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Wir folgten willenlos den beiden Jungs, besser gesagt wir wurden hinter ihnen her gezogen. Sie hatten unser Seil genutzt und es um unsere Hände und Oberkörper zu binden. So stand ich dicht neben Manu eingepfercht und stolperte voran. Wieso taten sie das? Was hatten die Beiden davon uns nicht sofort zu töten? Max unterhielt sich angeregt mit seinem Kollegen Luca, wie ich manchmal aus den flüsternden Geräuschen heraushören konnte. ,,Manu?" Nun drehte er seinen Kopf zu mir. ,,Wie sollen wir hier raus kommen?" ,,Ich lass mir noch was einfallen." Flüsterte er genauso leise zurück. Erst jetzt bemerkte ich wie ernst er doch guckte und wie angestrengt er nachdachte. Ich hatte Angst. Mal wieder. Es war bereits ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Plötzlich erhob mein Freund die Stimme. ,,Wo bringt ihr uns hin?" Er fragte dies gelassen und ohne irgend eine Spur von Angst oder Unbehagen in der Stimme. Luca drehte sich ruckartig um und hätte so beinahe das Seil zu fest gezogen, sodass wir umgefallen wären. Stattdessen balancierten wir uns gerade so aus um nicht umzukippen. ,,Wieso sollten wir euch das sagen?" Sagte er barsch und funkelte Manu warnend an, doch dieser ließ sich nicht beirren. ,,Was bringt es euch uns nicht sofort zu töten? War es eure Falle in die ich getappt bin?" Erwartend blickte er zwischen Max und Luca hin und her. ,,Wirst du noch früh genug sehen. Und jetzt halt die Klappe!" Er sagte dies so boshaft, dass sich mein Partner eine weitere Bemerkung verkniff. ,,Was sollte das? Willst du uns umbringen?" Herrschte ich ihn leise an. ,,Wenn die uns töten wollten hätten die das längst getan. Ich wollte nur Antworten." Da hatte er recht. Wir stolperten weiter voran und es war noch lange kein Ende in Sicht. Ich bemerkte so langsam meinen aufkommenden Durst und auch mein Magen machte sich mit der Zeit bemerkbar. Die Striemen,welche ich vor einiger Zeit von Manu bekam, welchen ich tragen musste, spürte ich nun deutlich. Ich dachte sie wären längst verheilt gewesen, doch nun spürte ich, dass es unnormal weh tat an den Stellen an denen schon einige rote Striemen waren. Eine warme Flüssigkeit ließ mich aufschrecken. Als ich an meiner Seite hinunter sah, schnappte ich hörbar nach Luft. Das Blut setzte sich in meinem Pulli fest und durch die vielen Löcher konnte ich die rote Flüssigkeit sehen. ,,Was ist los Palle?" Hörte ich Manu besorgt sagen. ,,Das Seil, ritzt sich in meine Haut." Hauchte ich schon fast. Es war nicht nur der Schmerz, welcher mich so aus der Ruhe brachte,nein, dafür hatte ich schon zu viel von diesem Gefühl spüren müssen, es war der Gedanke, dass ich nun noch hilfloser und erbärmlich war. Die nächste Wunde riss auf. Wesshalb war es noch nicht verheilt gewesen? Ich stöhnte auf und wand mich in meinen Fesseln. ,,Hey, beweg dich nicht!" Rasch nickte ich und der Blonde schaute mich prüfend an, doch wendete sich dann wieder Max zu. ,,Wirklich alles okay?" Mein Freund warf mir besorgte Blicke zu. Ich sagte einfach gar nichts. Es tat höllisch weh, jedoch war mir die Sicherheit am Leben zu bleiben wichtiger und wenn ich Manu etwas sagen würde, hätte er sicherlich die beiden Jungs auf mich aufmerksam gemacht... ,,Palle?" Holte mein Kumpel mich wieder in die Gegenwart. ,,Jaja geht schon." Erwiederte ich angespannt. Mit einem kritischen Blick musterte er mich. ,,Patrick. Sag was los ist." Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich sehe doch, dass du schmerzen hast." Ich antwortete ihm nicht, konzentrierte mich voll und ganz auf seine Stimme. Ich brachte sogar ein schiefes Lächeln zustande, als ich in seine grünen Augen schaute, welche nur Sorge ausstrahlten. Er beließ es dabei, auch wenn er sicherlich mehr getan hätte. Der Weg wurde allmählich breiter und der lange Pfad erstreckte sich über eine kleine Strecke durch den Wald. Ich merkte wie sich die Luft veränderte und genoss es spürbar. Es roch nach Blättern und Holz. Der Wind fühlte sich wesentlich kühler an und strich mir lau durch die Haare. Ich vergaß für einen kurzen Moment meine Situation und gab mich voll und ganz den verschiedenen Eindrücken hin. Schnell wurde ich zurück in die Realtiät gerissen. Der Schmerz an der Seite durchzuckte mich wie ein Blitz. Zu meinem Pech stolperte ich über eine Wurzel und  stürzte mit Manuel im Schlepptau auf den Boden. ,,Hey! Was soll das?!" Drehte sich der Blonde um und zog gebieterisch am Seil. Ich musste mir einen Schrei unterdrücken und kniff nur Mund und Augen zusammen. ,,Steht wieder auf!" Befahl nun auch Max und zeigte dabei nach oben. Während Manu langsam versuchte sich aufzurichten, hatte ich dabei Schwierigkeiten und auch meine Verletzung machte mir zu schaffen. Wieder sah mich Manuel mit diesem sorgenvollen Blick an. ,,Mir geht es gut,wirklich." Versicherte ich ihm und tat mein möglichstes, um auch noch lieb zu grinsen. Er selbst schaute nun jedoch noch skeptischer als davor. Es war ein langer Fußmarsch und mir lief kalter Schweiß über die Stirn. Manu erschien neben mir noch top fit und passte sich meinen langsam,schleifenden Schritten an. Max und Luca hatten in ihrem Redeschwall den schleppenden Lauf meinerseits nicht bemerkt, denn auch sie nahmen ob absichtlich oder nicht meinen Gang an. ,,Bald haben wir es geschafft." Meinte Max ohne sich umzudrehen. Ich atmete auf. ,,Du bist ganz blass." Sagte Manuel und wendete sich wieder mir zu. Vorsichtig drückte ich mich ein wenig enger an ihn, zum einen um das Seil etwas zu lockern, zum anderen um näher bei ihm zu sein, auch wenn ich das Gefühl hatte eingequetscht neben ihm zu sein. ,,Da sind wir!" Man konnte etwas Begeisterung aus der Stimme von Max hören. Ich schaute mir den Ort genauer an. Es war ein kleiner Eingang in eine Höhle und man konnte klar sehen, dass es tiefer hinein führte. Flackerndes Licht war zu erkennen, welches wohl von einem kleinem Feuer stammte. ,,Wieso habt ihr uns hierher gebracht?" Fragte ich, als ich die Rucksäcke und Fallen sah, welche rund um den Eingang gespannt waren. Ich musste ziemlich genau hinsehen, bis ich sie erkannte. ,,Das, meine neuen Freunde, ist das Lager." Luca drehte sich mit einem Handeklatschen um. Beide waren wie ausgewechselt. Ihre zuvor so angriffslustige Haltung war zu einem freudigen Lächeln geworden. Ich musste auch grinsen. Plötzlich bemerkte ich, wie meine Sicht schwammig wurde. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt und ich keuchte auf. ,,Alles in Ordnung, Palle?" Ergriff Manu das Wort. ,,Manu ich..." Das war das Einzige was ich noch wahrnahm, dannach hörte ich in weiter Ferne, Manuels leise Stimme. Meine Sicht tauchte sich in ein tiefes schwarz und ich merkte wie mir hektisch die Fesseln vom Körper geschnitten wurden. Danach sank ich in die Dunkelheit.

Varo-Kürbistumor~tödliche WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt