Kapitel 4

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Louis knurrte leise. "Toll gemacht, Tomlinson. Dein erster Tag ist ja super. Du bist ja soooo gut in deinem Job und dich mag jetzt schon jeder. Es ist schön, wie du mit deinem Leben klarkommst!", rief er aufgebracht. "MAN BEACHTE DIE IRONIE!"

Das blonde Mädchen lief vorsichtig zurück in die Toiletten zu ihrem Lehrer. "Kommen Sie wieder mit rein?"

Er raufte sich die Haare. "Ich bin nicht selbstbewusst genug...Ich pack das nicht..."

"Doch, natürlich schaffen Sie das. Man schafft alles, was man sich vornimmt, wenn man nur fest genug daran glaubt. Negative Gedanken hindern Sie nur daran, Ihre Träume zu verfolgen". Carrie sagte genau das, was ihre Therapeutin einst zu ihr gesagt hatte.

"Und das sagt mir eine junge Frau, die sich ritzt und sich nicht selbst helfen lässt..." Er trat ans Waschbecken und spritzte sich Wasser ins Gesicht.

"Ich kann ja auch nichts dafür. Das Leben ist eben ungerecht", stammelte sie, "aber nur weil Ihr erster Tag nicht super war, heißt es nicht, dass die anderen nicht perfekt werden".

"Du sagst es, das Leben ist ungerecht, aber es ist kein Grund sich zu ritzen. Das machen nur dumme, kleine Teenager, die nicht klar denken können!"

"Tut mir leid. Ich wollte nur...helfen" Damit ging Carrie von ihm weg und zurück in Musik.

"Verdammt..."murmelte Louis und lief Carrie doch nach.

Diese saß bereits wieder auf ihrem Platz und hörte Schneider zu. "Gut, heute werden wir etwas über-"
Die Tür ging auf und Louis trat entschuldigend in den Raum. "...verschiedene Musikinstrumente erfahren!", beendete er Schneiders Satz und lächelte Carrie kurz zu.

Die Blonde sah emotionslos zurück und wendete sich dann wieder ihrem Block zu. Vereinzelte Zeilen standen auf dem Papier. Es sollte ein Lied werden.

Lou fing mit dem Unterricht an und begeisterte viele ihrer Mitschüler von seinem Unterrichtsstil. "So, eure Hausaufgabe ist es ein Referat über euren Lieblingssänger vorzubereiten und nächste Stunde zu vorzutragen".

Genau in diesem Moment klingelte es zum Schulende und Carrie sah von ihrem Block auf.

Lou fing an zu grinsen und setzte sich wieder ans Klavier. Für einen Moment sah Carrie auf ihren Liedtext. Das Klavier und der Text passten perfekt zusammen. Trotzdem steckte sie das Papier wieder ein und lief zu Herr Schneider.

"Sie wollten noch mit mir über den Vorfall in der ersten Stunde reden".

"Stimmt, aber jetzt muss ich schnell zum Lehrerzimmer. Warte hier bitte mit Herr Tomlinson!"

Sie nickte als Antwort und setzte sich in die Nähe von Louis auf einen Tisch. Sie spielte schüchtern mit den Fäden in den Löchern ihrer Hose.

Louis fing an sein Stück von vorne zu spielen, nur diesmal etwas rockiger.

"Herr Tomlinson, können Sie das mal zu ihrem Stück singen?", fragte Carrie leise und reichte ihm ihren Text.

Er nahm lächelnd das Papier entgegen und sah sich den Text kurz an. "Klar, singst du mit?"

"Keine Chance", wehrte sie gleich ab.

"Na gut..." Er fing an zu spielen und ab einem gewissen Zeitpunkt auch zu singen.

Carrie starrte ihn die ganze Zeit an. Er hatte eine wunderschöne Stimme. Man könnte sich direkt in ihn verlieben.

Als er fertig war, reichte er Carrie wieder das Blatt. "Das Lied ist gut!", grinste er.

Carrie nickte nur. "Wenn Sie meinen".

Er nickte ebenfalls und stand dann auf, um seine Tasche zu holen. "Ich habe jetzt ein gewisses Gespräch. Und du, Carrie, du versprichst mir, dass du aufhörst, dich zu ritzen...zumindest versuchst du es!"

"Schönen Tag noch!", wich die Angesprochene seinen Forderungen aus und blieb auf dem Tisch neben dem Klavier sitzen, während Herr Tomlinson den Raum ohne ein weiteres Wort verließ.

I ❤ my teacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt