Sieben

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"Wie er ist verschwunden?", gab ich fragend von mir. Wie konnte das sein? Er war doch vorhin noch bei mir gewesen. "Aber...Aber...Aber... Ich hab ihn doch vorhin noch gesehen." Tom nickte. "Ich auch. Ich hab ihn doch zu dir geschickt, weil ich mir sorgen gemacht habe. Er wollte danach wieder hier her nach Hause kommen." Tom fuhr sich gestresst über seine schwarzen Cornrows. Ja, er macht sich verdammt mich mal Sorgen um seinen Zwilling.

Ich überbrückte die paar Meter zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Keine Sorge, wir finden ihn.", flüsterte ich leise. Er nickte. "Danke."
Er löste sich wieder von mir.

"Okay, wo könnte er denn sein." Tom Schüttelte den Kopf. "Ich hab wirklich keine Ahnung.", sagte er. Und dann traf mich der Schlag. "Tom. Was ist mit Georg und Gustav hast du..." Er viel mir ins Wort. "Gott du bist ein Genie, daran hab ich wirklich gar nicht gedacht." Glücklich nahm er mich in den Arm. "Komm." Er lief los, holte gleichzeitig sein Handy heraus. Ich lief ihm nach.

Tom lief durch die Stadt auf dem Weg zur U-Bahn. Gleichzeitig wählte er die Nummer von Georg. Wir liefen gerade die Treppenstufen herunter.

"Georg. Ich suche Bill...ist er...ja?....wirklich?....ah zum Glück...ich bin unterwegs...Layla kommt auch mit....ja...bis gleich", dann legte er auf. Wir standen auf dem Bahnsteig. "Bill ist bei Georg." Erleichtert nickte ich. Ein Glück. Die U-Bahn fuhr in den Bahnhof, Tom nahm meine Hand und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Georg und Bill.

Florians Sicht

Mit schnellen Schritten lief ich durch die Stadt. Ja, ich war sauer, verdammt sauer. Wie konnte dieser Bastard Kaulitz das nur tun? Niemand und wirklich niemand bestiehlt mich! Erst verletzt er mich in meiner Ehre und jetzt das?!

Wütend trat ich eine leere Cola-Dose mit dem Fuß weg. Sie knallte gegen eine angrenzende Mülltonne.

"Warum denn so aggressiv heute, Flo?" Ach nein, das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. Ich drehte mich zu der Stimme um.
"Das geht dich nichts an, Sam."

Sam lehnte gegen einer Steinwald, hatte die Arme ineinander verschränkt. Sie grinste mich fies an. Verdammt, dieses Mädchen sieht so schüchtern aus und ist sogar noch schlimmer als Kaulitz. In solchen Momenten wünsche ich mir einfach, dass sie mehr so ist, wie ihre Schwester. Ich hasse es einfach, wenn jemand über mir steht und ich mich nicht als Nummer 1 bezeichnen kann. Erst Kaulitz und jetzt sie. Ich schüttelte den Kopf.

Sam kam grinsend auf mich zu. "Lass uns ein Stück zusammen gehen." Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich. Frauen...

Nach ein paar Metern fing sie an zu reden. "Ich hab mitbekommen du warst bei Layla." Ich blieb stehen. "Woher." Ihr Lächeln wurde breiter. "Ich hab meine Kontakte. Komm." Sie ging weiter und widerwillig folgte ich ihr. Ich stöhnte genervt auf.

"Was denn los, schlechte Laune?" Ich verdrehte die Augen. "Sag einfach was du sagen willst und verschwinde dann wieder. Du hast doch bestimmt noch was zu tun." "Willst du mich loswerden.", lachte sie. "Ja." Ich blieb ernst. Sie nervt mich.

"Es ist so weit.", sagte sie dann nach einer Ewigkeit. Schon zum zweiten Mal heute blieb ich stehen. "Du hast es nicht wirklich gemacht?" "Doch und du wirst mich dabei unterstützen." Ich schwieg. "Ich werde diesen Straßenkrieg nicht verlieren.", fuhr sie fort. Ich nickte. "Gut. Ich bin auf deiner Seite." Sie lächelte zufrieden.

"Trommel deine Leute zusammen. Jetzt geht es erst richtig los."

Laylas Sicht

"Wir sind gleich da", sagte ich eher zu mir selbst als zu Tom, immerhin wussten wir beide wo Georg wohnte. Zusammen stiegen wir aus der U-Bahn, als diese bei unserer Haltestelle anhielt. Gemeinsam gingen wir aus der Bahn und verließen die U-Bahnststion.

"Ich bin so froh, dass Bill nichts passiert ist.", sagte Tom. Ich nickte. Ja, ich auch. Was hätte ich nur heute morgen ohne Bill gemacht. Habe ich mich überhaupt bei ihm bedankt. Ich bekam wieder Kopfschmerzen.

"Alles gut bei dir? Hast du schmerzen? Soll ich..." "Tom. Es ist alles gut, keine Sorge. Ich hab nur etwas Kopfschmerzen." Er nickte.

"Du weißt aber schon, dass ich ihn nicht einfach so davon kommen lasse." Gereizt stieß ich die Luft aus meinen Lungen. "Das Gespräch hatten wir schon. Ich möchte mich jetzt aber nicht wieder mit dir streiten." Ich versuchte ruhig zu bleiben, doch es viel mir wirklich schwer.

Zum Glück sah ich in diesem Moment schon das Haus, in dem Georg wohnte. Zusammen überbrückten wir die letzten Meter, klingelten und kurz darauf wurde die Tür aufgemacht.

"Hey." Georg begrüßte uns. Zusammen betraten wir die Wohnung. Tom war wieder etwas angespannt. Georg schien dies auch zu merken. "Bill ist in der Küche." Tom nickte und ging voraus. Kurz darauf sah ich Tom, wie er Bill in seine Arme schloss. "Ich hab mir sorgen gemacht." Eine kurze Pause entstand.

"Aber ich hab dir doch gesagt, dass ich hier bin.", sagte Bill verwundert. Sie lösten sich wieder voneinander. "Ach wirklich." Bill nickte.
"Lass mich raten. Du warst mit den Gedanken ganz wo anders." Tom nickte.

"Ist das nicht egal. Es ist doch alles gut, oder?", gab ich von mir. Alle drei nickten. "Gut, also was machen wir jetzt..." Ich hielt inne. Ein Handy klingelte. Mein Handy.

Genervt ging ich ran ohne auf die Nummer zu gucken. "Hallo?"
"Layla, Schatz, du musst sofort nach Hause kommen. Hier...hier..." Die Verbindung brach ab.

"Mama?", schrie ich.

Verzweifelt guckte ich Tom an.

"Wir müssen sofort zu mir nach Hause!"

Graffiti IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt