Kapitel 12

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Mein Dad blieb gefühlte Stunden in dem Verhörraum mit Joel, ich lag mittlerweile auf den Stühlen meinen Kopf in dem Schoß meiner Mutter, schlafen konnte ich jedoch nicht. Mir gingen tausend Fragen durch den Kopf. Warum Joel? Was ist passiert? Hat er es vielleicht doch getan?

Irgendwann öffnete sich die Tür und mein Vater trat hinaus, er sah nicht optimistisch aus, wie er es sonst bei den meisten seiner Fälle tat. "Dad", ich sprang auf und ging auf ihn zu "Was ist mit Joel?" "Du weißt das ich darüber nicht sprechen darf.", antwortete mein Vater mit ernster Miene. Mir stiegen Tränen in die Augen. "Darf ich ihn den wenigstens sehen?", "bitte!", schob ich hinterher als ich seinem strengen Blick begegnete. " Seit 5 Stunden waren wir jetzt schon hier, es war gerade mal 10 Uhr morgens, ich war komplett fertig und aufgewühlt und alles was ich wollte, war ihn zu sehen.

Mein Vater seufzte "Nagut, aber nicht länger als 10 Minuten." "Danke Papa.", nuschelte ich als ich ihn umarmte. Mein Dad öffnete die graue Tür zum Verhörraum und ich streckte vorsichtig den Kopf rein.

Joels Sicht

Ich vergrub meinen Kopf in meinen Armen. Mein Anwalt, Lauras Vater, war gerade nach einem zwei stündigen Gespräch wieder gegangen. Mir wurde vorgeworfen den Bruder meiner Ex Freundin umgebracht zu haben, angeblich weil er Schuld der Trennung war und ich dann einen Grund gehabt hätte, ihn zu töten. Ich verstand die Welt nicht mehr Alex war ein netter Kerl gewesen, auch wenn ich ihn selten zu Gesicht bekommen habe, ich verstand nur nicht warum sie mich verdächtigten.

Die Tür öffnete sich und ich erwartete erneut Herrn Hilfiger, doch es war Laura die zaghaft eintrat. Ich blickte in ihre Augen, erwartete etwas wie Angst oder gar Verurteilung zu sehen, doch da war nichts von dem zu sehen, stattdessen wirkten ihre Augen traurig, sie sah müde aus. Sie ging einen Schritt auf mich zu. Ich streckte die Hand nach ihr aus, wollte sie berühren. "Nicht.", flüsterte sie. Ich ließ meine Hand langsam sinken. "Setz dich.", sagte ich zu ihr und deutete auf den Stuhl vor mir.

Laura hob den Kopf "Warst du es?" Ihre Frage war kaum ein Flüstern.
"Nein", flüsterte ich. "Warum sagen die dann das du es getan hast?", die Frage war simpel doch ich wusste die Antwort selber nicht. "Ich...ich weiß es nicht Laura. Aber ich schwöre dir ich habe keinen Menschen getötet. Du kennst mich, du weißt was für ein Mensch ich bin." "Ja ich glaube dir.", ihre Stimme klang aufrichtig und ehrlich.

Trotzdem schimmerte auf ihrer Wange eine Träne, ich streckte erneunt die Hand aus, diesmal ließ sie es zu. Ich wischte behutsam die Tränen aus ihrem Gesicht. "Alles wird gut.", sagte ich, obwohl ich im Moment selbst nicht dran glaubte. Sie schniefte und lächelte "Das sollte ich dir eigentlich sagen." "Mir reicht es das du bei mir bist." Sie guckte mich liebevoll an "Das ist doch selbstverständlich, du bist mir wichtig Joel, ich mag dich...sehr sogar."

Laura umrundete den Tisch und schloss ihre Arme um mich. Ihr Duft und ihre Nähe beruhigten mich. Am liebsten würde ich sie gar nicht mehr gehen lassen.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Jemand räusperte sich. "Herr Hilfiger" "Dad", kam es von uns beiden. "Es tut mir leid, aber Laura deine Zeit ist um." Laura drückte mir einen Kuss auf die Wange, erhob sich von mir und verließ den Raum.

"Wie siehts aus ?", fragte ich an Hilfiger gewandt. Er schüttelte bedauernd den Kopf. "Nicht gut um ehrlich zu sein, viele Beweise sprechen gegen sie. Haben sie nicht einen Verdacht wer ihnen was böses will und die Schuld auf sie lenken will." Ich schüttelte langsam den Kopf als mir plötzlich etwas in den Sinn kam. Aber das konnte nicht sein. "Sagen Sie mir was sie denken.", sagte Herr Hilfiger. Ich holte tief Luft. "Lara Hoffmann, meine Ex Freundin." 

"Und was für einen Grund sollte sie haben ?", fragte er mich. "Ich hab sie verlassen für eine andere. Sie hat die Trennung nicht gut aufgenommen." "Meinen Sie, ihre Ex Freundin wäre im Stande ihren eigenen Bruder zu töten?", fragte mich Hilfiger, ganz der Anwalt. Ich überlegte. Einen Mord. Würde Lara wirklich ihren eigenen Bruder töten? Ich weiß das die beiden nie ein besonders gutes Verhältnis hatten, Lara wurde früher von ihrem Vater geschlagen und ihr Bruder hatte dagegen nichts getan, das hatte sie ihm nie verziehen. Genau das erzählte ich auch Herrn Hilfiger. Er nickte und hörte mir aufmerksam zu.

"Wenn ihnen noch irgendwas einfällt geben Sie mir Bescheid.", ich schüttelte ihm die Hand. "Das werde ich" "Glauben sie es?", fragte ich ihn. "Was soll ich glauben?", fragte mich Herr Hilfiger. "Dass ich ihn getötet habe." "Nein, ich kenne dich seit du klein bist. Ich glaube nicht das du ein Mörder bist." Ich nickte nur traurig zur Antwort. Ich war ehrlich... ich hatte fürchterliche Angst ins Gefängnis zu kommen, für eine Tat, die ich nicht begangen hatte.

jealous, baby ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt