17.

7.6K 518 78
                                    

Ich hasse es. Ich hasse es dass Fynn sich in mich verliebt hat, ich hasse es dass ich so verklemmt bin und wieder alles kaputt gemacht habe, ich hasse es, dass Fynn gehen muss. Ich hasse meine Schuldgefühle die ich für Fynn empfinde, weil ich ihn immer geärgert habe, ohne zu Wissen ob ich ihn damit wolöglich verletzt habe. Ich hasse Lucy die mich jetzt auf diesen bescheuerten Ausflug mit geschleift hat, ich hasse diese erdrückende Stille im Auto. Ich hasse die prüfenden Blicke von Lucy und Lucas  durch den Rückspiegel. Ich hasse alles.

,,Alles in Ordnung mit euch? Ihr seit heute so still, habt ihr nichts zu streiten?“ fragt Lucas grinsend und trommelt gut gelaunt auf dem Lenkrad herum.

Ha. ha wie witzig.

Ich schaue weiter stur aus dem Fenster. Als ob ich jetzt mit ihnen  darüber rede was mit mir und Fynn los ist. Die beiden sollen ruhig weiter in ihrer Sonnenschein-Welt leben und endlich zusammen kommen!

,,Du fliegst morgen nach Amerika zurück, hat Lucas erzählt?“ versucht Lucy Smalltalk.

,,Mhm“ antwortet Fynn genauso begeistert wie ich an einem Gespräch

,,Freust du dich?“ will sie durch den Rückspiegel wissen.

Ich hätte ihr am liebsten eine Klatschen können, sicher wusste sie zwar nichts von seiner Vergangenheit in Amerika, aber es war trotzdem ein komisches Gefühl zu wissen, warum er wirklich hier her gekommen ist und warum er wieder ging.

,,Ja“ antwortet Fynn und schaut weiter aus dem Fenster.

,,Da wird Emma ja niemanden mehr zum streiten haben, was Emma?“ fragt Lucy und versucht mich zu provozieren.

Vermutlich dachte sie, damit könnte sie die Stimmung ein wenig auflockern, nur war ich null in Stimmung überhaupt zu reden.

Wie fühlt sich Fynn wohl gerade? Hat er auch so ein komisches Bauchgefühl und würde sich am liebsten ins Bett legen und schlafen?

In 24 Stunden würde Fynn im Flugzeug nach Amerika sitzen und ich würde ihn nie wieder sehen. Autsch. Die nackte Wahrheit und ich ersuche sie zu ignorieren.

Wir kommen vor der Pizzeria La Scala an. In der Stadt waren wir nicht lange. Es war zu kalt und zu überfüllt, heute ist der 31. und noch immer sind die Leute am Raketen und Böller kaufen.

Wir vier sind jedoch nicht in der Stimmung uns riesen Raketen anzusehen, wir laufen einfach nur schweigend nebeneinander her wie Fremde.

...

Der Abend verläuft katastrophal. Wieder einmal haben Fynn und ich alles versaut. In dem wir ausnahmsweise ma keinen Streit geführt haben. Die meiste Zeit saßen wir am Tisch, Lucy und Lucas versuchten Smalltalk und ich aß schweigend.

Der Abend war einfach im Keller. Ich fühlte mich schlecht, weil ich es Lucy wieder einmal versaut habe und, weil ich ihr nicht erzählt habe was zwischen mir und Fynn war. Das sollte ich schließlich als beste Freundin machen oder?

Ich bedankte mich bei Lucas für das Nachhause bringen und wünschte allen eine schöne Silvesternacht.

Müde laufe ich rein. Der Duft von Mais, Ananas, und anderen leckeren Sachen für Raclette steigen mir in die Nase.

,,Mama? Papa?“ rufe ich durch den Flur und lege mein Schlüssel in eine Schale.

,,In der Küche!“ ruft Mama zurück.

Ich laufe ihrer Stimme nach und befinde mich schon an einem gedeckten Tisch.

Alles steht bereit. Essen, trinken, Raclette!

Vielleicht mag ich dich ja morgen? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt