Kapitel 3

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Elsas POV

Als ich am nächsten Morgen aufstand, hatte der Schnee schon angefangen zu schmelzen. Ich war froh darüber, aber trotzdem konnte Jack alles wieder verschneien lassen, darum gab ich allen Ministern einen Monat frei und widmete mich Annas Unterricht an Märchen zu glauben.

Zuerst nahmen wir das Buch, indem Anna auch Jack gefunden hatte, vor. Annas Unterricht brachte Anna und mich an unsere Grenzen. Der Monat reichte nicht aus, um mich glauben zu lassen. Da ich meinen Ministern nicht länger frei geben konnte, kümmerte ich mich jeden Tag erst um das Königreich, dann um das Glauben an Jack.

Nach einem weiteren anstrengendem Tag sass ich in meinem Zimmer, als plötzlich eine Nachricht aus Eis am Boden stand: Du solltest nicht versuchen so krankhaft an mich zu glauben. Du wirst krank. "Als würde ich das nicht selber merken. Aber ich muss mein Königreich vom Schnee befreien und dafür muss ich dich sehen und küssen. Eine Königin bringt Opfer für ihr Königreich, so ist das nun einmal.", antwortete ich. Die erste Nachricht verschwand und eine zweite entstand: Ich will nicht das du wegen mir krank wirst. Ich befreie dein Königreich vom Schnee, aber sobald du mich siehst will ich einen Kuss von dir. Einverstanden? "Einverstanden! Halten wir es in einem Vertrag fest." Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und schrieb den Vertrag, danach setzte ich meine Unterschrift darunter und auch Jacks Unterschrift entstand unter dem Vertrag. Jack liess noch einen Schriftzug, indem er mir eine gute Nacht wünschte, entstehen. Ich erwiderte und ging schliesslich zu Bett.

Am nächsten Tag war der Schnee weg. Annas Glaubensunterrichtsstunden, wie sie Anna inzwischen nannte, beschränkten sich nun auf das Wochenende. Gebracht hat es bis jetzt noch nichts. Allerdings "unterhielt" ich mich fast jeden Abend mit Jack. Wir wurden richtig gute Freunde. Soweit halt mit jemanden befreundet sein kann, den man nicht sieht.

Nach einem weiteren Monat kam ich nach dem Unterricht bei Anna in mein Zimmer. Doch mein Zimmer war nicht, wie erwartet, leer. Ein grosser Mann sass auf meinem Bett. Er hatte lange, weisse Haare und einen langen, ebenso weissen Bart. Als er mich bemerkte, stand er auf und stellte sich vor: "Ich sein North, der Weihnachtsmann." Er hatte einen russischen Akzent. "Elsa, Königin von Adendelle.", stellte ich mich ebenfalls vor. "Ich schon wissen. Jack hat mir erzählt." "Sie kennen Jack?" Ich unterhielt mich lange mit North. Wenigstens wusste ich jetzt, dass der Glaubensunterricht nicht umsonst war.

Ein ganzes halbes Jahr verging. Mittlerweile sah ich nicht nur den Weihnachtsmann, sondern auch die Zahnfee, den Sandmann und den Osterhasen. Wieso konnte ich an sie glauben und an Jack nicht? North sagte, dass ich an ihn und die anderen schon mal geglaubt habe und an Jack nicht, darum fiel es mir leichter an ihn und die andern zu glauben. Ich wusste nicht was stimmte, aber ich wollte endlich glauben. Ich wollte diesen Kuss hinter mich bringen, damit mein Königreich für immer vom Schnee befreit ist. Doch es klappte nicht.

Resigniert seufzte ich nach einer weiteren Unterrichtsstunde bei Anna. Ich brauchte eine Weile Abstand von allem hier. Ich zog mich warm an. Ich wollte hoch in die Nordberge zu meinem Eisschloss. Nach dem mühsamen Aufstieg, sah ich, dass das Schloss schon ein wenig geschmolzen war. Ich betrat es und machte das Eis wieder fest und hart. Als ich meine Kraft benutzte, merkte ich wie gut es tat. Wie lange hatte ich sie nicht mehr genutzt? Ich ging in mein Zimmer und erstellte ein Bett aus Eis. Ich legte mich hinein. Lang wälzte ich mich hin und her. Doch nach einiger Zeit verfiel ich in einen erholsamen, traumlosen Schlaf.

Schmelzende EisherzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt