Carrie riss die Augen auf. Wenn ihr Vater etwas von diesem Vorfall mitbekam, gäbe es daheim wieder eine Tracht Prügel.
"Nein, bitte nicht...", flüsterte sie. Sie ging einen Schritt zur Seite und setzte sich auf eine Treppenstufe.
Louis seufzte leise. "Ich werde euren Klassenlehrer holen gehen. Ich denke, das ist nun das Ende für heute". Geknickt tappte er zurück in den Klassenraum und Herr Schneider kam kurz darauf in den Flur.
Carrie stand sofort von der Treppe auf und legte ihre Hände auf den Rücken. "Tut mir leid"
Schneider seufzte. "Schon okay, ich möchte gleich mal mit euch reden. Kommt bitte nach der Musikstunde mit Lou- Tomlinson und meiner Wenigkeit zu mir!"
Das Mädchen zeigte plötzlich keine Emotionen mehr, sagte nichts mehr, schniefte nur kurz und verschwand auf die Mädchentoilette.
Schneider sah Luca nochmal ernst an und lief dann mit dem eingeschüchterten Louis zum Musikraum, welchen die Studenten noch nicht betreten durften.
"Ich glaube, sie akzeptieren mich nicht"
"Kopf hoch, Lou, sie haben dich noch nicht spielen und singen gehört. Gerade Carrie ist echt musikalisch talentiert".
Genau in diesem Moment kam das Mädchen aus der Toilette gestürmt und hätte beinahe beide Lehrer umgerannt, wenn sie keine Vollbremsung hingelegt hätte.
Louis wich leicht erschrocken zurück und lächelte schief. Schneider schloss ruhig den Musikraum auf und verschwand darin. "Tomlinson, kommen!"
Louis lief mit gesenktem Kopf im Saal. Er wollte Carrie nicht ins Gesicht schauen. Kurz darauf ertönte das Klavier und er spielte munter ein paar Lieder.
Als auch die Schüler rein durften, setzte sich Carrie wieder nach ganz hinten in die letzte Reihe. Sie ignorierte alles um sie herum außer das Klavier.
Louis spielte ab und zu schnellere Lieder aus heutiger Zeit, um dann wieder eine wunderschöne Ballade zu spielen.
Nach kurzer Zeit schloss Carrie die Augen und schlief unabsichtlich ein.
Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte und daran rüttelte. Vorsichtig öffnete sie ein Auge.
Schneiders braune Augen starrten sie an. "Carrie? Wie oft habe ich dich dieses Jahr schon ermahnt?"
"Einmal?...", log sie leise. "Tut mir leid. Das Klavier war so schön. Ich kann nichts dafür". Ihr Blick wurde verzweifelt. Carrie wollte keinen Ärger.
Schneider seufzte leise.
"Schneider, ich freue mich sehr, dass meine neue Schülerin mein Klavierstück mochte!", beruhigte ihn Louis.
Carrie nahm den Kopf von ihren verschränkten Armen. Ihre Wange war feucht, also sah sie auf ihr Handgelenk. Sie erschrak heftig, als sie sah, wie das Blut aus ihren Ärmeln hervorquoll. Shit!
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I ❤ my teacher
JugendliteraturCarrie war Schülerin einer Universität. Ihre Depression ließ sie schüchtern und verletzlich wirken. Normalerweise verhielt sie sich ruhig und blieb eher im Hintergrund, doch an diesem Tag bekam die Klasse einen neuen Lehrer, einen Referendar, und al...