•E D E N•
Etwas unzufrieden betrachtete ich mich im Spiegel.
Vielleicht hätte ich einfach absagen sollen, als meine beste Freundin Linn mich damals gefragt hatte ob ich sie auf diese Spendengala begleiten würde. So nett wie ich war hatte ich natürlich zugesagt. Jetzt jedoch, wo ich so vor dem Spiegel stand und verzweifelt auf der Suche nach einem ordentlichen Kleid aus meinem Kleiderschrank war, entpuppte sich meine Freundlichkeit als vollkommene Fehlentscheidung.
Ich entschied mich schließlich für ein schwarzes Kleid, auch wenn es meines Erachtens etwas zu einfach und schlicht war, allerdings stand ich so unter Zeitdruck, dass ich es auch kaum mehr schaffte meine Haare richtig zu machen.
So stand ich schließlich auch mit offenen, leicht zerzausten Haaren vor Linns rotem Cabrio, welche mich zurecht mit einen skeptischen Blick von oben bis unten musterte.
"Sollte irgendjemand fragen, wir beide kennen uns nicht" Sprach Linn nun auch ihre Unzufriedenheit über mein Outfit und mein generelles Erscheinungsbild aus.
Man musste dazu sagen, dass Linn - und dies war womöglich auch der Grund warum sie auf solche Veranstaltungen eingeladen wurde - jemand war, welche in der oberen Schicht der Gesellschaft verkehrte, während ich mich - glücklicherweise natürlich - in der Mittelschicht befand. Sie war ein wenig eingebildet und oberflächlich. Linn war quasi ein wandelndes Klischee der Oberschicht.
"Ist ja gut, sei froh das ich überhaupt mitkomme" Murmelte ich recht beleidigt, obwohl ich ja selbst nicht so ganz überzeugt von meinem Kleid war. Das ich das allerdings noch mal als Bestätigung von Linn zu hören bekam, war jetzt nicht wirklich der beste Weg mich aufzumuntern.
Eilig öffnete ich die Tür ihres Cabrios, da es ihr, so wie aussah, mit mir wieder alles viel zu lange dauerte. Schnell schnallte ich mich an und gab ihr ein Handzeichen, um ihr zu verstehen zu geben das sie losfahren konnte.
Dies ließ sich die Blondhaarige, welche ebenfalls in einem schwarzen Kleid steckte - natürlich unendlich mal eleganter und besser als meins - nicht zweimal sagen, startete den Motor und fuhr schließlich so schnell los, dass ich noch tiefer in den Sitz sank, als ohnehin schon.
"Wofür wird eigentlich gespendet?" Fragte ich nachdem wir bereits schon eine ganze Weile unterwegs waren. Insgeheim fühlte ich mich natürlich schlecht, nicht bereits schon früher nach dem Zweck der Gala gefragt zu haben.
"Für Kinder in Afrika oder so was ähnliches. So genau interessiert mich das auch nicht, Hauptsache es gibt was zu naschen" Bei ihren letzten Worten wandte sie ihren Kopf in meine Richtung und zwinkerte mir schelmisch zu, sodass es nur klar war das sie mit 'naschen' sicherlich keine Süßigkeiten meinte.
Und da hatte ich mich schon schlecht gefühlt, hier gab es ja wirklich jemanden dem das Leid der anderen vollkommen gleichgültig war. Andererseits, was hatte ich schon erwartet, schließlich sprachen wir hier von Linn, welche generell alles egal war, außer eben sich selbst.
Wir fuhren knappe 20 Minuten durch die Stadt, bis wir schließlich an einem großen Villa-ähnlichem Gebäude zum stehen kamen.
"Und vom wem wird diese Gala eigentlich veranstaltet?"
"Eden Mädchen, wenn du dich mal bitte um die wichtigen Dinge des Lebens kümmern würdest, zum Beispiel dir endlich mal einen Mann zu Angeln" Erwiderte Linn recht genervt, währenddessen wir beide aus dem roten Auto stiegen und Richtung Eingang liefen "Aber wenn du es unbedingt wissen willst...Es ist ein junger Geschäftsmann, wohl ganz neu ihm Geschäft, soll aber jetzt schon einer der Besseren sein" Ich nickte nur zur Antwort, da ich eh nicht auf Männersuche war und mit ihrer Erklärung eh nicht viel mit anfangen konnte.
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Satans Verlangen
ParanormalS A T A N S V E R L A N G E N »Du hast mich geliebt und ich werde dafür sorgen das du es wieder tust!« Bevor Lucifer in die Hölle geschickt wurde hatte er jemanden geliebt. Nach seinem Fall hatte man ihr das Gedächtnis gelöscht und sie hinab auf di...