"Er heißt Callum." Als de Christ seinen Namen hörte, hob er den Kopf.
"Danke, dass du mit ihm gesprochen hast, Ragnar", sie neigte ihren Kopf.
"Du weißt, dass er unsere oder du ihre Sprache lernen musst oder?", fragte Ragnar.
"Ja, dass ist mir bewusst. Könntest du sie mir lernen?"
"Du kennst Athelstan meinen Prister? Er wird euch helfen sobald wir zu Hause sind." Mit einer Geste entlies er sie aus seinen Zelt.
"Wieso willst du ihre Spache lernen? Kann er nicht einfach unsere lernen?", waren die ersten Worte die von Ivi kamen, als sie durch das Lager gingen.
"Es könnte hilfreich sein, ihre Sprache zu kennen. Man weiß ja nie, was das Schicksal mit einem vor hat." Darauf hin schwieg Ivi. Daniel lag auf einem Schafsfell vor dem Zelt und kaute auf einem Grasstängel herum. Als er ihre Schritte hörte, richtete er sich auf und musterte sie neugierig.
"Und? Was haben wir heraus gefunden?", fragte er schließlich, da niemand etwas sagte. Callum lies sich im Gras nieder, sein Gesicht war schmerzverzeht und seine Augen trüb.
"Er hat Ragnar alles erzählt", antwortete Ivi. Daniel hob eine Augenbraue.
"Alles?" Die beiden Schildmaiden nickten.
"Was sagt er dazu?"
"Ich habe ihm gesagt, dass es nicht wichtig ist und er hat es akzeptiert." Daniel nickte und sagte nichts mehr. Raven blickte den Engländer nachdenklich an, zog ihn schließlich auf die Beine und brachte ihn ins Zelt. Im Zelt setzte sie ihn auf den Boden und untersuchte seine Wunden.
Die Wunde am Bein nässte ein wenig, schien aber dennoch zu zuwachse und bei der Wunde an seiner Flanke, hatte sich eine schöne Kruste gebildet. Sie setzte sich neben ihn hin und machte vorsichtig den Verband an ihren Händen ab.
Die Hände waren geschwollen und im Gegensatz zu den Wunden des Engländers, hatten sie sich entzündet.Fluchend stand sie auf. Auf keinen Fall wollte sie den Kampf verpassen. Immerhin musste sie die Frischlinge anführen. Also nahm sie die Flasche Met zur Hand und trank einen großen Schluck. Als sie die Flasche gelehrt hatte, fühlte sie, wie der Alkohol zu wirken begann. Zufrieden stand sie auf, wankte und legte ihr Messer ins Feuer. Sie spürte den Blick des Engländers auf sich, als sie sich neben dem Feuer niederlies und zuschaute, wie sich die Klinge rot färbte.
Raven griff mit zitternden Händen nach dem Messer. Mit einer schnellen Bewegung trückte sie das glühende Ding auf ihre Handfläche. Erst zischte sie mit zusammen gebissenen Zähnen, schließlich schrie sie doch auf, bevor sie das Messer von sich warf. Der Schmerz kroch durch ihren ganzen Körper und ihr Herz raste.
Callum war aufgestanden, hatte das Messer genommen und wieder ins Feuer gelegt. Danach nahm er zögerlich ihre Hand und verband sie wieder. Starr vor Schmerz lies sie ihn machen und beobachtete ihn bei jeder Bewegung die er machte, auch wenn der Schmerz und der Alkohol das Bild verzerten. Er wendete das Messer als sie zu der anderen Flasche Met griff und die halbe Flasche mit einem Zug austrank.
Dann hielt sie ihm die andere Hand hin und nickte. Er nahm sie und trückte das Messer auf die Wunde. Der Alkohol trübte den Schmerz und sie spürrte wie sie ihre Bessinnung verlohr. Sie lehnte sich zurück, schloss ihre Augen und war weg.
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen. Ihre Hände pochten ebenso wie ihr Kopf. Gequält stöhnte sie auf, rollte sich zu Seite und richtete sich auf. Sie durfte keine Schwäche zeigen, redete sie sich stur ein als sie aufstand und einige Schritte zur Seite taumelte. Sie stützte sich am Tisch ab, bereute es aber sofort und zischte verärgert über sich selbst.
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Raven flie
FanfictionIm hohen Norden um 780 nach Christus, in einem kleinen Dorf namens Kategrad, lebte ein junges Mädchen namens Raven. Sie war ein gewöhnliches Mädchen, jedoch mit dem Wunsch, eine Schildmaid zu werden. Wie der große Jarl Ingstard. Ihre Eltern wussten...