Kapitel 14: Dan

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Das Essen über erzählten mir meine Mutter und Skye alles über den Besuch, ich glaube nicht einmal die Berichte meiner Männer waren so ausführlich wie dieser hier.

Immer wieder gab es Stellen die echt interessant waren, doch die meiste Zeit war es total öde. Hin und wieder huschte mein Blick zu Thea und ich konnte sehen wie sie dem Gespräch folgte, aber nicht mitsprach.

Wahrscheinlich musste sie sich erst eingewöhnen und ich war mir sicher, dass Skye ihr dabei helfen würden. Skye ist nämlich eine Partymaus, jemand der ständig Menschen um sich braucht und sehr gerne im Mittelpunkt der Erde stand.

Klar das wurde ihr und teilweise sogar mir zum Verhängnis, doch ich ließ sie sowieso nirgends ohne einen meiner Jungs auf eine Party. Denn das Risiko, dass sie entfürt wurde war einfach zu hoch.

Nachdem Essen verabschiedete sich meine Mutter, um ins Bett zu gehen und auch Skye war schon recht müde, so dass sie in ihrem Zimmer verschwand. Ich selbst setzte mich noch kurz in das Arbeitszimmer, um die Lage zu checken.

Nur bei Thea hatte ich nicht den leisesten Schimmer wo sie sich befand, also machte ich mich nach gut einer Stunde auf den Weg sie zu suchen.

Meine Suche führte mich durch die ganze Villa (was fast eine halbe Stunde dauerte). Als ich sie im Haus nirgends finden konnte, öffnete ich die Tür und trat in die warme Sommernacht hinaus.

In der Nähe des Eingangsbereiches war sie auch nirgends zu sehen und so fragte ich Sam ob er wüsste wo Thea war. „Sie hatte nur gesagt, dass sie ein wenig spazieren wollte und ging in diese Richtung.“, er zeigte mit dem Finger in die Richtung wo sich ein kleiner See befand. Ich bedankte mich also bei ihm und machte mich auf den Weg sie zu suchen.

Zu dem See führte ein schmaler Pfad und den ging ich entlang. In der Nacht wurde der Pfad nur schwach von den Sternen und dem Mond beleuchtet. Gut, dass heute Vollmond war und der Weg somit ein wenig besser ausgeleuchtet war.

Die geschlagenen zehn Minuten die man lief, um an dem See anzukommen vertrieb ich mir damit Gedanken um meinen Bruder zu machen. Warum er plötzlich wieder auftauchte und warum ausgerechnet ER mit Raoul zusammen arbeitete?

Immerhin hatte er ihn nie ausstehen können. Also was hatte er wohl für einen Grund sich mit ihm zusammen zutun. Ja klar er wusste Raoul und ich konnten uns noch nie leiden, doch wir respektierten uns größtenteils.

Zumindest bis zu dieser „fast“ Sauerei. Denn das war ein Fehler von ihm. Gerade als ich weiter spekulieren wollte, warum und weshalb, erkannte ich zwei Gestalten am Ufer des Sees.

Eine eher zierliche und die andere gut trainiert und einschüchternd. Es sah so aus als hätte die zierliche Person Angst vor der anderen. Als ich immer näher kam konnte ich Stimmen vernehmen.

„Du kleine Schlampe! Jetzt sag endlich wie du hier auf das Gelände gekommen bist, denn ich habe dich hier noch nie gesehen.“, knurrte der, wie ich nun an der tiefen Stimme vernehmen konnte, Mann. „Ich .. Ich .. wurde ge…“, mehr brachte das Mädchen nicht heraus bevor der Mann ausgeholt hatte und zuschlug.

„Rede endlich oder ich ficke dich bis du es mir endlich sagst!“, schrie der Mann jetzt. Mittlerweile konnte ich sogar erkennen, dass das einer meiner Jungs war.

Holy shit was sollte der Scheiß?! Ich fing an zu rennen und stellte mich zwischen die Beiden. „Jose! Was sollte der Scheiß? Sie wohnt bei mir und jetzt hau ab bevor ich dich töte!“, schrie ich ihm in das Gesicht.

Jose war einer der es mit mir niemals aufnehmen könnte, denn ich war gut einen Kopf größer als er und hatte auch mehr Muskeln, klar er war auch gut gebaut aber er war eher ein Wachmann der sich versteckte.

Als er bemerkt hatte wen er da vor sich hatte, zog er den Kopf ein und verschwand in Richtung Villa.

Langsam drehte ich mich zu Thea um und zog sie vorsichtig in meine Arme. „Alles okay bei dir?“, fragte ich sie besorgt und spürte ein Nicken an meiner Brust. Doch ich bemerkte auch die Tränen die mir das Gegenteil bewiesen.

Vorsichtig hob ich Thea hoch und trug sie zu einer nahe gelegenen Bank, wo ich mich mit ihr auf meinem Schoß niederließ. Thea kuschelte sich noch näher an mich und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Ich selbst hielt einfach meine Klappe und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab. So mit einer schönen Frau im Arm war es wunderschön den Nachthimmel zu betrachten.

Es war schon fast romantisch, obwohl mir sowas nicht lag. Dieser ganze Romantikkram. Klar ich hatte schon einmal eine feste Freundin, doch das war noch bevor mein Vater starb und ich Pflichten zu erledigen hatte.

Außerdem war dann etwas vorgefallen über das ich noch nie reden wollte. Seitdem hatte ich nur noch so einmalige Sachen und das auch nur mit Frauen die mich nicht kannten, denn sonst hätte ich ein Problem.

Als Theas Tränen versiegt waren hob ich vorsichtig ihr Kinn mit meinem Finger hoch, um ihr Gesicht zu begutachten.

„Es tut mir leid, was Jose dir angetan hatte. Das wird Konsequenzen für ihn haben, das verspreche ich dir. Dein Gesicht wird nur etwas brennen, aber es sieht nicht so aus als wäre es etwas Schlimmeres.“, flüsterte ich Thea zu und bemerkte erst jetzt wie nahe wir uns eigentlich waren.

Es fehlten nur noch wenige Zentimeter und unsere Lippen würden sich berühren. Wir beiden schwiegen einfach und sahen uns gegenseitig tief in die Augen.

Mein Blick wanderte aber immer wieder zu ihren Lippen.
Zu diesen wunderschön geschwungenen Lippen…

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