Das Ende.

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Gegenwart

Wer war der Typ mit der Schaufel? War es Lasse? Oder einer seiner Männer? Aufjedenfall jemand der Kraft hat.
Meine Augen bekomme ich immernoch nicht auf, doch wenigstens kann ich meine Hände bewegen. Ich taste mit meinen Händen mein Gesicht ab und kann irgendetwas Warmes, wahrscheinlich Blut fühlen. Ich fasse über meine Stirn und realisiere, dass ich eine ziemlich große Wunde am Kopf haben muss. Mein ganzer Kopf ist voll mit Blut und über meine Stirn geht eine Schnitt-, beziehungsweise eine Platzwunde. Aber warum krieg ich trotz aller dem meine Augen nicht auf?

Habe ich etwa meine Augen verloren? Bin ich Blind oder hat man sie mir rausgeschnitten? Ich hoffe es ist einfach nur ein Schock der gerade dafür sorgt.
Aus einer gewissen Entfernung höre ich Schritte, die immer näher kommen, bis sich eine Tür öffnet und die Schritte direkt vor mir sind. Es ist Lasse.

,,Hallo Sarah. Sorry für den Schlag mit der Schaufel, aber anders hättest du mich wohl einfach getötet."

,,Wo ist Chris?"

,,Chris? Keine Sorge, der ist an einem besseren Ort. Ich muss zugeben, er hat echt viel ausgehalten, mehr als viele andere vor ihm. Aber leider ist er nun tot."

Dieser Drecksack! Ich will am liebsten aufstehen und ihn so tot schlagen wie nichts Anderes auf der Welt! Aber das krieg ich in meiner momentanen Situation eh nicht hin.

,,Was ist mit meinen Augen?"

,,Oh deine Augen... dein linkes Auge ist leider nicht mehr da. Dein Rechtes müsste eigentlich gehen."

,,Wie mein linkes Auge ist nicht mehr da?"

,,Ich dachte dafür dass du schon wieder Leute von mir getötet hast, muss ich mich irgendwie revanchieren. Ist schließlich nur eine Kleinigkeit.
Wie dem auch sei, neben dir liegt eine Flasche zu trinken. Ich komm in paar Stunden wieder und dann mal sehen was ich mit dir mache."

Und dann geht er, schließt eine Tür und verschwindet.

3 Stunden später

Ich kann langsam wieder mit meinem rechten Auge was sehen, das Linke scheint echt weg zu sein.
Der Schmerz an meinem ganzen Kopf wird langsam immer mehr.
Ich schaue mich im Raum um, er hat diesmal wenigstens Licht. Neben mir liegt eine Wasser Flasche. Die Tür ist ca. 3 Meter vor mir.
Ich bin an ein Stuhl mit meinem ganzen Körper, außer meinen Armen gefesselt. Soll ich mich etwa befreien? In meiner rechten Hosentasche ist sogar noch mein Messer, nur die Pistole wurde mir abgenommen.
Also entweder sind Lasse und seine Leute einfach nur dumm oder es ist so geplant.
Ich nehme mein Messer und fange an die Fesseln los zu schneiden, womit ich auch schnell fertig werde. Ich stehe auf, was unerwartet gut funktioniert und geh leise zur Tür. Ich lehn mich an die Tür und versuche was zu hören, doch nichts. Ich versuche die Tür zu öffnen, mit dem Gedanken, dass sie eh zu ist, doch sie geht auf. Langsam wird hier alles fragwürdig. Bin ich überhaupt wirklich hier? Oder ist alles einfach nur ein schlimmer Alptraum?
Wie dem auch sei, im Moment zählt nur Jetzt. Ich geh aus der Tür und bemerke, dass ich wohl in dem Haus bin in dem ich vorhin auch noch war. Ich gehe also den Gang zum Ausgang entlang und gehe raus. Draußen ist niemand, kein Auto, kein Lasse, niemand. Ich entscheide mich die Straße zurück nach Reday zu laufen, auch wenn ich dieses mal recht lange brauchen werde, weil ich ziemlich am Ende bin.
So geh ich also.
Nach etwa einem Kilometer erkenne ich plötzlich einen toten Körper, ich geh hin und erkenne dass es Max ist. Auf ihm ein Zettel auf dem geschrieben ist "Eins."
Ich geh noch weiter und erkenne einen weiteren Körper. Es ist Chris. Auf ihm ein Zettel mit einer "Zwei."
Ich geh wieder weiter und sehe zwei weitere Körper... es sind Enju und Alex..
Auf ihnen die Zettel "Drei." und "Vier."

Er tötet sie alle..
Ich gehe weiter, vorbei an Conrads leblosen Körper, Alinas, Pauls, Kens und viele mehr.
Sie sind alle tot.
Angekommen an Reday sehe ich alle Zäune am Boden, brennende und kaputte Häuser, weitere tote Körper auf den Boden und Lasse. Er sitzt auf einem Stuhl, mitten auf der Straße und schaut zu mir.
Er winkt mich mit einem Lächeln im Gesicht zu sich.
Humpelt, halb tot und komplett Gefühllos gehe ich zu ihm.
Als ich bei ihm bin fängt er an zu reden,

,,Nun Sarah. Es hätte nicht so laufen müssen. Ihr hättet einfach alle verschwinden und leben können. Doch nun ist jeder tot außer dir.
Wir gewinnen."

Ich sage nichts mehr und gucke ihn einfach nur noch an. Aber nicht wütend, einfach gefühllos.
Ich will ihn nicht töten. Selbst wenn ich es versuchen würde, im Wald sind zu 100% Leute mit Gewehren die auf mich zielen.
Ich will ihn am liebsten leiden lassen. Doch das wird nichts mehr.
Er fängt wieder an zu reden.

,,Weißt du Sarah, eigentlich mag ich es gar nicht so zu kämpfen. Doch es geht wohl nicht mehr anders in dieser Welt.
Also, hast du noch irgendeinen Wunsch bevor ich dich mit dem Katana von deinem Freund töte?"

Ich zögere ein wenig bevor ich was sage, doch dann rede ich,

,,Fahr zur Hölle du mieses Arschloch."

Er schaut mich böse an, doch fängt kurz darauf wieder an zu lächeln, sogar zu lachen. Er steht auf und geht zu mir. Er guckt mich lachend an und holt dann aus.
Wenige Sekunden später spüre ich am Hals großen Schmerz und bekomme keine Luft mehr. Ich falle zu Boden und... sterb..

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