~Die Regentropfen fallen gegen mein Fenster und hinterlassen nach jedem Tropfen ein dumpfes Geräusch. Durch die Stille die hier herrscht, hört man jeden einzelnen Regentropfen der zu Boden geht. Fast schon unheimlich diese Stille. Innerlich total zerstört und trotzdem noch Hoffnung auf ein normales Leben.~
Wie jeden Tag, sitze ich an meinem Fensterbrett und schaue aus dem Fenster. Eigentlich langweilig doch für mich mehr als interessant. Denn da draußen liegt die Freiheit. Die pure Freiheit. Keiner spritzt dir irgendein Mittel oder sperrt dich in einen Raum. Hier schon. Alle denken du wärst psychisch am Ende und würdest dich umbringen wollen aber was ist wenn das nicht so ist? Wenn du gar nicht depressiv bist oder dich selbst verletzen willst. Niemand glaubt dir und wieder denken alle, du wärst noch depressiver. Und da draußen, kennen dich nicht viele. Du begegnest zwar Menschen aber die meisten siehst du nie wieder. Du erledigst Sachen und lebst dein Leben aber hier? Hier bist du gefangen und kommst nicht mehr raus.
Seid genau 5 Jahren lebe ich hier und ich will einfach nur mehr weg. Nur wegen meiner Adoptivschwester bin ich hier. Sie hatte es schon immer auf mich abgesehen und wollte mich weg haben. Wollte meine Eltern für sich alleine haben, und als ich eines Tages mich unabsichtlich in der Küche mit einem Messer geschnitten habe, kam sie und schrie herum das ich mich ritzen würde und sterben möchte. Alle haben ihr geglaubt. Es war immer schon so. Ich war immer an allem und jedem Schuld und ich war immer die Lügnerin.
Auch wenn ich wegen meiner Adoptivschwester hier sitze und auch meine Eltern daran schuld sind, da sie mir nicht glaubten, will ich nur nach Hause.Ich bin eigentlich immer alleine und sitze vor meinem Fenster. Schau ich hinaus, fühle ich mich einfach etwas frei und ich muss Lächeln. Natürlich ist das wieder ein Grund mehr zu denken, das ich psychisch bedingt bin aber das stimmt wie schon Millionen Mal gesagt nicht.
Hier leben wirklich viele Menschen. Was mich aber immer wieder aufs neue zittern lässt ist, das die Hälfte der Bewohner hier nicht älter als 16 sind. Man hört die kleinen Kinder -so an die 10- oft am Gang wenn sie etwas witzig finden und lachen oder wenn sie sich wehgetan haben und weinen. Oft hört man sie schreien. Sie schreien sich oft die Seele aus dem Leib.
Was tun sie uns hier nur an?
Sie wollen das es uns besser geht, aber mit Gewalt und hoher Dosis an Tabletten geht das nicht.
Manchmal gehen sie am Gang auf und ab und reden leise. Lange dachte ich sie würden irgendetwas singen aber mittlerweile weiß ich, das sie eigentlich so nach Hilfe rufen.
Leise Hilferufe.Mein Leben war nie ganz perfekt aber welches leben ist schon perfekt? Keines. Mir wurde oft Unrecht getan aber ich habe es überlebt. Ich habe oft die schuld abbekommen und habe es überlebt. Ich habe oft geweint und lebe noch. Ich habe 5 Jahre Klinik hinter mir und lebe noch. Ich weiß nicht genau wie lange ich hier noch sein muss aber es ist hart. Wirklich hart. Das Essen schmeckt immer gleich, die graue wand in jedem Zimmer gibt dir das gefühl der Leere. Du fühlt dich Leer und verlassen. Irgendwann macht dich diese dauerhafte Leere wirklich depressiv.
Du hast viel mehr Zeit über dein Leben nachzudenken und durch diese Leere und Einsamkeit verfällst du in eine Art Rausch. Dies Art von Rausch, wo du nur an negatives denkst und es dann dazu führt, das du wirklich mit den Gedanken spielst, dich zu verletzen. Auch ich habe mich mit dem Gedanken gespielt.
Meine eigentlichen braunen volluminösen und glänzenden Haare hängen nur mehr Platz herunter. Den Glanz längst verloren, wie meine Augen. Ich strahle nurmehr wenn ich einmal raus in die Garten komme. Obwohl der Garten klein und kahl, bis auf ein paar Tannen die hier herumstehen ist, fühle ich mich wieder etwas mehr der Freiheit nahe. Leider komme ich nicht oft hinaus. Der Grund ist mir bis heute unerklärlich. Wenn man fragt, wird man gleich zum Arzt geschickt. Ich habe sehr viel abgenommen, da das Essen hier wirklich grausam ist und mir das Essen wortwörtlich vergeht.
Hier gibt es verschiedene Räume. Den Speisesaal in dem nur Stühle und Tische aufgereiht stehen und auf einen großen Tisch stehen ein paar große Metallschalen in dem sich das Essen befindet. Niemand reißt sich wirklich um das Essen aber sie essen es eben, da sie sonst nichts zu essen bekommen würden. Gezwungen. Oft kommen die Betreuer auch ins Zimmer und zwingen einem zum Essen aber das passiert erst, wenn man so abgemagert ist, das man nicht mehr laufen kann. So wie ein Mädchen das vor 1 Jahr hier war.
Es war hübsch. Sehr hübsch. Sie kam frisch zu uns und litt unter Depressionen und den Drang dazu sich selbst zu verletzen. Sie kam hier her, um wieder Gesund zu werden. Nach genau 1 Monat lag sie in ihrem Bett, total blass und starr. Sie starrte mit offenen Augen auf die Decke. Keine Bewegung. Todesursache? Unterernährung und zu tiefe Schnittwunden.Alle die hier sind haben kein rosiges Leben, so viel steht fest.
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Hallo meine Süßen🙊
Wie findet ihr den Anfang?
Seid ehrlich bitte, ich kann Kritik vertragen aber gegen Hater hab ich was.Lya, Lena🙊❤
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Don't cry, Darling
General FictionDu willst weg aber es gibt kein entkommen. Durch eine Lüge und einen dummen Zufall bist du hier gelandet. Du sitzt in deinem Zimmer und verzweifelst. Die Nervenklinik.