Kapitel 7 - Der Plan

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Kapitel 7

Erneut im Klassenzimmer sah ich mich um. Kevin war endlich wieder da! Er saß nur eine Reihe weiter vorne, schräg links von mir, allein. Jedoch war dieser Sitzplatz kein Zuckerschlecken, denn hinter ihm saßen sämtliche seiner 'Mobber' und ärgerten ihn. Kevin ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Also, er schlug jetzt nicht zurück oder so, er versuchte vielmehr sie zu ignorieren und das, was sie taten zu verdrängen. Meiner Meinung nach, nicht die beste Lösung, denn die Hänseleien hörten nicht auf, aber, es war immernoch seine Sache, was er tat.

Jedenfalls, war ich die ganze Zeit lang damit beschäftigt diesen Zettel zu schreiben und bekam überhaupt nichts vom Unterricht mit. Als der Lehrer mich plötzlich aufrief, brach ich abrupt das Schreiben ab und machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch, ich wusste nicht einmal, um was es gerade ging. Während ich weiter auf die Tafel starrte und grübelte, tippte Lalya mir auf den Arm und flüsterte, sodass nur ich es hören konnte: >> Metamorphose <<. Automatisch und viel lauter wiederholte ich das Wort: >> Metamorphose <<.

>> Gut gerettet! <<, murmelte unser Biologielehrer und fuhr weiter mit dem Unterricht fort. Ich verdrehte die Augen und warf Layla anschließend einen dankbaren Blick zu. Sie nickte freundlich zurück.

Zum Glück hatte Herr Nedel, unser Biolehrer, meinen Zettel nicht bemerkt, den ich, als ich aufgerufen wurde, unter meiner Hand versteckt hatte. Nun konnte ich endlich fortfahren. Noch einmal schaute ich in Kevins Richtung, der schweigend auf seinem Stuhl saß. Dann schrieb ich sowas wie:

Hey, Kevin,

also, vielleicht kennst du mich ja nicht oder vielleicht auch doch schon... na ja, nicht so wichtig!

Okay, in diesem Brief werde ich jetzt mal nicht erwähnen, wer ich bin, aber... wenn du es

herauszufinden willst, dann kannst du mich nach der Schule, hinten, bei der großen Eiche

treffen, ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du kommen könntest! ;D

PS: DAS IST KEINE VERARSCHE! Und DAS meine ich ernst!

Ja, den letzten Satz musste ich wirklich hinschreiben! Man weiß schließlich nie, wie jemand darüber denkt...

Als diese Stunde endlich vorüber war, schlich ich mich heimlich in Kevins Richtung, ohne, dass es irgendwer bemerkte. Eine Weile verfolgte ich ihn sozusagen, bis ich einen kleinen Schlitz in seinem Rucksack fand, in den ich den Zettel hineinstecken konnte. Er war möglicherweise nicht ganz konzentriert oder verträumt, denn er spürte nicht das Rütteln an seiner Tasche, das ich durch das Hineinschieben des Zettels verursachte. Danach entfernte ich mich von ihm und wir gingen, getrennt voneinander, weiter in die nächste Stunde.

 Aber, danach werde ich ihn endlich treffen!, dachte ich mir,  hoffentlich kommt er auch... 

Im Reich der TotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt