Flying back... #5

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Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander und ich ging Richtung Treppe.
"Ich geh meine Tasche packen...", sagte ich. Dad nickte kaum merklich, und ich ging hoch in mein Zimmer, setzte mich auf die breite Fensterbank und starrte in die Abenddämmerung.
Nach einer Weile stand ich wieder auf, zog mir eine Jogginghose und mein schwarzes Hipsta Please! Shirt(das was Harry auch hat) an und kramte eine Reisetasche aus dem Schrank und füllte sie mit allem Wichtigen,was man halt für ein paar Tage woanders braucht. Dann fiel mir auf, dass ich ja gar nicht wusste, wie lange ich in England bleiben würde.
"Dad!", rief ich. "Wie lange bleiben wir in England?"
"Geh mal von zwei drei Wochen aus!", rief er zurück.
Okay ich glaub ich brauch was größeres als eine Sporttasche.
Ich hieve vorsichtig meinen Trolley vom Schrank und stopfe alles einigermaßen ordentlich hinein.
Dann schaute ich in den Spiegel und stellte fest, dass ich aussah wie Frankenstein's Braut persönlich.
Verlaufene Mascara, abstehende Haare, verquollene Augen und von meinen Augenringen will ich gar nicht erst anfangen. Eins ist klar, ich brauche jetzt dringend eine Dusche!
Ich schlüpfte aus meinen Klamotten, wählte ein Duschgel und ein großes Handtuch aus(ihr müsst wissen, dass ich ein bisschen Duschgelsüchtig bin).
Dann zog ich meinen Bademantel über und ging ins Bad.

Eine halbe Stunde später kam ich etwas entspannter und deutlich erfrischter aus dem Bad zurück und ging dann auf Skype online.
Ich sah dass Lilly online war und schon rief sie an. Ich nahm an und kurz darauf sah ich meine Freundin mit ihrem kleinen Hund auf dem Bett liegen.
"Hey, was ist los? Du siehst ganz schön fertig aus."
"Ach, meine Mum hatte einen Unfall und ich flieg morgen mit meinem Dad zurück nach England."
"Was?! Oh nein,du arme. Soll ich dir noch schnell beim Packen kommen helfen oder so ?"
"Nee,lass mal. Ich geh jetzt gleich ins Bett und dann flieg ich morgen halt. Ich hoffe mal,dass ich in zwei oder drei Wochen wieder zurück bin."
"Na gut, vielleicht bin ich morgen ja schon wach, wenn ihr losfahrt, dann komm ich noch schnell raus."
Ich lächelte. Sie war wirklich ein Schatz.
"Alles klar, dann schlaf mal gut und bis morgen.", meinte sie.
Ich nickte und schaltete dann meinen Laptop aus, packte ihn auch ein, ging noch schnell runter und wünschte meinem Dad eine gute Nacht.
Dann ging ich ins Bett, machte meinen iPod an und schloss die Augen.
Aber schlafen konnte ich nicht wirklich.
Dad hatte mir gesagt, dass er mich vorläufig von der Schule befreit hatte und ich auch in England nicht gehen brauchte.Trotzdem hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl, fast wie Angst. Angst vor dem,was noch alles auf mich zukommen wird,wenn ich wieder in England bin. In meiner Heimat.
Das war sie doch,oder? Immerhin bin ich dort aufgewachsen bis ich 16 war und habe dort soviel erlebt.
Dieses ungute Gefühl beschlich mich immer mehr, immer stärker.
Als wäre es eine Art Sturm,der sich langsam zusammenbraute, bereit dazu mein Leben noch mal ordentlich auf den Kopf zu stellen.
Hätte ich damals gewusst, das dieses Gefühl eine Vorahnung war, wäre ich vllt. in Deutschland geblieben, denn vielleicht wäre das alles gar nicht passiert...

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