Drei

353 14 0
                                    

Langsam schlug ich die Augen auf um sie danach gleich wieder zuzukneifen. Es war so hell in meinem Zimmer. Wer hatte denn bitteschön die Gardinen nicht zu gemacht?! Wütend auf mich selbst guckte ich auf die andere Bettseite. Und schrie.

Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich mir das alles nur eingebildet. War er etwa doch nicht wieder da?!
Verzweiflung und Trauer kam in mir hoch und die ersten Tränen kullerten meine Wange hinunter.

Plötzlich wurde meine Zimmertür aufgerissen und meine Mutter stürmte ins Zimmer. "Schatz, was ist denn los?", brachte sie aufgebracht heraus. Ich fing noch mehr an zu schluchzen und zu wimmern und brachte nur ein gestottertes "T-T-Tom." heraus.

Meine Mutter verzog das Gesicht. Oh nein hatte ich mir das wirklich alles nur eingebildet?
"Tom ist heut früh morgen schon gegangen, er wollte dich nicht wecken, aber er musste wohl ein paar Sachen erledigen. Er ist nach Hause und wollte sich umziehen." Das Lächeln wurde auf meinem Gesicht immer breiter, bis ich schließlich glücklich nickte. Er war wirklich wieder da!

Mit diesem glücklichen Lächeln, ging ich ins Bad, machte mich fertig, ging in die Küche, machte mir mein Frühstück und erschrak.
Dieses Mal waren die Medien aber wirklich schnell. Vor mir lag die Zeitung und auf der Titelseite, sah man über mehrere Stockwerke gehend das Graffiti von Tom. Dadrunter die Überschrift: 'Ausnahmezustand in Hamburg - Graffitibattle nehmen beängstigende Formen an.'
Ich schluckte einmal schwer. Kurzerhand laß ich mir den Artikel durch.

Hamburg. In der Nacht von Montag auf Dienstag hatte die Polizei einen Großeinsatz.
Schon oft berichteten wir über die Graffitigangs, doch die Zustände jetzt sind schockierend. Das, ist das Werk von hoher krimineller Energie [siehe Bild,oben]. Die Polizei ist alarmiert und in höchster Alarmbereitschaft. Wenn sie irgendwelche Informationen haben wenden Sie sich bitte an die Polizei.
Die Polizei rechnet mit weiteren Taten und bittet, gerade Nachts und am Wochenende, nicht alleine draußen zu sein. Man wüsste nicht zu was diese Personen fähig sind. Bei fragen wenden Sie sich bitte an die Polizei.

Ich schluckte noch einmal schwer und legte die Zeitung zur Seite. Und dann überkam mich die Angst. Florian würde das nicht auf sich sitzen lassen. Er würde es Tom gleich tun und noch etwas größeres und gefährlicheres zustande bringen. Und das machte mir Angst. Florian war unberechenbar und nun waren wir sein Ziel.

Ich guckte auf die Uhr und sprang auf. Ich war schon zu spät dran! Schnell schnappte ich mir meine Schultasche, stopfte alle Sachen die irgendwie mit der Schule zu tun hatten in meine Tasche, schnappte mir meinen Haustürschlüssel und verließ laufend das Haus.

"Layla!" Ich zuckte zusammen und blieb stehen! Ein zittern überkam meinen Körper. Langsam drehte ich mich um. Florian.

Sein Blick war starr auf mich gerichtet und er war wütend, so verdammt wütend! Mich überkam die Angst und ich fing langsam an zu zittern. Nicht, zeig ihm nicht diene Angst!

Ohne Vorwarnung packte er mich am Kragen und zog mich um die nächste Ecke, drückte mich gegen die staubig Hauswand.

Ich rang nach Luft. Verdammt war er stark!
"Wo ist er?", schrie er mich an. "WO VERDAMMT IST DIESER BASTRD!" Ich brachte keinen Ton heraus. Langsam merkte ich wie mir schwindelig wurde. "Bitte...L-L-Luft!" Doch Florian drückte nur noch mehr zu. "Du wusstest es doch!" Was meint er? Was zur Hölle meint er? Ich versuchte meinen Kopf zu schütteln. "Lüg mich verdammt noch mal nicht an!", schrie er. Verdammt, was hatte ich getan?

Ich konnte gar nicht reagieren da landete seine Faust in meinem Gesicht. Verdammt tat das weh. Dadurch bekam ich zwar jetzt besser Luft, aber ein Schmerz, ein furchtbarer Schmerz durchzog meine Wange. Er hatte mich geschlagen. Schon wieder. Immer mehr Tränen liefen mir die Wange hinunter. Und der nächste Schlag folgte. "Wo ist er?", schrie er immer wieder und verstärkte seine Sätze mit einem Schlag. "Er muss es dir gesagt haben! Wo. Ist. Er?!"
Ein letzter Schlag folgte. Und ich bedankte mich bei der Dunkelheit, die mich überkam, und mir endlich die Schmerzen und alle Sinne raubte. Ich merkte nur noch wie ich viel, auf dem harten Boden aufkam, den Schmerz spürte ich nicht.

Graffiti IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt