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  I hate you love you

Several times a day Up and downFeels like an elevatorHeal me I'm heartsickThere ain't no cure for my disease  



Geh bitte an dein Handy ran.

Wir müssen reden.

Es kann doch nicht vorbei sein.

Bitte Dae

Ich liebe dich.

Stumm saß ich auf meinem Bett und las die Nachrichten die Min-ho mir schickte. Seit dem ich mich von im getrennt habe, fühlt es sich so an als würde eine ganze Last von meiner Schulter fallen. Mein Finger scrollte durch meine Kontakte und blieben bei Nora stehen.

Ruf sie an.

Sein Knie berührte meins und brachte mich zum Aufschauen. Ein Schauer jagte mir den Rücken runter als ich ihn erblickte. Er sah so anders aus. Seine Haut war viel bleicher und seine Augen sahen müder aus als sonst. Ich streckte meine Hand nach ihm aus, aber sie erreichte ihn nicht.

"Was geschieht mit dir?"

Ich habe nicht mehr viel Zeit.

"Was heißt das?" Er antwortete mir nicht sondern starrte mich stumm an.
Zögernd nahm ich mein Handy ans Ohr um Nora anzurufen.

"Ich weiß, dass Min-ho dir den Kontakt zu mir verboten hat aber.." ich schaute ihn kurz an, und er nickte. "Es ist sehr wichtig, bitte lass uns treffen."

•••

Nach dem meine Mutter Nora aus unerklärlichen Gründen nicht rein lassen wollte, ich sie aber überredet habe, ist sie los zur Arbeit gegangen.

"Tut mir leid, sie ist in letzter Zeit so... Ängstlich."

Nora nickte nur. "Ü-über was wolltest du r-reden?"

Gemeinsam nahmen wir in meinem Zimmer, auf meinem Bett platzt. Nora spielte die ganze Zeit nervös mit ihren Fingern und sah mich nicht ein einziges Mal an.

"Hilf mir bitte meine Erinnerung zurück zu bekommen."

Sofort schoss ihr Kopf in die Höhe und sie sah mich mit riesigen Augen an.

"W-wie w-wa.." fing sie an zu stottern und war völlig geschockt. "D-du kannst doch nicht? Wie!" Ihr ganzer Körper zitterte.

Er, erschien hinter ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter.

"Mir ist schon seit langem aufgefallen, dass etwas anders ist. Alle verhalten sich so seltsam, niemand sagt mir was los ist."

"Min-ho bringt mich um."

"Ich hab Schluss gemacht."

Nora seufzte, und fing dann plötzlich an zu weinen. Ich rückte näher an die und schloss sie in eine Umarmung.

"E-es t-tut mir so leid."

Sag ihr, dass ich hier bin.

"Er ist hier." Murmelte ich beruhigend. "Bitte, wie heißt er. Wer ist das vierte Kind auf dem Bild."

Sie schubste mich leicht von sich weg und sah mich nicht an. "L-lass u-uns, raus gehen."

•••

Das letzte Mal, als ich hier war, bin ich ohnmächtig geworden. Nora führte mich durch den Wald in eine Landstraße, zu Rheinhäusern. Vor einem weißen, mit der Hausnummer 45 blieb sie stehen.

"Hier,  hat   er gewohnt."

"Ich will rein."

Wir beide klingelten an der Haustür und eine schwache, junge Frau öffnete sie uns.

"Oh, ich habe euch ja lange nicht mehr gesehen." Sie sah sehr überrascht aus, "ihr wollt sicherlich..."

Sofort nickte Nora, "verzeiht bitte die Störung."

Die Frau lächelte uns an, "ist schon in Ordnung, kommt doch bitte rein."

Wir betraten beide das Haus. Die Frau führte uns ins Wohnzimmer, wo wir uns auf eine grüne Couch setzten. Dann verschwand sie. Er,  saß gegenüber von mir auf einem Sessel, und sah noch bleicher aus als vorher. Ich sah zu Nora, die einen sehr traurigen Gesichts Ausdruck hatte.

Irgendwann kam die Frau mit einer schweren Kiste wieder, welche sie auf dem Boden abstellte. "Einige Sachen sollten euch gehören. Ich lass euch besser allein." Sagte sie schwach und verließ den Raum. Er,  stand auf und folgte ihr.

Stumm starrte ich die Kiste an. Ich wusste, wenn ich sie jetzt öffnen würde, dass alles ans Licht kommen würde. Die ganzen Geheimnisse, alles was mir bis jetzt verheimlicht wurde, was ich vergessen hatte.

Aber in dem Moment war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das noch wollte.

crumpled | #PlatinAward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt