14

101 5 0
                                    

Ich ging durch diese unendliche Hitze und nun tat sich in mir die Frage auf, inwiefern sich dies auf die Wahrheit ausüben sollte. Ich zweifelte an meiner Entscheidung hier hinein gelaufen zu sein, doch nun war ich hier und daran ließ sich wohl sobald nichts ändern. Um mich herum war alles rot und Lava fiel in Wasserfällen in die Tiefen, in denen sie einen riesigen See bildeten. Der Schweiß lief   mir über meine Stirn und ebenso über meinen restliche Körper. Es war so unfassbar hell und dennoch konnte man nicht weit in die Ferne blicken. Die Hand stetig vor den Augen haltend kämpfte ich mich durch das endlos rote Gestein, immer bedacht darauf nicht ausversehen zu stolpern und nach unten gerissen zu werden. Wäre ich doch niemals hier hinein gegangen. Dachte ich und setzte weiterhin einen Schritt vor den anderen.

Es war eine Festung, die mich wieder aufblicken ließ. Unglaublich groß und aus dunkelrotem Gestein. Mein Gefühl sagte mir, dass ich hier rein sollte. Ein Lavasee war um die Burg herum und ich wusste nicht wie ich, zum Teufel, über diesen hinüber kommen sollte. Ich nahm einen Schluck aus der Plastikflasche. Es war nur noch eine warme Brühe und kaum genießbar, doch das blendete ich gekont aus. Bald hatte ich nichts mehr zu trinken. Ich stapfte mehr oder weniger schnell soweit wie möglich um das große, rote Gebäude herum. Es schoss soweit in die Höhe, dass man die Spitze des höchsten Daches nicht sehen konnte. Sie waren von Zinnen geziert und Zäune versperrten die Sicht durch die Fenster. Mein Herz pochte lautstark. Aus irgendeinem Grund meldete sich meine Nervosität. ,,Bitte stoppe." Hörte ich die Stimme von Manu plötzlich flüstern. In meinem Kopf spukte jetzt schon seine Stimme. ,,Wieso sollte ich?" Mir war klar, dass es keinen Sinn machte ihr zu Antworten, doch ich vermisste ihn und das bemerkte ich gerade jetzt. Meine Stimme klang rau, doch genauso selbstsicher. Einen Teufel würde ich tun. Ich war nun soweit gekommen. Umdrehen kam nicht in Frage. Meine Beine trugen mich auf einen schmalen Pfad. An einigen Stellen bröckelte es bereits und unter diesem erstreckte sich der weite Lavasee. ,,Augen zu und durch." Flüsterte ich zu mir selbst und begann  mit dem Überlaufen der Brücke. ,,Palle?" Wieder war sie da. Seine sachte Stimme. ,,Ich kann dich nicht mehr retten." War das nur mein Kopf? Es klang so als stünde er direkt neben mir. ,,Vor was?" Gab ich als Antwort. Ich halluzinierte wohl schon. Vorsichtig tastete ich mich weiter voran. Mein Kopf brummte und ich war komplett angespannt. ,, Vor dem was kommen wird." Langsam balancierte ich weiter. ,,Was wird denn kommen? Was meinst du?" Ich war verwirrt. ,,Siehst du es denn nicht? Du stolperst geradewegs in dein Verderben! Verlasse die Hölle!" Die Verzweiflung war Manu deutlich anzumerken. Sollte ich auf ihn hören?
Ich setzte meinen Weg fort und war gerade kurz davor die hohe Festung zu erklimmen.

,,Ich ziehe das jetzt durch" Sprach ich zu mir und konnte schon die ersteb Stufen der Festung erblicken. Sie waren bröckelig und rissig und probehalber setzte ich einen Fuß darauf, um zu sehen ob diese einbrachen. Zu meinem Glück hielten sie meinem Gewicht stand und ich erklomm die Wendeltreppe die mich weit nach oben in ein Turmzimmer führte.

Plötzlich war alles still. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben und ein unwohles Gefühle erfasste mich. Die Schreie der Monster, das laute knistern des Feuers sowie diese umsichgreifende Hitze blieb aus. Alles war wie weggeblasen. Der kleine, runde Raum hatte keine Fenster und die Wände wahren kahl und weiß. Auf einmal schloss sich die Tür hinter mir und nur ein grauer Türgriff war noch zu sehen. Ansonsten war alles weiß. Ein wenig stechend weiß.

Was mir allerdings als erstes auffiel war der schwarze elegante Schriftzug an der gegenüberliegenden Wand. Der mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
,,Geh zurück oder stirb."
Darunter war eine offene Tür.
Sollte ich gehen oder bleiben? Es war eine schwere Entscheidung. Der Weg zurück würde schwer werden, allerdings war die Wahrheit vielleicht wirklich nicht so rosig wie ich sie mir ausmalte. Möglicherweise hatte Manuel recht und ich sollte zurückgehen und alles vergessen. Ein Gewinner würde übrig bleiben oder unsere Gruppe würde es schaffen eine Revolution zu starten...

-> Im Reich der Angst
-> Im Schatten der Wahrheit

Varo-Kürbistumor~tödliche WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt