Kapitel 28

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"Amalia?"

Schwärze.

Nichts als Schwärze.

Wo bin ich?

"Amalia hörst du mich?"

Was ist passiert?

Amalia!

Kannst du mir sagen was passiert ist? Meine innere Stimme muss doch sonst auch immer ihren Senf dazu geben.

Nein kein Plan. Wach endlich auf!

Ich spüre eine warme Hand die meine Wange streichelt. Ich genieße die Berührung, ich will nicht das sie aufhört.

"Amalia?"

Ich versuche es ja! Was soll ich tun?

Nimm all deine Kraft zusammen und öffne deine Augen endlich!

Okay.

Ich brauche ein paar Anläufe, aber schließlich schaffe ich es. Vorsichtig blinzel ich ein paar Mal, bevor ich endgültig die Augen öffne. "Endlich bist du wach." Ich sehe direkt in Jasons Augen, welche mich besorgt mustern. Ich befinde mich in meinem Bett, Jason sitzt auf der Bettkante und mustert mich besorgt. "Was ist passiert?" frage ich schwach. "Du hast mit so einem Tom telefoniert und dann bist du auf einmal umgekippt." erklärt er und plötzlich fällt mir alles wieder ein. Tom der beste Freund von Alex, der nichts davon wusste das er tot ist. Benommen versuche ich mich aufzusetzen, lasse es aber sofort bleiben als ich merke das sich der Raum dreht. Seufzend schließe ich die Augen wieder. Hoffentlich hört der Schwindel bald auf. "Ruh dich aus. Ich mach dir einen Tee und räume den Rest alleine auf." Ich merke wie Jason mich zu deckt und mir einen kurzen Kuss auf meinen Scheitel gibt. Danach fällt die Tür zu und ich dämmere weg.

Als ich ein paar Stunden später wieder die Augen aufschlage, steht eine Tasse Tee auf meinem Nachtschrank. Schon wieder ein Alptraum. Ich wische mir die Tränen aus den Augen. Es war nur ein Traum. Das ist nicht wirklich passiert. Als ich auf die Uhr schaue sehe ich das es schon nach Mitternacht ist. Wo Jason wohl ist? Ich stehe auf, ziehe mir eine Jacke drüber und gehe die Treppe hinunter. Im Ganzen Haus ist es still. Liv schläft bestimmt schon und Frau Cameron hat heute eine Nachtschicht.

Schließlich finde ich einen schlafenden Jason auf der Couch vor.
Da ich ihn nicht wecken will, beschließe ich mich einfach neben ihn zu legen. Die Couch ist groß genug und ich will auf keinen Fall allein schlafen. Als ich mich neben ihn lege und die Decke wieder ausbreite, zieht er mich plötzlich zu sich. Mist er ist wach geworden. "Prinzessin?" fragt er leise und öffnet seine Augen. Er mustert mich. Als er meine getrockneten Tränen sieht wird sein Gesichtsausdruck wieder besorgt. "Hey kannst du nicht schlafen?" Ich schüttel bloß den Kopf und kuschel mich an ihn. "Gute Nacht" flüstert er leise und schlingt seine Arme um meine Taille. "Gute Nacht" hauche ich ebenfalls leise und schließe abermals die Augen.

"Aufstehen! Hey ihr Schlafmützen raus aus den Federn!" Seufzend schlage ich meine Augen auf, nur um sie danach gleich wieder zu schließen. "Kannst du mal aufhören so zu schreien Liv?" sagt Jason müde neben mir und setzt sich auf. "Wir haben Samstag." "Ja richtig erkannt. Heute ist Samstag, der Samstag wo der Uni Ball stattfindet und ihr habt gesagt das ihr kommt." "Das war bevor Amalias kranker Vater sie entführt und krankenhausreif geschlagen hat!" Die Luft ist zum zerschneiden dick. Wenn ich nicht bald dazwischen gehe, bricht ein Streit aus. Schnell öffne ich die Augen und setze mich auf. "Mir geht es schon wieder besser. Und ich muss hier mal raus, ich kann nicht die ganze Zeit hier drin hocken und die Wand anstarren. Ich brauch Ablenkung, ich möchte mich wieder unter Leute mischen. Kurz gesagt: Ich gehe heute auf diesen Ball und damit Punkt!" Beide starren mich mit großen Augen an. Ich bin noch nie laut geworden. Liv fasst sich als erste. "Siehst du Jason." Der besagte schaut mich nur stirnrunzelnd an. "Bist du dir sicher?" Ich nicke nur. Es ist ja schön und gut das er sich Sorgen macht, aber ich will wirklich mal rausgehen und feiern wie jeder andere auch. "Also ist das beschlossene Sache. Komm Amalia wir suchen dir gleich ein Outfit raus." sagt Liv aufgeregt und zieht mich mit ihr in Zimmer.

"Nein." "Das sieht grässlich aus." "Nein die Farbe passt gar nicht zu dir." "Oh Gott das lässt dich übelst fett aussehen." "Das ist viel zu kurz. Du willst doch nicht wie eine billige Schlampe rüber kommen." Das geht schon eine halbe Stunde so. Nie ist Liv zufrieden, immer hat sie etwas auszusetzen. Allerdings finde ich selbst das mir die Kleider nicht besonders stehen. "Ich könnte doch das Kleid anziehen was du mir geschenkt hast." schlage ich vor und Liv stimmt mir sofort zu. Also renne ich nach oben ziehe es an und gehe dann wieder runter zu ihr. "Perfekt. Noch dazu ist es Jasons Lieblingsfarbe." sagt sie und zwinkert mir zu. Das ist gut zu wissen. Mal sehen wie er mich findet in diesem Kleid. Ich hatte es schon mal an, aber da war seine Mutter da und er hat hauptsächlich mit Liv in der Küche gestanden und gekocht. Und außerdem waren wir da noch nicht zusammen. 

Nachdem Liv mir wunderschöne Wellen in meine Haare gemacht schminke ich mich dezent. Ich tusche nur meine Wimpern und trage ein bisschen Lipgloss auf. Danach schlüpfe ich in ein paar dunkelblaue Ballerinas und gehe nach unten, wo bereits Jason steht. Als er mich sieht breitet sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus, so das ich gar nicht anders kann als zurück zu lächeln. Er kommt auf mich zu und bleibt kurz vor mir stehen. Wir brauchen keine Worte um zu verstehen was der andere gerade denkt. Wir sehen uns einfach nur tief in die Augen. Ich schaue in seine grauen leuchtenden Augen, als er mit seiner Hand zärtlich eine Haarsträhne hinter mein Ohr steckt, bevor er mein Gesicht in beide Hände nimmt. "Du bist so wunderschön." Lächelnd schlinge ich meine Arme um seinen Hals, als er seine Lippen auf meine legt. Und wieder schmelze ich dahin. Ein warmes Kribbeln durchfährt erst meinen Bauch, bald meinen ganzen Körper. Wie ist es nur möglich das er jedes Mal so etwas bei mir auslöst? Mit Jason an meiner Seite habe ich das Gefühl alles schaffen zu können. Er ist mein Fels in der Brandung, ohne ihn würde ich endgültig zusammen brechen. Nur dank ihm habe ich genug Kraft weiter zu leben. Hat Alex nicht genau das gewollt? Er wollte das ich weiterlebe, nur wusste er nicht das ich ohne ihn nicht leben kann. Jason löst sich langsam von mir und damit verschwindet auch die Wärme. Werde ich jemals über seinen Verlust hinweg kommen? Genau diese Frage stelle ich mir als Jason seine Arme um meine Taille legt und ein leises "Ich liebe dich" in mein Ohr flüstert. 

So heute ist Weihnachten. Dieses Kapitel ist sozusagen ein kleines Weihnachtsgeschenk von mir an euch :) Ich hoffe euch hat es gefallen. Euch allen ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr 2017. Eure starline20002 

The fear in your eyes *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt