S I E B E N

3.8K 200 35
                                    

E D E N •

An diesem Morgen wurde ich nicht wegen einer grässlichen Musik geweckt, sondern eher deshalb, weil jemand der Meinung war an meinem Klingelknopf eskalieren zu müssen.

Genervt hatte ich die Augen aufgerissen, mich umgedreht und mir das Kissen auf die Ohren gedrückt. Ich hatte das Ziel gehabt nicht aufzustehen, doch als der Klingler nach knapp 10 Minuten immer noch nicht aufgegeben hatte, hatte ich gar keine andere Wahl als die Tür zu öffnen und so führte mich der erste Weg an diesem Morgen hinunter zur Eingangstür.

Nicht gerade motiviert öffnete ich diese und hätte die Person, welche davor stand nicht schnell genug ihren Fuß zwischen die Tür gehalten, so hätte ich sie sicher wieder zugemacht. Ein wunder das sie solche schmerzen auf sich nahm nur damit sie mir wieder auf den Geist gehen konnte.

"Linn..." Brummte ich noch vollkommen verschlafen, während ich mir ein Gähnen verkniff und unbemerkt auf ihrer Armbanduhr starrte.

05:30 Uhr...wollte sie mich verarschen!?

Ich hätte mindestens noch knappe zwei Stunden schlafen können.

Die Blondhaarige war währenddessen, ohne das ich sie darum gebeten hatte, hinein getreten. Sah sich abschätzig um, als hätte sie meine Wohnung noch nie in ihrem Leben betreten und baute sich schließlich mit einem strengen Blick und verschränkten Armen vor mir auf. Anscheinend wollte sie damit besonders bedrohlich wirken.

Zur Erklärung, natürlich war ich gestern nicht mehr zu Linn in die Chefetage gekommen. Dies hätte nur geheißen das ich mir eine Schuld eingestanden hätte, welche ich doch ganz offensichtlich nicht hatte. Warum sollte ich mich bei ihr entschuldigen, weil ich so Schorf und unhöflich reagiert hatte?

Linn war es doch, welche meinen Chef und mich so vor vollendete Tatsachen gestellt hatte. Es war vollkommen normal das ich so unhöflich zu ihr war. Ich hatte nicht eingesehen mich bei Linn zu entschuldigen und so hatte ich Gestern mit meinem Chef - welcher immer noch vollkommen neben der Spur gestanden hatte - und Grace meine Mittagspause verbracht.

Ich hatte also das Fußvolk - so wie sie es sicher Betiteln würde - ihr vorgezogen und so wie sie im Augenblick auftrat, schien ihr das gar nicht zu passen.

"Wo warst du gestern Mittag?" Fragte sie recht gereizt, während ich eigentlich noch vollkommen müde war und wenig lust auf diese Streit-Konversation mit ihr hatte. Allerdings stand sie nun in meiner Wohnung und ließ sich offensichtlicher Weise nicht so leicht abwimmeln, weshalb mir nichts anderes übrig blieb als ihr auf ihre unnötige Frage - da sie sicherlich die Antwort eh schon kannte -, zu antworten.

"Mit Grace und Cormac unterwegs..." Brummte ich und lehnte mich verschlafen gegen die Wand, auch wenn dies bedeutete das ich so noch leichter einschlafen konnte, was in diesem Moment auch gar nicht so unwahrscheinlich zu sein schien "Linn was willst du hier!?" Ich hätte niemals gedacht das Linn und ich einmal in einer solch verkorkst scheinenden Situation stecken würden. Ich total verschlafen und Linn mal wider wunderschön, perfekt gestylt und mit keinem Fünkchen Müdigkeit versehen. Zumal man dazusagen musste das ich Linn mal wieder vollkommen unterlegen war.

"Ich möchte als erstes einmal das du dir was ordentliches anziehst. Ich ertrage diesen peinlichen Anblick, von dir in diesem grässlichen Pyjama nicht und dann können wir weiter reden..." Wie selbstverständlich schob mich Linn schließlich zurück in mein Schlafzimmer, wo ich eigentlich nur Augen für mein Bett hatte, doch zu meinem Leidwesen steuerte sie nicht das, sondern meinen Kleiderschrank an.

Satans VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt