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Rose

Piiiieep...Piiiieep...Piiiieep

Ich öffnete die Augen und seufzte innerlich. Ich musste nur noch heute arbeiten!

Endlich. Freitag. Osterferien.

Ich machte den Wecker aus und schälte mich aus meiner Decke. Es war noch viiiiiiieeeelll zu früh für mein Langschläfer-Gemüht.

Ich schlenderte in die Küche und machte mir zwei Toasts mit Käse und eine große Tasse Kaffee. Ich aß alles auf und scrollte ein bisschen auf Instagram herum. Hier ein Post von Rihanna, dann einer von Kim Kardashian und einer von One Direction.

Ich schaute ihn mir nur kurz an, da ich Harry's Gesicht nicht länger vor mir haben konnte, ohne ständig in Tränen auszubrechen. Es war wie ein Fluch.

Ich nippte das letzte mal an meiner Tasse, räumte das Geschirr weg und ging, etwas wacher, ins Badezimmer.

Ich wusch mir mein Gesicht, putzte mir die Zähne, machte mir einen Zopf und schminkte mich dezent. Ich lief den schmalen Flur entlang, zurück in mein Zimmer.

Ich öffnete meinen Kleiderschrank und griff nach einer Jeans und einem dünneren Pulli. Dann zog ich mich um und räumte nochmal alles auf.

Danach schlüpfte in meine geliebten weißen Converse und zog mir meine schwarze Lederjacke trüber. Ich griff nach meiner Handtasche und zog dann die Tür hinter mir zu.

Draußen schien schon die Sonne. Sie wärmte mich leicht und ich lief die Straße hinunter zur Bushaltestelle. Ich stopfte mir meine Kopfhörer in die Ohren und wartete auf den Bus. Nach weiteren 10 Minuten kam dieser auch endlich, denn die Sonne hatte sich hinter ein paar großen, grauen Wolken versteckt und es war wieder kälter.

Als ich in der Innenstadt ankam schlenderte ich noch ein bisschen herum und schaute, was alles in den Schaufenstern ausgestellt wurde. Meine Schicht begann eh erst in 20 Minuten, also hatte ich noch genug Zeit und musste mich nicht hetzen.

Ich lief gemütlich die Straße entlang und zu meinem Vorteil, schien auch wieder die Sonne.
Ich ließ die Musik aus den Kopfhörern dröhnen, um meinem Kopf zu verbieten, über eine ganz bestimmte Person nachzudenken.

Als ich die kleine Bäckerei schon von weitem sah, nahm ich die Kopfhörer raus und setzte mein schönstes Lächeln auf und betrat schließlich den kleinen Laden.

,, Guten Morgen, Sonnenschein!", begrüßte mich Tamara freundlich. ,, Ich glaube du bist hier der Sonnenschein", nuschelte ich in ihre Haare. Sie ließ mich los und strahlte immer noch, jedoch schenkte sie ihre Aufmerksamkeit dem neuen Kunden.

Ich ging nach hinten, in den Mitarbeiterraum und ließ meine Tasche auf einen kleinen Stuhl sinken und hängte meine Jacke auf diesem auf. Ich zog mir meine rote Schürze an und wusch mir die Hände.

,, Kannst du den beiden Mädels dahinten zwei Kaffee machen?", fragte sie mich, nachdem ich zur Theke kam, ,, Ja klar!". Ich machte den Kaffee und die Mädels bezahlten.

,, Sag mal, fährst du in den Ferien weg?", begann ich ein Gespräche, nachdem alle Kunden bedient waren, ,, also du und dein Neuer". Sie schaute mich leicht enttäuscht an, ,, Marc kommt eh nie aus seinem Büro. Der kriecht seinem Chef in den Arsch und meint, es sei besser für uns, mehr Bonusgeld und Gehaltserhöhungen". Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.

Ich seufzte, ich hatte Tamara schon mehrmals geraten mit ihm Schluss zu machen. Jaja, ich mit meinen 19 Jahren hatte nicht soviel Lebenserfahrung wie Tamara mit 26 Jahren, aber dieser Marc sperrte sie nur ein.

Tamara war ein lebensfroher Mensch. Sie schwärmte vor ein paar Jahren immer, wie sie mal um die ganze Welt reisen würde und viele Fotos für mich und Harry  machen würde, damit wir  sehen konnte wo sie war.

Diese Zeit war leider vorbei. Harry hatte gekündigt als er bemerkt hatte, dass es was ernstes bei X-Factor werden könnte und seitdem hatte er diesen Laden nicht mehr betreten. Dies war nun gute drei Jahre her.

Ich merkte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Immer wenn ich über diese Zeit nachdachte. Wie gesagt, es war nun vorbei... Also sollte ich aufhören der Vergangenheit hinterher zu laufen.

Als meine Schicht um 15:00 Uhr zu ende war, spazierte ich den ganzen Weg von der Bäckerei zurück zu mir nach Hause. Der frische Wind strich über meine Haut und ich bekam sofort bessere Laune als ich sah, dass im Park schon wieder die Blumen kräftig blühten.

Zu Hause zog ich mich um und machte mir einen Tee. Mit dem Tee in der Hand, setzte ich mich auf meine kleine Couch und rief meine Mutter an.

,, Corey?", meldete sie sich.,, Hey Mum, wie geht es euch?", ich hörte sie erleichtert ausatmen. Mum und ich telefonierten ziemlich oft und ich hatte mich eine ganze Woche nicht gemeldet.

,, Gut. Luke und Charlie packen eifrig ihre Koffer und freuen sich total", ich konnte ihr Lächeln heraus hören, ,, und du bist dir ganz sicher?". Diesmal atmete ich aus, aber nicht erleichtert sondern genervt. ,, Ja, ja das bin ich. Mum... Ich habe dir und Dad erst vor ein  paar Wochen das Geld für unseren Urlaub letzten Sommer gegeben. Ich kann mir das nicht leisten".

,, Aber wir können doc-", ich stieß die Luft aus, die ich inne gehalten hatte, ,,Nein, das möchte ich nicht. Ich muss mir Urlaub erarbeiten und selber verdienen". ,, Du bist so ein Sturkopf!", beschwerte sie sich. ,, Von wem ich das wohl habe?", fragte ich lachend.

Mum und ich quatschten noch über Gott und die Welt, wie die Arbeit so war und über ein Studium. ,, Mit einem klugen Köpfchen und einem 1,2er Abitur wirst du mir nicht Brötchen backen!", ich sah schon es schon vor mir, wie sie ihren Zeigefinger hob und damit herum fuchtelte.

Nachdem ich sie dann abgewimmelt hatte, machte ich mich etwas frisch und ging dann zu 
Sophie. Sie wohnte in der Wohnung über mir und wir waren befreundet. Ich sollte auf ihr Baby aufpassen, naja Baby.

Amelia, ihre Tochter, war drei Jahre alt. Also ein Baby war sie schon lange nicht mehr, aber wenn es Sophie glücklich machte...

,, Sie hat husten, gib ihr bitte vor dem schlafen gehen ihren Hustensaft", informierte sie mich.
,, Klar! Du kannst dich auf mich doch immer verlassen". Sie schaute mich lieb an und sagte dann: ,, Was würde ich nur ohne dich tun?".

Ich grinste sie schief an, ,, Vielleicht durchdrehen?". ,, Wahrscheinlich", sie schaute kurz auf ihre Uhr, ,, ich muss los. Ich bin in ca 2 Stunden wieder da".

Ich gab Amelia ihr essen, wusch sie und erledigte alle Aufgaben, die mir Sophie aufgelistet hatte. Ich schaute danach TV und trank Tee.

Als Sophie dann von ihrem Meeting nach Hause kam und mich ablöste und mir noch etwas Geld gab, schlürfte ich zurück in meine Wohnung und zog mir meine Schlafsachen an.

Ich vollendete meine Abendroutine, schloss alle Fenster und die Wohnung ab und ließ mich dann erschöpft ins Bett fallen.

Du hast dir die Ferien sowas von verdient!

Aber hallo!

In den letzten Monaten hatte ich so viel gearbeitet wie noch nie! Ich hatte soviele Nebenjobs angenommen und soviel geackert, also zwei Wochen sind da mindestens drinnen.

Ziemlich geschafft kuschelte ich mich in meine Decke und reagierte gar nicht mehr auf die Nachricht, die gerade eingetrudelt war, denn meine Augenlider wurden immer schwerer und schwerer.

Das war Kapitel 1!

Natürlich ist der Anfang immer öde, aber das alles wird noch richtig strange ;)
Wenn ihr nur wüsstet, was Michelle und ich alles geplant haben... Aber das erfahrt ihr ja noch :P

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel, denn wir wollen euch erstmal mit den drei Hauptcharakteren ( Rose, Harry und Dylan) vertraut machen :)

Emely <3

PS: Wenn euch etwas unklar ist, stellt ruhig fragen. Hier auf diesem Account oder auf unseren einzelnen Accounts (miesxo & emysstuff) :*

Double Trouble | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt