Kapitel 10

4K 142 19
                                    

Nach einigen Pausen kamen wir endlich an Berk an und gingen alle gleich danach schlafen, weil wir dennoch müde waren. Einige Monate sind seitdem vergangen und es ist schon Herbst geworden.

Am nächsten Morgen erwachte ich aus meinem erholsamen Schlaf und tapste auf leise Pfoten aus der Scheune, wo ich immer noch schlief. Als ich draußen stand, sah ich, wie die Sonne grade aufging. Es ist immer wieder ein schöner Anblick, dachte ich berührt.

Nachdem ich den Sonnenaufgang sah, beschloss ich erstmal etwas zu fliegen und danach Fische zu essen. Anmutig streckte ich meine Flügel auseinander und schlug kräftig mit meinen pechschwarzen Flügeln. In der Luft flog ich zwei Runden um das Dorf und konnte sehen, dass einige Wikinger schon wach waren.

Als sie einen Schatten auf dem Boden sahen, sahen sie mich an und ich lächelte ihnen mit meinem typischen Lächeln an. Einige Wikinger begrüßten mich und die anderen taten ihre Arbeit nach. Was die Wikinger wohl alles machen müssen, dachte ich und flog zum Strand.

Elegant landete ich auf dem Sand und marschierte geradeweg auf die kleinen Wellen zu. Kurz bevor mich eine Welle überhaupt berühren konnte, blieb ich stehen. Entspannt beobachte ich die Wellen und hörte das Rauschen des Meeres zu.

Glücklich und dennoch traurig dachte ich an meine beste Freundin und an Alex. Was sie wohl gerade machen? Sind sie glücklich? Kommen sie uns überhaupt mal besuchen? Das wäre schön, dachte ich.

Nachdenklich sah ich dann das Meer an und dachte auch an meine Familie.

„Guten Morgen, (V/N)!", begrüßte mich Ohnezahn von dem Himmel aus, aber ich sah ihn nicht mal an. Ohnezahn kam bei mir an und sah mich mit einem mitfühlenden Blick an. „Warum weinst du?" „Was?", frage ich überrascht. „Tränen laufen über deinen schönen Wangen.", antwortete er mir ehrlich und stand nun vor mir.

„Ich habe bloß an meine Freunde und Familie nachgedacht.", gestand ich ihm und wischte mit meine Pfoten die Tränen weg. „Ich wusste nicht, dass ich weinte." „Geht's dir jetzt besser?" „Ja, geht schon. Danke!", sagte ich und küsste ihn kurz. Überraschenderweise warf er mich um und nun lag ich auf meinen Rücken. „Das ist doch kein richtiger Kuss!", flüsterte er verführerisch ins Ohr.

„Das ist ein richtiger Kuss!", leckte er mich einmal kurz über meinen Mund und schob seine Zunge in meinen Mund. Der Kuss war sehr leidenschaftlich, aber wegen Luftmangel mussten wir uns trennen. Keuchend sahen wir uns mit fesselnden Augen an und Ohnezahn legte seine Stirn auf meine.

Genießerisch schloss ich meine (A/F) Augen und hörte seinen schnellen Atem zu. Für eine Weile blieben wir so, bis wir einen knurren hören konnten. „Was war das?", fragte Ohnezahn. Ich wusste, dass war mein Bauch, aber wollte und konnte ihm nicht in die Augen schauen, weil es einfach zu peinlich war. „War das dein Bauch?", fragte er neugierig. Ich nickte und öffnete meine Augen.

Er sah mich direkt mit seine grünen Augen an und stand von mir auf. „Gehen wir was essen." Hungrig erhob ich mich sofort vom Boden und folgte Ohnezahn. Ohnezahn marschierte geradewegs auf den Wald zu, zusammen liefen wir an Büschen, Bäumen, Blumen und Drachen vorbei.

„Wohin gehen wir?", fragte ich Ohnezahn neugierig und folgte ihm weiterhin. „ Zu dem See, wo ich von Hicks gezähmt wurde, dort kann ich für dich Fische fangen.", teilte er mir mit und schob für mich mit seine Schwanzflosse einen Ast weg, der auf unsere Augenhöhe war.

Schon wieder konnte ich meinen Magen knurren hören. „Wir sind bald da!", informierte mich Ohnezahn, der nun neben mir lief.

Von weitem konnte ich schon diesen besonderen Platz sehen und rannte auf das Eingang zu. „Warte auf mich!", rief Ohnezahn und holte mich schon bald ein.

Das Leben eines Nachtschattens (OhnezahnXLeser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt