Kapitel 1

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Ich sitze auf dem versifften Mädchenklo meiner Schule und heule mir wie jeden Morgen die Augen aus dem Kopf. Mein Leben war beschissener als jeder Film. Meine Eltern hatten sich gerade erst getrennt, ich war das Mobbingopfer Nummer 1 und alle nahmen nur mein korpolenteres Äußeres wahr.

Ich heiße Alexandra oder kurz Alex und der einzige Trost an meinem Leben, waren meine Freundin Lucie und meine guten Noten. Aber das war es dann schon.

Es klingelte und ich wusste, dass der Horror die zweite Runde antrat.

Ich wischte mir die restlichen Tränen aus meinem Gesicht und hoffte, meine Augen seien nicht zu aufgequollen. Die Tür war noch offen und als ich rein ging, musste ich mir schon den ersten Kommentar von Lilian anhören.

"Ohhhh. Musste Specki wieder weinen? Armes Specki. Dann nimm doch endlich ab dann wird es vielleicht besser."

Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich am Limit war, jedoch konnte ich nur schwer widersprechen, denn das letzte Mal als ich versucht hatte etwas zu sagen hatte ich nur vor mich hin gestottert.

Als ich nach 4 Stunden meine persönliche Hölle verlassen durfte, wollte ich noch schnell an meinen Spind gehen, doch Fehlanzeige. Dort standen nämlich die Badboys der Schule.

Da hätten wir zum einen Aiden mit den wasserstoffblonden Haaren und den eisblauen Augen, Manu mit der langen braunen Haarpracht und den giftgrünen Augen und zu guter Letzt Patrik mit den Rehaugen und den auf Unordentlich gestylten braunen Haaren. Er passte fast garnicht in ihre Gruppe.

Was mir auffiel war, dass Lucas heute nicht bei ihnen war. Er war sozusagen ihr Anführer und wechselte seine Freundinnen wie seine Tshirts.

Ich wollte schnell an ihnen vorbei, allerdings stellte einer von ihnen mir ein Bein und ich fiel zu Boden. Alle Leute auf dem Gang lachten. Und ich richtete mich wieder auf.

"Kann...kann...kann i-ich mal?", fragte ich stotternd. "Na klaro Fetti.", antwortete mir Aiden grinsend. Ich holte ein Buch raus und bevor ich ihn zu machen konnte knallte Manuel den Spind zu und klemmte meinen Finger ein. "Aua.", zischte ich und die Jungs lachten laut auf. Mit pochendem Finger rannte ich nach Draußen und hörte sie hinter mir noch lange lachen.

***

Als ich endlich zuhause war ließ ich mich nur in mein Bett fallen und schlief vor lauter Erschöpfung auch sofort ein.

Why you can't see itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt