“Eh langsam! Wieso trinkst du den Met so verdammt schnell?”, Daniel sah Raven warnend an.
“Er ist einfach wieder zu süß geworden. Dass weißt du doch selber”, verteidigte Ivi, Raven sofort. Raven kniff die Augen zusammen und sah die Beiden an. So nah nebeneinander waren sie noch nie gesessen. Sie legte den Kopf schief und überlegte. Sie wollte überlegen, aber sobald sie versuchte klare Gedanken zu fassen verscchwamm das Bild der beiden Wikinger und anstelle von ihnen erschienen dunkle Schatten mit Geweihen auf den Köpfen.
Verwirrt stand sie auf und ging auf sie zu. Mit glühend roten Augen musterten die Wesen sie, bis sie verärgert angeknurrt wurde. Das Knurren klang wie das eines hungrigen Wolfes, der seine Beute vor einem Dieb beschützen wollte. Sie wich zurück und spürrte, wie sie zu zittern begann. Lachend lies sie sich zu Boden sinken und sah sich nach ihren Engländer um.
Dort wo er gesessen war saß nun eine Gestalt von der ein so helles Licht ausging, sodass sie ihre Hand vor ihre Augen heben musste. Ohne Nachzudenken zog sie ihn auf die Beine und schleppte ihn hinter sich in den Wald. Überall brannten Feuer und sie konnte die Nordmänner an ihren Feuern erkennen, wie sie gemeinsam tranken, aßen und sangen.
Der Christ blieb plötzlich stehen, sah sie an und brach zusammen. Sie blinzelte und begann zu lachen. Fröhlich setzte sie sich zu einem Feuer, nahm das angebotene Getränk entgegen und trank einen großen Schluck.
____________„Aufbruch!“, mit brummenden Schädel drehte sich Raven auf ihrem Bett um und stand schwankend auf. Bevor sie das Gleichgewicht verlieren konnte, hielt sie sich am Mittelpfosten ihres Zeltes an und atmete tief durch. Prüfend bewegte sie ihre Finger und stellte erfreut fest, dass ihre Finger nicht mehr so steif waren, wie in den letzten Tagen.
Sie nahm sich den Krug mit Wasser und trank ihn durstig mit einem Zug aus. Es würde zwar ein wenig dauern bis das Kopfweh weggehen würde, doch sie musste es ignorieren da sie aufbrechen musste. Suchend sah sie sich nach ihren Christen um.
„Christ?“, rief sie, räusperte sich weil ihre Stimme so rau klang und verließ das Zelt.
„Ich glaube den hier hast du gestern verloren. Er sieht ein wenig fertig aus, wenn du mich fragst“, Harald deutete auf den Christen, welcher an einen Strohballen gelehnt saß. Und er hatte Recht. Das Gesicht war bleich, seine Augen hatten dunkele Schatten und waren trüb.
„Sieht fast so aus. Wo hast du ihn gefunden, Harald?“, fragte sie den Wikinger vor sich.
„Bin darüber gestolpert.“
„Danke, dass du ihn hier her gebracht hast.“ Harald winkte ab und verschwand zwischen den schon hin und her wuselnden Kriegern, die sich zum Aufbruch bereit machten. Unschlüssig stand sie vor Callum, holte schließlich einen Krug Wasser und schüttete ihn in sein Gesicht. Nach Luft schnappend fuhr er hoch und sah sie überrascht an.
„Starr mich nicht so an. Steh auf und hilf mir“, brummte Raven. Gemeinsam begannen sie das Zelt abzubauen und die Sachen zusammen zu packen. Als das Pferd gepackt war machten sie sich auf den Rückweg zu den Schiffen. Zu ihrem Erstaunen kamen ihnen keine Engländer mehr unter und sie wurden auch nicht verfolgt.
Zwei Wochen später
Sie fuhren in den Fjord von Kattegat ein und wurden jubelt vom Dorf begrüßt. Raven suchte mit ihren Augen die Stege ab und hoffte ihre Familie zu sehen. Sie bemerkte wie der Christ sich anspannte und sich gestresst umsah.Die Dorfbewohner fingen die Taue auf und banden die Schiffe fest. Sehr motivierte Wikinger verließen schon vorher die Schiffe und sprangen an Land. Stolz präsentierten sie ihre Schätze und erzählten ihre Geschichte. Raven hatte den Christ die Hände zusammengebunden und zog ihn durch die Menschenmenge, immer noch auf der Suche nach ihrer Familie.
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Raven flie
FanfictionIm hohen Norden um 780 nach Christus, in einem kleinen Dorf namens Kategrad, lebte ein junges Mädchen namens Raven. Sie war ein gewöhnliches Mädchen, jedoch mit dem Wunsch, eine Schildmaid zu werden. Wie der große Jarl Ingstard. Ihre Eltern wussten...