“Aufstehen!”, unsanft wurde Raven aus ihren Traum gerissen. Verschlafen rieb sie sich ihre Augen und stand auf.Das gesammte Lager war am Aufstehen und es begann Unruhe auf zu kommen. Sie schnappte sich ihre Axt, hängte sie in ihren Gürtel, dazu kam noch ein Langdolch mit hüpschen dunklen Griff und ein kleines Messer. Ihr Schild hängte sie sich über die Schulter, bevor sie das Zelt verlies.
“Was ist los?”, fragte sie Björn, welcher vor dem Zelt auf sie wartete.
“Wir greifen das Dorf an. Und ihr dürft den Angriff ausführen”, antwortete er und sah sie prüfend an. Sie erwiederte seinen Blick überrascht und erschrocken.
“Wir? Aber das ist doch unser erster Überfall.” Björn nickte.
“Ragnar will wissen, wie gut ihr ausgebildet worden seit. Dieser Angriff ermöglicht es ihm, die Besten der Besten zu finden.” Weil die nicht Fähigen starben. Sie verstand, nickte und bereitete sich darauf vor. Ein Gefühl in ihrem Bauch sagte ihr, es war noch nicht der Tag um in Wallhalla einzuziehen. Nicht für sie.
Raven richtete sich auf und machte sich auf den Weg zu den anderen. Die anderen Frischlinge waren nervöser als sie, traten von einem Fuß auf den anderen und tuschelten leise miteinander.“Wer hat hier das Sagen?”, fragte sie mit lauter fester Stimme. Die Frischlinge sahen sie überrascht an.
“Ich dachte Ragnar würde uns das sagen?”, meinte ein Junge in ihrem Alter mit dunklen Haaren.
“Nein. Wir sollen den Angriff ausführen. Wusstet ihr das etwa nicht?” Die Neulinge schüttelten den Kopf. Raven seufzte leise.
“Wer will die Verantwortung übernehmen?”, fragte sie.
“Du, Raven. Immerhin wusstest du Bescheid”, Ivi sah sie mit ihren blauen Augen an. Die anderen stimmten zu. Da keiner etwas dagegen hatte übernahm sie die Rolle als Anführer und bereitete den Angriff vor.
Das Dorf war geschützt von einer kleinen Mauer, welche kein Problem sein dürfte. Raven schlich mit 5 weiteren Frischlinge zum Tor. Harald und Ivi folgten ihr, ebenfalls mit jeweils 5 Frischlinge zum Dorfe.
_______________Es war noch früh am Morgen, sodass die Wachen, die das Dorf bewachen sollten, die Wikinger erst bemerkten als es zu spät war. Das Tor war sogar für Frischlinge leicht aufzubrechen, da es nur geflochten war. Es schien als hätten die Dorfbewohner keine Angst vor einem Angriff gehabt, der nicht von den Wachen aufgehalten hätte werden können.
Harald und seine Frischlinge übernamen die westliche Seite des Dorfes, Ivi die Östliche und Raven machte sich mit ihren Frischlingen zur Mittes des Dorfes auf. Stille lag über dem Dorf, bis plötzlicher Lärm das Dorf erfüllte und die Bewohner aus ihren Betten trieb.
“Glocken”, knurrte Daniel neben ihr. Die Frischlinge versammelten sich auf dem Dorfplatz, wo sie angegriffen wurden.
“Schildwall!”, schrie Raven und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme schrill klang. Aber so hörte sie jeder. Mit Ivi und Harald neben sich erwarteten sie die Verteidiger. Die Engländer rannten gegen ihre Schilder, als hofften sie, den Wall zu brechen.
“Öffnen!”, befahl Raven. Sofort tat sich ein Loch im Wall auf und die Engländer stolperten in ihren Tod.
“LOS. FÜR RAGNAR!”, brüllte sie. Die Frischlinge nahmen den Ruf an und stürzten sich auf die Verteidiger.
Diese liesen sich sofort vom Alter der Krieger täuschen und unterschätzten sie. Vor Raven tauchte ein ebenfalls junger Mann auf. Gutaussehend hätte sie ihn genannt, wenn er nicht mit seinem Schwert auf sie los gegangen wäre. Den ersten Schlag parierte sie. Überrascht sah er sie an. Seine braunen Augen verrieten, dass er nichts von Schildmaiden wusste und er der Meihnung war, Frauen sollten nicht kämpfen. Ragnar hatte ihnen dies erzählt und dabei für Empörung im Dorf gesorgt.
Wut stieg in ihr hoch als sie an diesen Schwachsinn dachte und nahm sich vor, ihm zu zeigen, wozu Frauen fähig waren. Mit einem lauten Schrei schlug sie zu, wich seinem Schlag mit einer Drehung aus und blockte den nächsten Schlag mit ihrem Schild. Schmerz schoss durch ihren Arm, als das Schwert auf das Schild prallte. Fast hätte sie los gelassen, doch ohne ihr Schild war sie so gut wir Schutzlos.
Ihr Gegner umrundete sie und schien einen empfindlichen Punkt zu suchen. Mit aufmerksamen Augen beobachtete sie ihm, entdeckte eine ungeschützte Stelle an seiner Flanke, wo sie zuschlagen konnte. Flink schoss sie vor und versenkte ihre Axt an der gewünschten Stelle. Ihr Gegner keuchte erschrocken auf, taumelte zurück und trückte seine Hand auf die Wunde. Sie lies ihm Zeit, behielt ihm im Auge unf beobachtete zufrieden, wie er entgeistert seine blutige Hand anstarrte. Seine braunen Augen waren aufgerissen.
Im nächsten Moment sahen diese Augen sie kalt an, bevor er sein Schwer hoch riss und zu schlug. Seine Schläge wurden immer schneller, kräftiger und wütender, sodass es ihr schwer fiel sie zu blocken. Raven tänzelte zur Seite, das Schwert schlug in den Boden ein und Erde spritzte. Er schnaufte schwer und seine Wunde blutete immer noch stark.
Mit zwei Schritten war sie bei ihm, versenkte ihre Axt in seinen Bein, woraufhin er zu Boden ging. Er versuchte sich aufzurappeln, aufzustehen und sich zu verteidigen, sah aber nicht ein, dass es zu Spät war. Schließlich sah er sie an, seine braunen Augen wurden weich bevor er sie schloss. Er lies sich zurück sinken und wartete. Aus irgendeinen Grund schaffte sie es nicht ihmn zu töten. Ihre Wut war verraucht und sie sah nur noch den verletzten Krieger auf den Boden liegen.
“Sammelt euch, bei allen Göttern!SAMMELT EUCH!”, brüllte Harald und gewann so die Aufmerksamkeit der jungen Krieger. Erschrocken stellte Raven fest, dass die Dorfbewohner sie gänzlich umkreist hatten und in der Überzahl war. Sie blickte auf den Jungen nieder, überlegte kurz und stellte sich schließlich schützend vor ihm.
“Schildwall!”, befahl Raven und sofort kamen die Frischlinge zu ihr. Sie rotteten sich zusammen, stellten die Schilder aufeinander, sodass sie von allen Seiten geschützt waren und warteten ab. Die Dorfbewohner rückten langsam näher ran, in der Erwartung auf einen Angriff. Ein Krigshorn erschallte und stärkte den Mut der jungen Nordlinge.
Ragnar und Lagertha stürmten auf das Dorf zu, zogen so die Aufmerksamkeit auf sich und ermöglichte es, den Frischlinge, den Dorfbewohnern in den Rücken zu fallen. Ein Gemetzel begann und endete schneller als erhofft.
Der Dorfplatz war vom Blut der Engländer getränkt, als sich Raven auf die Suche nach ihrem ersten Gegner machte. Er lag am Boden, schnell atmend, die braunen Haare zerzaust und die Augen vor Schmerz geschlossen. Nachdenklich betrachtete sie ihn.“Gewähre ihm Gnade, Raven”, sie drehte sich um und sah Björn an.
“Gnade?”
“Töte ihn”, es war ein Befehl, keine Aufforderung. Das wusste sie und dennoch schüttelte sie ihren Kopf.
“Gut dann mach ich es”, schnaubte er und machte einen Schritt auf ihn zu. Sie stellte sich dazwischen und breitete die Arme aus.
“Was soll das?”, die Eisblauen Augen, die er von seinem Vater geerbt hatte, funkelten wütend.
“Lass ihn”, ihre ruhige Stimme überraschte sie selbst. Björn knurrte leise und sah sie auffordernd an. Sie erwiederte seinen Blick und versuchte das Zittern in ihren Händen zu verstecken.
“Geh mir aus dem Weg!”, seine Stimme war leise. Gefährlich leise.
“Was ist da los”, sie zuckte zusammen als die ruhige Stimme von Ragnar erklang.
“Sie will den Christen nicht töten”, erklärte Björn und grinste sie siegessicher an.
“Und warum nicht?”, es kostete ihr viel Mut den eisigen Blick Ragnars zu erwiedern.
“Warum schon?”, fragte sie schließlich, erstaunt, dass sie instande war, etwas zu erwiedern. Ragnar neigte den Kopf zu Seite, grinste leicht und musterte sie. Als er sich wieder aufrichtete nickte er und in seinen Augen war eine Warnung geschrieben.
“Gut dann lass ihn am Leben. Aber er steht unter deiner Verantwortung”, damit wand er sich ab und ging zu den anderen Kriegern.
______________
Das zweite Kapitel. Was sagt ihr bis jetzt? Ich weiß das erste ist nicht wirklich aussagekräftig, aber ist das zweite besser?
Bis nächstes Mal und danke fürs Lesen.
Lomnia
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Raven flie
Fiksi PenggemarIm hohen Norden um 780 nach Christus, in einem kleinen Dorf namens Kategrad, lebte ein junges Mädchen namens Raven. Sie war ein gewöhnliches Mädchen, jedoch mit dem Wunsch, eine Schildmaid zu werden. Wie der große Jarl Ingstard. Ihre Eltern wussten...