I ❤ my teacher

Kapitel 13

Louis richtete sich mithilfe des Bettes auf und tappte zum Schrank, welchen er öffnete und dann hinein sah. "Ich hätte hier noch einen Pulli und eine schwarze, enge Jeans für dich...und diese Schuhe".

"Ich habe doch meine eigenen Sachen hier", wehrte Carrie ab.

"Aber die sind doch noch ganz nass. Meine Schwester hat hier immer etwas liegen...keine Angst!"

Langsam setzte sich Carrie auf. "Das passt aber gar nicht zu mir".

"Ach komm, dir steht doch eh alles!", grinste er frech und zog sich einen schlichten schwarzen Pulli falschherum an.

"Ihnen aber auch". Das Mädchen beobachtete Louis mit schiefgelegtem Kopf.

"Hm?". Wie, als wäre er gerade erst aufgewacht, starrte er sie an. "Was hast du gesagt?". Lou schien die Tatsache, dass die Kapuze seines Pulli vor seiner Brust hing, nicht wahrzunehmen und zog sich seine Jeans an...auch bei diesem Kleidungsstück waren die Löcher an den Kniekehlen.

Carrie hob die Mundwinkel und gab ein Lachen von sich, während sie die Sachen seiner Schwester anzog. "Wollen Sie wirklich so gehen?"

"Wieso fragst du?" Mit einem verschlafenen Blick drehte er sich zu ihr um und starrte sie mit offenem Mund an. "Wow..."

"Sie haben Ihren Pulli falsch an", gab sie ihm zu wissen und ignorierte seinen Blick.

Er sah an sich runter, starrte eine Weile den Boden an und probierte irgendwie alles zu richten, wobei sich häufig seine Augen schlossen.

"Sie dürfen nicht einschlafen!"

"Nein, nein...ich bin vollkommen wach...", murmelte er. "Hast du Hunger?"

"Sie müssen mich nicht anlügen", seufzte Carrie und warf ihm einen Kinderriegel zu.

Ohne irgendwelche Reflexe zu zeigen, ließ er den Riegel gegen seinen Kopf knallen. "Aua...", kam es stumpf von ihm.

Nun stöhnte Carrie genervt. "Es reicht! Ich gehe jetzt!". Sie schnappte sich ihren Rucksack und lief ohne ein weiteres Wort zur Uni. Louis sollte machen, was er wollte.

Überraschenderweise betrat dieser zur ersten Stunde den Klassenraum und stellte seine Tasche am Lehrerpult ab, ehe er einen riesigen Wagen voller Utensilien in den Raum schob. Sie hatten nun Physik. Herr Tomlinson schrieb kurz ein Thema an die Tafel. ENERGIE. "Guten Morgen!"

Die meisten Schüler gaben die Begrüßung zurück, nur Carrie musterte Louis misstrauisch.

Energie...Das perfekte Thema für jemanden, der todmüde ist...*hust* Herr Tomlinson *hust*

"Unser neues Thema steht an der Tafel, Energie. Was wisst ihr denn schon über Energie? Ihr könnt alles sagen, was euch dazu einfällt".

Carrie sah sich kurz um und hob dann vorsichtig die Hand. Währenddessen versuchte sie Blickkontakt zu vermeiden. Die anderen Schüler starrten nur gelangweilt auf ihre Tische.

"Ja, Carrie?". Er lächelte leicht.

Wie immer fasste sich das Mädchen kurz. "Kalorien", war alles, was sie sagte.

Lou nickte und schrieb das Wort an die Tafel. "Noch was?" Er schrieb noch ein paar Sachen an und sah dann zu den müden Schülern. Er lief zum Fenster, welches er öffnete, ehe er sich auf die Fensterbank stellte.

"Hey, was machen Sie da?", rief eine Schülerin etwas entsetzt.

"Na, was wohl?". Lou ließ sich einfach von der Fensterbank in die Tiefe fallen. Sofort sprangen die Schüler erschrocken auf. Alle bis auf Carrie. Diese war zu sehr damit beschäftigt, Löcher in die Luft zu starren.

Stille, nichts passierte. Eine Schülerin landete fast auf Carries Tisch, als sie sich ihren Weg zum Fenster bahnte.

Carrie hob ihren Kopf und sah vor zur Tafel. Dort stand natürlich niemand mehr. Ihre Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was passiert war und sprintete sofort zum Fenster.

Das hat er nicht getan. Das hat er nicht getan. Das hat er nicht getan...Was, wenn er es getan hat?...
Nein, nein, nein, er ist nicht tot. Er würde sich niemals umbringen wollen. Er ist doch erst Lehrer geworden. Er hat doch alles, was er braucht, um zu Leben. Er kann doch jetzt nicht einfach verschwinden. Er war der erste Lehrer, den ich wirklich mochte. Er hat sich um mich gesorgt. Ich habe mich nicht mal richtig bei ihm bedankt. Nein, nein, nein, das kann jetzt alles gerade nicht passieren.

Und als Carrie einen Blick hinab auf den Schulhof warf, traute sie ihren Augen nicht.

Dort war er.