Dylan
Genervt stieß ich die Haustür hinter mir zu. Man konnte noch nicht einmal in Ruhe eben einkaufen gehen! Wie lange würde das noch so sein?
Ich zog mir meine Schuhe aus und lief in die Küche, um meine Einkäufe einzuräumen. Ich hatte hunger und musste selber Essen kochen, da Mom dazu nicht in der Lage war.
Ich nahm mir einen Topf, füllte ihn mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. Ich stellte alles daneben was ich für die Spaghetti brauchte und wusch mir die Hände.
-
Ich stellte einen dampfenden Teller auf den Esstisch in der Küche und einen Teller auf den kleinen Tisch, neben dem Sessel auf dem meine Mutter seit geraumer Zeit hockte.
Ja, es war naiv zu denken sie würde sich den Teller nehmen. Sie hatte es noch nie getan, in den letzten Jahre jedenfalls nicht, wieso dann genau heute? Ich war innerlich wohl doch noch ein hoffnungsvoller Mensch. Die Hoffnung stirbt zuletzt . Oder ich war wirklich naiv.
Natürlich nahm sie ein wenig Nahrung zu sich, denn sonst würde sie hier nicht sitzen, lebendig.
Aber dies passierte nur sehr selten und wenn, dann bekam ich es auch gar nicht mit.Ich brachte mich nicht einmal dazu irgendetwas zu ihr zu sagen. Normalerweise würde ich so etwas wie "Mom, bitte, iss etwas" sagen, um sie vor dem Verhungern zu bewahren, doch heute hatte ich einfach keine Kraft mehr.
Ich war ausgelaugt.
Immer und immer wieder versuchte ich sie aus ihrer Art Starre zu holen, aber sie machte sich noch nicht einmal die Mühe mich wahrzunehmen. Ihr eigenes Kind. Eins von zweien. Ihr Fleisch und Blut.
Ich setzte mich an den Esstisch für eine lange Zeit. Trotzdem aß ich nicht, sondern starrte nur vor mich hin.
Hatte mein Leben überhaupt einen Sinn? War das überhaupt ein Leben, so auf sich allein gestellt und doch so verantwortungsvoll?
Ruckartig stand ich auf und ging in mein Zimmer. Auch ich hatte keinen Appetit mehr.
Ohne kurz darüber nachzudenken öffnete ich mein Fenster und kletterte hinaus. Ich kletterte aufs Dach und setzte mich an meinen Platz. Hier saß ich für gewöhnlich, wenn ich die Welt mal wieder satt hatte.
Ich konnte alles sehen, nur niemand ich. Ich war hier sicher, sicher vor meinem Leben. Hier blieb die Welt um mich herum kurz stehen.
Ich beobachtete meine Umgebung. Die Sonne begann unterzugehen, es war schon später Abend, und alles wurde stiller und kühler. Die lachenden, freudigen Kinder verabschiedeten sich voneinander, verabredeten wahrscheinlich schon das nächste Treffen morgen und gingen dann in ihre Häuser.
Es machte mich größtenteils traurig, diese Kinder anzusehen, aber auch wütend.
Dann verwandelte es sich alles in Schuld und Reue.
Neid.
Wie viel ich doch nur dafür geben würde, einen Tag unbeschwert zu leben, Ich zu sein. So wie diese Kinder, die sich keine Gedanken machen mussten.
Tränen sprangen in meine Augen.
Wenn ich die Vergangenheit doch nur ändern könnte ...
Ich seufzte und legte mich flach auf den Rücken um die Sterne zu betrachten.
Ich würde alles dafür tun, eine Pause von meinem Leben nehmen zu dürfen. Alles.
Und wie aufs Stichwort meldete sich das Schicksal - beziehungsweise mein Handy.
Ich zog es aus meiner Hosentasche und sah darauf. Alleine den Namen meines Managers zu sehen brachte mich wieder zum Toben. Ich lehnte den Anruf ab und steckte mein Handy wieder weg.
Nicht einmal darf man seine Ruhe haben.
Ich schloss die Augen und war so weit weg mit meinen Gedanken, dass man meinen könnte, ich wäre eingeschlafen.
Beachtet das 'Wäre', denn selbst das wurde mir vom Schicksal in diesem Moment nicht gegönnt.
Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken von einer schöneren Realität, einem schöneren Leben. Ein Leben, indem ich keine falschen Entscheidungen getroffen hatte, indem alles normal war. Indem ich nicht aussah wie Harry Styles, sondern ein eigenes Gesicht hatte und einen gewöhnlichen Alltag. Einen normalen Job, wie jeder andere Durchschnittsbürger.
Wieder war es Darryl.
Aufgebracht nahm ich den Anruf entgegen.
"Was ist jetzt schon wieder? Braucht jemand wieder Harry Styles?!", schrie ich genervt ins Telefon.
"Uh, ja, ehrlich gesagt schon", antwortete mein Manager und ich war wieder bereit aufzulegen, als er fortfuhr, "aber diesmal ist es etwas anderes."
Pff.
Ich seufzte. "Ach ja? Und was?" Meine Stimme war nun ruhig und geduldig.
So sehr ich meine Jobs auch hasste, ich musste sie erledigen. Wir brauchten das Geld und es war, in den meisten Fällen, nicht gerade wenig.
Das war übrigens die einzige gute Sache an seinem Gesicht."Diesmal ist es Harry Styles, der dich braucht."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich setzte mich langsam auf.
"Darryl, ich bin gerade nicht in der Verfassung für Scherze", sagte ich leise. Das konnte er doch nicht ernst meinen?!
"Ich meine es ernst", erklärte er, als ob er meine Gedanken gelesen hatte, "Harry Styles hat mich eben angerufen."
"Wozu braucht er noch einen?", fragte ich verwirrt und legte eine Hand auf meine Stirn. Das ergab alles keinen Sinn ...
Wo war der Zusammenhang?
"Du sollst dich für ihn ausgeben. Ist wirklich wichtig, meinte er, und frag erst gar nicht nach dem Honorar ... Du hast im Leben nicht von so einer Summe gehört."
"Aber ... wieso? Wieso braucht Harry freaking Styles einen Doppelgänger?"
"Wer weiß. Alles was ich weiß ist, dass das ein verdammt gutes Jobangebot ist."
Ich senkte meinen Blick und dachte einen Augenblick lang nach. Darryl hatte Recht, es war ein wirklich gutes Angebot. Das Geld war schon echt verlockend ...
Und schließlich hatte ich doch gerade um eine Pause von meinem Leben gebeten. Hier war sie, ein paar Wörtchen entfernt. Die Chance, mein Leben liegen zu lassen und jemand anderes zu sein.
Auch wenn ich es davor gehasst hatte, als er angesehen zu werden oder für meine Ähnlichkeit zu ihm ausgenutzt zu werden ... Geld änderte nun mal viel.
"Ja, ich mach's", flüsterte ich und legte direkt auf. Ich ließ mein Handy neben mich sinken, langsam legte ich mich wieder auf den Rücken und betrachtete den Himmel.
War es die richtige Entscheidung? Wahrscheinlich nicht.
Würde ich es bereuen? Wahrscheinlich schon.
Was hatte ich zu verlieren?
Nur ein trauriges, einsames Leben, das ich bereit war, aufzugeben.
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heyo!
Hier wieder michelle. Wie gefällt euch die Story bis jetzt? :p
Also ich bin schon ganz stolz auf uns, tbh. ^^
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und wir sehen uns am Dienstag :p
Ciaoo♡
( Sorry für die Verspätung, ging gestern nicht anders♡)
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Double Trouble | h.s
FanfictionHarry Styles ist weltberühmt und hat ein abwechslungsreiches Leben als Bandmitglied One Directions. Trotzdem bekommt auch ein Weltstar eines Tages langeweile und tut Dinge, die er später vielleicht bereuen könnte. Doch er selbst denkt sich nichts da...