Elf

293 12 0
                                    

Anscheinend schien ich heute doch noch Glück zu haben. Meine Mutter war heute noch nicht zuhause. So musste ich ihr wenigstens nicht erklären warum ich nicht nur Tom, sondern auch Samira nach Hause brachte.

"Eine halbe Stunde." Wiederholte Sam sich. Ich stieß die eingeatmete Luft aus. Was soll ich denn alles einpacken? Ich ging in mein Zimmer, Tom folgte mir.

Ich zog unter meinem Bett einen großen Koffer hervor. Tom öffnete meinen Schrank. Ich kam zu ihm und zog ein paar Kleidungsstück heraus, um sie danach in den Koffer einzuräumen. Tom half mir. Nach zehn Minuten hatten wir meinen Koffer gepackt.

Jetzt müsste ich das alles nur noch meiner Mutter erklären. Wie soll ich das anstellen. "Ich muss irgendwas meiner Mutter sagen, warum..." In diesem Moment wurde die Wohnungstür aufgemacht und meine Mutter betrat die Wohnung. Als sie mich mit dem Koffer sah, guckte sie mich irritiert an. "Willst du verreisen?", lachte sie. "Nein.", sagte ich leise. Was soll ich ihr nur erzählen? "Ich wollte für ein paar Tage zu Tom." Begann ich also zu erzählen. "Was? Wieso das denn?" Hilfesuchend guckte ich zu Tom. Er hatte doch sonst immer eine Idee. "Es war meine Idee.", schaltete Tom sich nun ein. "Ich war so lange weg und habe Layla wirklich vermisst. Ich dachte sie hätten kein Problem damit, wenn sie ein paar Tage bei mir bleibt." Meine Mutter schien ernsthaft zu überlegen. "Aber es ist Schule!", warf sie dann ein. Nicht ihr Ernst! "Ich verspreche dir, dass ich zur Schule gehe. Bitte Mama, es ist doch nur für ein paar Tage!" Hoffentlich. Dachte ich mir. "Na gut!" JA! Ich freute mich riesig! Glücklich schaute ich zu Tom.

"Können wir jetzt los?" Sam betrat den Flur. Das hatte sie extra gemacht! Nein, ich werde meiner Mutter nicht erklären wer sie ist! Das kann sie schön selber machen! "Ja.", sagte ich. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und dann waren wir auch schon draußen vor unserem Haus.

"Das ging ja gerade noch einmal gut.", sagte ich leise. Tom nickte. Sam hatte uns verlassen und wir waren jetzt schon auf dem Weg zu Tom nach Hause. "Ich hoffe es war nicht alles gelogen, was du eben meiner Mutter erzählt hast." Tom lächelte mich an. "Natürlich nicht. Ich habe dich wirklich vermisst." Jetzt lächelte ich.

Tom und ich betraten das Haus. Mir gingen die Treppe hoch zu seinem Zimmer doch auf halber Strecke kam uns Bill entgegen. "Tom! Sie sind weg!"
"Was?", fragte ich.
"Die Diamanten!"
Bill schlug die Hand vor den Mund und guckte in ein wütendes Gesicht von Tom.
"Du hast es ihr noch nicht gesagt?"
Tom schüttelte den Kopf.
Bill lächelte unschuldig "Ups"

Samiras Sicht

Ich wählte die Nummer von Florian um ihn von den Ereignissen des heutigen Tages zu erzählen.
"Ja?"
"Florian?"
"Ah, du bist es Sam."
Florian klang etwas außer Atem.
"Wo bist du?"
"Gleich zuhause"
Ich sagte nichts.
"Dein Plan scheint zu funktionieren.", lächelte ich. "Ich bin immer noch sauer, dass er nicht von mir war."
Florian lachte.
"Was hast du als nächstes vor? Wirst du jetzt endlich Tom..."
Florian unterbrach mich. "Nein, noch nicht. Bevor ich das mache ist Bill dran."
Ich schluckte.
"Warum Bill?"
Florian stöhnte genervt auf.
"Wenn ich Bill wehtue, dann tue ich Tom auch weh."
Ich fand diese Idee ganz und gar nicht gut, doch ich sagte nichts, denn sonst würde ich mich verraten. Stattdessen sagte ich: "sag bescheid wenn du meine Hilfe brauchst." Und legte auf.

Graffiti IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt