Kapitel 12: Daniel

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Eigentlich war ich nicht so sehr der Typ dafür ein Eis zu essen, doch heute hatte ich ausnahmsweise einmal richtig Bock besagtes Nahrungsmittel zu mir zunehmen. Gemeinsam mit unseren Bodyguards schlenderten wir zu einem kleinen Cafe, um uns ein Eis zu gönnen.

Wir hatten schon bestellt und quatschten hin und wieder über belangloses, als Sam einer meiner Bodyguards zu uns an den Tisch kam und mir zuflüsterte, dass ein Typ von Raouls Leuten versucht hatte mein Auto zu verbrennen, inklusive einer Nachricht. (Raoul ist ein Drogenboss hier in Rio und wir sind so etwas wie Feinde)

Außerdem wurde mein ach so toller Zwillingsbruder wieder einmal in der Stadt gesichtet und das fehlte mir gerade noch. Ich schnappte mir also Thea und wir verschwanden sofort.

Mit schnellen Schritten liefen wir zum Auto und ich setzte mich in meinen Lambo, da Gott sei Dank einer meiner Männer das „Mistgeschick“ mit Raouls Mann verhindern konnte. Mit guten 220 km/h bretterte ich über die Straßen und versuchte irgendwie zu meinem Anwesen zu gelangen.

Thea schien neben mir total nervös zu sein, da sie nicht wusste was los war. Aber ich konnte ihr das nicht erklären denn ich wollte sie nicht in meine Geschäfte hinein ziehen. Genauso wie ich versuchte meine Schwester davor zu beschützen, wollte ich auch sie nun davor schützen.

Ja klar meine Schwester wusste was ich trieb, aber sie musste nichts davon mitbekommen was ich schon alles angestellt hatte. Immerhin hatte ich schon ein wenig Blut an meinen Händen und ja ich weiß, dass das nicht gut ist. Ich selbst bin nicht der Fan davon, aber anders ging es nicht.

Aus der Mafia auszusteigen ist ungefähr so unmöglich wie nach 100 Jahren Tod wieder aufzuerstehen. Shit ich wusste nicht einmal ob ich Thea von meinem „Beruf“ erzählen sollte, denn was wenn sie dann total verängstigt war? Ich weiß nicht wieso, aber ihre Meinung war mir irgendwie wichtig.

Mittlerweile waren wir bei meiner Villa angekommen und ich hielt Thea die Tür auf, damit sie aussteigen konnte. Als auch meine Jungs angekommen sind schnappte ich mir die Einkaufstüten und trug sie ihr in das Zimmer.

Dort legte ich alle Tüten auf ihr Bett und meinte zu ihr: „Es tut mir wirklich leid, dass wir unser Eis nicht fertig essen konnten und so überstürzt abhauen mussten. Ich habe jetzt noch etwas zu erledigen, ich schaue später mal bei dir vorbei. Wenn du Hunger hast oder sonst etwas brauchst frag einfach Gabriela. Ach und meine Schwester und meine Mutter müssten heute auch noch kommen.“

Ich drückte ihr ohne zu überlegen einen Kuss auf die Stirn und war verschwunden. Auf dem Weg zu meinem Arbeitszimmer musste ich daran denken, dass ich Thea gerade einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte. Verdammt was hatte mich denn da geritten?

Ich kannte sie seit einem Tag und küsste sie schon. Ja klar es war nur ihre Stirn, aber trotzdem irgendwie war das gerade strange.

In meinem Arbeitszimmer warteten meine Sicherheitsmänner und auch sonst Vertraute. „Also was sollte das heute mit meinem Wagen? Was hat Raoul denn jetzt schon wieder für ein Problem, kann mir das bitte jetzt einer erklären?!“, schrie ich als ich in mein Arbeitszimmer kam.

Keiner meiner Männer traute sich zuerst antworten, doch dann fing Sam endlich an zu reden: „Sir, Raoul hat eine Nachricht hinterlassen, dass er das nächste Mal ihre neue Mitbewohnerin beziehungsweise ihre Schwester mitnehmen würde. Und ihr Bruder arbeitet anscheinend jetzt auch mit ihm zusammen.“

Verdammte Scheiße, das konnte doch jetzt nicht wahr sein oder?! Was sollte mein Bruder mit so einem wie Raoul? Ja klar er war noch nie die Leuchte, aber dass er das tun würde hätte nicht einmal ich ihm zugetraut.

Eigentlich sollte ja mein Bruder in die Fußstapfen meines Vaters treten, doch da er dann damals so viel Scheiße gebaut hatte, hatte mein Vater vor seinem Tod noch entschieden, dass ich es werden sollte.

Obwohl ich es nicht einmal wollte, da man dadurch kein Leben mehr hat und auch nie wieder da raus kommt. Es ist wie ein Teufelskreis und wenn du nur einen Fehler machst, bist du entweder tot oder sitzt im Knast. Okay bei so einer hohen Position die ich hatte waren die beiden Möglichkeiten eher unwahrscheinlich, aber trotzdem man sollte nie die Menschheit unterschätzen.

Die nächsten Stunden besprachen wir wie wir darauf reagieren sollten und beschlossen erst einmal nichts zu unternehmen, da es nur zu noch mehr Problemen führen würde.

Als wir endlich fertig waren, klopfte es just in diesem Moment an der Tür und meine Mutter trat ein. Zuerst begrüßte ich sie herzlich mit einem Küsschen auf die Wange und dann erzählte ich ihr wer Thea war und was heute vorgefallen war.

„Was?! Jason soll wieder in der Stadt sein? Ich dachte er wäre tot?!“, meine Mutter sprach so herzlos über ihren eigenen Sohn, dass er mir fast leid tat. Aber er hatte es nicht anders verdient. Schließlich hatte er sich das selbst zuzuschreiben.

Außerdem hatte er uns schon so einiges eingebrockt. Nachdem wir alles endlich besprochen hatten, gingen wir in das Esszimmer wo Thea und Skye sich schon über das Essen hermachten.

„Na meine kleine Prinzessin, hast du dein großes Brüderchen vermisst?“, fragte ich sie scherzend, da sie es hasste wenn ich mit ihr wie mit einer zehn Jährigen sprach. „Nein eigentlich nicht.“, antwortete sie gespielt kühl.

Ich tat so als hätte sie mir mein Herz heraus gerissen und gab auch ihr ein Küsschen auf die Wange um mich dann selbst an den Tisch setzte. „Wie ich sehe versteht ihr zwei euch gut?“, fragte ich an Thea und Skye gewandt, bevor ich auch nur den ersten Bissen runterschluckte.

Kleine Info nebenbei: Wir sind ab sofort auf auf Twitter folgt uns wenn ihr Lust hab. Werdet dort auch ein wenig mehr über unser Privatleben erfahren (falls es euch interessiert😂)
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