Double Trouble | h.s

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Harry Styles

"Ohne Witz, Harry", beklagte sich Liam zum tausendsten Mal, "du bist echt unerträglich wenn du angespannt bist. Ich halte das einfach nicht mehr aus."

"Ach, ich find's ganz witzig. Endlich mal wieder etwas aufregendes, das hier passiert", kommentierte Louis und ich warf ihm einen Blick zu, der förmlich Dein Ernst? schrie.

Wir saßen alle wieder einmal in einem Hotelzimmer fest. Es war glücklicherweise ein anderes Hotel, jedoch war es hier genau das gleiche; seine Zeit absitzen und darauf hoffen, bald wieder nach Hause zu können.

Liam saß neben mir auf der Couch, Louis auf einem Sessel, Niall lag auf dem King-Size-Bett und Zayn saß auf dem Boden. Jedes Mal aufs Neue fragte ich mich, wie sie Tag ein Tag aus Playstation spielen konnten. Ich meine, wurde das nicht irgendwann mal langweilig?

Für die vier bestimmt nicht.

Um mein zitterndes Bein zur Ruhe zu bringen packte es Liam mit seiner Hand. "Hör. Damit. Auf."

"Okay, okay", meinte ich und stand zur Versicherung auf, "So besser?"

"Viel besser." Und schon war Liam wieder im virtuellen Fußballspiel verloren, so schnell ging das.

Ich seufzte. Was sollte ich denn tun, um das mit Rosie wieder gerade zu biegen?

Wir haben einander nun mehrere Jahre nicht gesehen, das hier war nicht wie irgendein Streit um die bessere Filmgenre oder Eifersucht wegen nichts und wieder nichts. Das hier war etwas viel größeres ... Was wenn wir uns nun endgültig auseinandergelebt hatten?

Jeder hat sich anders weiterentwickelt, nicht mehr wir zusammen. Waren wir überhaupt noch dieselben Menschen? Waren wir nicht nun jemand komplett anderes?

Zweifel über Zweifel überfielen mich als ich hastig auf und ab lief. Ich fuhr mit meinen beiden Händen durch meine Haare und ließ den Kopf im Nacken hängen.

"Ruf sie doch einfach an. Entschuldige dich. Klappt immer", riet Zayn mir, ohne seine Augen von dem Fernseher zu nehmen.

Tag für Tag fand ich mich in einer ähnlichen Situation wieder. Seufz.

"Tu einfach irgendetwas, anstatt hier tatenlos herumzulaufen. Es gibt eh nichts besseres zu tun", stimmte auch Niall zu und warf mir einen kurzen Blick zu.

"Zayn muss es ja wissen, unser Beziehungsexperte", neckte Louis ihn und wurde von Liam spielerisch geboxt.

"Als Single würde ich hier nicht so vorlaut sein", warnte ihn dieser nur und startete ein neues Spiel.

"Ihr habt Recht. Wie üblich." Ich seufzte und verließ den Raum. Auf dem Flur war es still und niemand war dort erkennbar, trotzdem fühlte ich mich unwohl und betrat die gegenüberliegende Suite. Keine Ahnung mehr wer darin übernachtete, hauptsache ich war allein.

Nach ein paar Mal klingeln hob sie ab.

"Harry?", fragte sie direkt überrascht, ohne auch nur ihren Namen zu erwähnen.

In diesem Moment realisierte ich erst, wie sehr ich mich nach ihrer Stimme gesehnt hatte.

"Rosie", antwortete ich nur und die Leitung war für mehrere Sekunden still.

"Ich dachte schon du rufst nie an." Ihre Stimme war leise und hatte einen genervten, sarkastischen Unterton.

Und doch glaubte ich, ein Fünkchen wahre Verunsicherung herauszuhören.

"Stur wie eh und je, meine Rosie", lachte ich und entspannte mich augenblicklich. Dass sie das Gespräch direkt neckend und scherzhaft begann, war ein gutes Zeichen. Sie hatte mir schon fast vergeben.