Zwei Jahre lebten wir noch ruhig und friedlich. Remus brachte mir die Verteidigung gegen die dunkeln Künste bei. Außerdem erzählte er mir viel über magische Tierwesen. Durch einige Bücher kannte ich mich auch gut mit Zaubertränken und Kräuterkunde aus. Zu Weihnachten schenkte er mir einen Besen. Er war nicht das beste Modell, doch ich freute mich sehr, bis ich mit ihm gegen die Hauswand flog und sowohl der Besen, als auch mein Arm brach.
Unser ruhiges Leben wurde durch einen einzigen Brief zerstört. Im Juli bekam Remus einen Brief von Albus Dumbledore, dem Schulleiter von Hogwarts. Er bat Remus in diesem Schuljahr die Verteidigung gegen die dunklen Künste zu unterrichten, da die Lehrstelle frei geworden war. Remus grübelte lange, ob er annehmen sollte. Dumbledore hatte ihm versichern, dass der Lehrer für Zaubertränke, Severus Snape, einen Trank brauen könne, damit Remus sich nicht in einen Werwolf verwandle. Ich drängte ihn, anzunehmen. Schließlich könnte ich dann nach Hogwarts gehen. Sogar das hatte Dumbledore bedacht. Ich würde in das dritte Schuljahr einsteigen dürfen. Remus sah mich lange an und sagte: "Ich werde annehmen, wenn du mir etwas versprichst. Du darfst niemandem erzählen, wer dein Vater ist. Niemandem! Und du wirst dich nicht verwandeln. Hast du mich verstanden?" Ich nickte. "Wenn dich jemand fragt, dann sag einfach, dass du meine Nichte bist und deine Eltern nicht kennst." "In Ordnung." Es klopfte gegen das Fenster. Es war Orion mit dem Tagespropheten. Bevor ich die Zeitung nehmen konnte, war Remus aufgesprungen und hatte sie Orion entrissen. Ungläubig starrte er auf das Titelblatt. Ich stellte mich neben ihn und blickte auf den Artikel. Mir blieb die Luft weg und ich ließ mich auf den Sessel fallen. Das konnte nicht sein. Remus sah mich an: "Ich fürchte wir haben ein Problem." Ich nahm ihm die Zeitung aus der Hand und las noch einmal die Überschrift. Ausbruch aus Askaban. Darunter war ein Bild von einem Mann mit langen Haaren und einem wütendem Blick. Es war Sirius Black. Mein Vater! Remus legte mir die Hand auf die Schulter. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Eine Träne rann über meine Wange. Ich sah zu Remus, und erkannte dass er sich genauso fühlte wie ich. "Wenn sie ihn finden, dann bringen sie ihn um, oder?" Meine Stimme brach. Remus nickte stumm. "Ich gehe nach oben und packe." Remus versuchte mich aufzuhalten, doch ich rannte die Stufen nach oben und verschloss die Tür. Ich fiel auf mein Bett und brach in Tränen aus. Ich wusste selbst nicht wieso. Die Situation überforderte mich einfach.
Im nächsten Monat versuchte Remus vergeblich meine Stimmung aufzuheitern. Ihm selber ging es auch nicht besser. Am Tag bevor wir nach Hogwarts gehen würden, war Vollmond. Deshalb hatte Remus beschlossen, mit dem Hogwarts-Express zu fahren. Er war sehr übermüdetet. Am nächsten Tag apparierten wir zum Bahnhof und stiegen eine Stunde zu früh in den Zug. In einem Abteil lehnte Remus gegen die Wand, zog seinen Hut über den Kopf und war augenblicklich eingeschlafen. Ich kramte ein Buch aus meiner Tasche und begann zu lesen. Nach und nach trudelten die Schüler ein, doch sie mieden unser Abteil. Gerade blätterte ich eine Seite um, als die Tür aufgezogen wurde und drei Schüler eintraten. Ein Mädchen und zwei Jungen.
Er musste mit Hermine und Ron reden. Alleine. Das was er gestern erfahren hatte, beschäftigte ihn sehr. Sirius Black war hinter ihm her! Sie liefen durch den Hogwarts-Express, doch alle Abteile waren besetzt. Schließlich betraten sie ein Abteil, in dem nur ein Mädchen und ein älterer Mann saß. Der Mann sah herunter gekommen aus und schlief. Das Mädchen war gepflegter und las in einem Buch. Sie war normal groß und hatte mittellange schwarze Haare. Ihre Gesichtszüge waren fein, strahlten aber etwas Wildes aus. Harry hatte sie noch nie gesehen, obwohl sie in seinem Alter war. "Ist hier noch frei?" fragte er. Sie hob den Blick von ihrem Buch und große, graue Augen trafen seine. Sie funkelten seltsam bekannt, doch fremd zugleich. "Ja, aber bitte seid etwas leiser." Sie wies auf den Mann in der Ecke. "Er schläft." Ron und Harry setzen sich gegenüber des Mädchens und Hermine ließ sich neben sie fallen. Das Mädchen vertiefte sich wieder in ihr Buch. Die schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht und sie legte die Stirn in Falten. Harry war fasziniert von der Unbekannten. "Also Harry, worüber wolltest du sprechen?" fragte ihn Hermine und riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah sie und Ron an und begann zu erzählen.
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Die Tochter des Mörders
FanfictionDreizehn glückliche Jahre lebte sie mit bei ihrem Patenonkel, Remus Lupin, bis dieser gebeten wird, in Hogwarts zu unterrichten. Schweren Herzens nimmt er seine Patentochter, Skyla Amalia, mit sich. Für zwei Jahre hatte er sich geweigert, sie auf Ho...