Acht

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Schnell machten wir uns wieder auf den Weg zur U-Bahn. Mit wir, meine ich Tom, Bill, Georg und mich. Ich war ihnen ziemlich dankbar dafür, dass sie mitkommen, denn ich muss zugeben, ich hab schon ein bisschen Angst. Doch ich versuchte mir dies nicht anmerken zu lassen.

Wir stiegen in die U-Bahn ein und setzten uns auf einen freien Platz. Meine Gedanken schweiften weg. Was ist bloß passiert? Mir ging alles durch den Kopf. Hatte Florian wieder etwas gemacht, oder noch schlimmer. Samira? Was ist wenn wieder bei uns eingebrochen wurde, so wie damals. War meine Mutter verletzt. Sie schien wirklich Angst zu haben.

"Hey." Tom legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Erst jetzt bemerkte ich das ich am ganzen Körper zitterte. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch es klappte nicht wirklich. "Ihr wird es schon gut gehen.", versuchte Tom mich zu beruhigen und ich wollte ihm glaube, wirklich, aber ich konnte es nicht. Ich musste es einfach mit eigenen Augen sehen.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis die U-Bahn endlich an meiner Station hielt. Schnell sprang ich auf, die anderen folgten. Ich musste einfach schnell nach Hause.
Den ganze Weg nach Hause lief ich nur. Tom neben mir, die anderen kurz hinter uns.

Ich war so angespannt, dass ich Minuten brauchte um den Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken. Naja, okay, ich hab es nicht geschafft. Tom hat mir den Schlüssel aus der Hand genommen und aufgeschlossen.

Unser Schritte hallten im Treppenhaus und dann wären wir endlich im fünften Stock, vor unserer Wohnung, angekommen. Tom schloss auch diese Tür auf.

Ich stürmte in unsere Wohnung. "Mama?" Tom lief hinter mir und guckte in den Raum rechts. Das Badezimmer. "Layla, ich bin hier." Erleichtert drehte ich meinen Kopf und lief in unsere Küche. Dort saß meine Mutter am Küchentisch. "Mama." Ich stürmte auf die zu. "Geht es dir gut? Was ist passiert? Ich hab mir so Sorgen gemacht!" Ich merkte wie mir Tränen die Wange hinunter liefen.

"Hier waren...", sie unterbrach sich selbst, "Hallo Tom, Bill und oh, hallo Georg." Die drei standen hinter mir. "Was ist passiert?", fragte ich noch mal. "Ich kam vorhin nach Hause...und...hier waren Leute in unserer Wohnung." Ich erschrak. "Was?" "Ja. Sie sind mir entgegengekommen, als ich zur Haustür rein bin und hätten mich fast die Treppe runter gedrängt." Die nächsten Tränen flossen mir die Wange hinunter.

Ich guckte über die Schulter zu Tom, dieser guckte aber zu Bill. Sie schauten misstrauisch zueinander. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die beiden verschweigen mir etwas. Ich muss Tom auf jeden Fall darauf ansprechen. Aber jetzt kümmre ich mich erst mal um meine Mutter.

"Komm. Ich mach dir einen Tee und du legst dich ins Bett. Das erlebt man nicht alle Tage." Meine Mutter nickte. "Ja das scheint eine gute Idee zu sein." Und genau das tat ich dann auch. Ich kochte meiner Mutter noch einen Tee und sie legte sich ins Bett. Kaum hatte ich die Tür zu ihrem Schlafzimmer geschlossen, drehte ich mich zu den dreien um.

Ich ging schnurstracks in mein Zimmer, die anderen folgten. "Wisst ihr was darüber?", fragte ich gleich heraus. Alle guckten mich fragend an, dann schüttelten sie den Kopf. Es entstand eine Pause.
"Es kann doch nur einer von Florians Gang sein.", überlegte ich laut. Alle schwiegen. Okay...komisch. Ich guckte Tom an. "Wir müssen reden." Er nickte.

"Würdet ihr uns kurz alleine lassen?", fragte ich noch einmal in die Runde. Kurz darauf verließen die beiden den Raum. Bill und Tom tauschten noch einmal komische Blicke aus.

"Tom, du verschweigst mir etwas."

Es guckte mich fragend an, doch ich ließ nicht locker.

Dann setze er zum Reden an...

Graffiti IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt