Ich hatte Angst vor dem was sie sagen würde.
"Es ist nicht so leicht."
"Tja bei dir war noch nie irgendwas leicht."
Sie schaute mich kalt an. Wieso konnte ich mich nicht beherrschen? So würde das nichts werden. Aber da war wieder diese unbändige Wut in mir.
"Also?" Fragte ich einfach nochmal nach da sie nichts sagte.
"Es ist nicht so wie du denkst."
"Was genau?"
"Ach verdammt mach es mir doch nicht noch schwerer Yannic. Glaubst du denn das es für mich leicht ist? Glaubst du das wirklich?"
"Woher soll ich wissen wie es für dich ist? Du bist einfach gegangen. Du hast UNS aufgegeben. Also ja ich glaube tatsächlich das es leicht für dich ist."
"Ich habe UNS aufgegeben? Das hast DU zu verantworten nicht ich! Ich habe nur getan was du wolltest. Ich bin gegangen weil du UNS nicht wolltest. Du hast mich belogen und betrogen und ich soll mich deswegen schlecht fühlen? Ich soll mich schlecht fühlen weil du meine Liebe und mein Vertrauen ausgenutzt hast?"
"Sag mal spinnst du? Von was redest du denn da? Ich habe dich nicht belogen dich nicht betrogen oder sonst was."
"Ach nein? Warum hast du mich nie wieder angerührt nach unserem ersten Mal? Warum? Warte ich kanns dir sagen. Ich war bloß eine deiner dummen bettgeschichten. Ich war bloß gutgenug für ein mal. So wie alle anderen. Bis auf SIE! Sie war dir mehr wert. Warum hast du mit mir gespielt und warum zur Hölle kannst du es immer noch nicht zugeben?"
"Du warst niemals nur eine bettgeschichte. Du warst mein Leben. Ich hab keine Ahnung wie du darauf kommst das ich eine andere hatte. Keinen blassen Schimmer. Ganz ehrlich."
Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich hatte ihr doch gesagt das ich sie liebte. Ich hatte es ihr doch so oft gesagt. Ich hatte es ihr gezeigt in dem ich es langsam mit ihr anging. Ich wollte sie nicht in dem Glauben lassen das sie nur eine von vielen war und doch hatte ich genau das anscheinend getan. Aber von welcher anderen Frau redete sie denn?
"Ich habe euch ab dem Abend reden hören. Dich und deine Eltern."
Was? Aber sollte sie dann nicht erst recht bleiben? Sollte sie nicht glücklich sein darüber? Was wollte sie denn jetzt von mir hören? Ich war völlig fertig. Erledigt und ausgelaugt.
"Amy ich habe keine Ahnung was du gehört hast. Aber du musst was falsch verstanden haben."
"Das Herz will nunmal was das herz will. Nicht wahr?" Ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
"Ja genau das Herz will was das Herz will. Ich wollte immer nur dich. Seit dem ersten Schultag wollte ich dich."
"Warum lügst du? Warum musst du denn jetzt noch lügen? Wieso kannst du mir nicht die Wahrheit ins Gesicht sagen?" Sie wirkt verzweifelt.
"Ich glaube das hier hat heute absolut keinen Sinn mehr. Lass uns am besten morgen oder so nochmal reden. Ich bin jetzt kaputt und ich sollte unter die Dusche. Ich brauch jetzt erstmal Ruhe."
"Du hast recht."
"Das ich das noch von dir zu hören bekomme." Ich konnte es mir nicht verkneifen.
"Idiot!" Aber ich konnte ein leichtes zucken ihrer Mundwinkel erkennen.
Ich stand auf und ging direkt unter die Dusche. Was hatte sie damals gehört? Wir haben nichts schlimmes gesagt. Wir haben nur über amy geredet. Über unsere Zukunft. Warum kapierte sie das nicht? Warum dachte sie es würde eine andere geben. Ich wusste es nicht. Ich musste vorsichtig duschen damit sie Schiene nicht nass würde und mit links duschen war auch nicht das wahre. Ich brauchte viel länger als normal. Allein bis ich mich danach abgetrocknet hatte. Bis ich mich angezogen hatte. Und der dumme Knopf an meiner Hose wollte uns verrecken nicht zu gehen. Ich ließ sie einfach offen und hielt sie fest damit sie nicht runterfiel. Verdammt. In meinem Zimmer Versuchte ich es nochmal. Aber es klappte nicht. Es klopfte zaghaft an meiner Türe.
"Ja?"
Amy öffnete die Türe und schaute mich an.
"Es gibt bald Mittagessen."
"Okay."
Sie wollte schon wieder gehen als ich sie aufhielt.
"Amy?"
"Ja?"
"Ähm. Das ist mir jetzt maximal peinlich aber ich bekomm den verdammten Knopf an der Hose einfach nicht zu."
Mein Kopf war bestimmt rot wie eine Tomate. Warum musste ich auch so blöd sein. Gestern und heute morgen hatte es doch auch geklappt. Aber diese blöde Hose war enger und neu.
Ich hörte wie sie zu kichern anfing."Und was kann ich da jetzt machen?"
"Wirklich? Du willst das ich es laut ausspreche?"
"Ja!"
Ich blickte in ihr Gesicht. Sie musste sich krampfhaft bemühen nicht laut los zu lachen.
"Amy könntest du bitte bitte meine Hose schließen!"
Jetzt war es vorbei sie hielt sich den Bauch vor lachen und lehnte am Türrahmen.
"Ich wette das hast du eine Frau noch nie gefragt."
Immer noch lachend kam sie auf mich zu. Ich schüttelte belustigt den Kopf.
"Da muss ich dir wohl recht geben."
"Das ich das noch mal von dir hören darf." Gab sie grinsend zurück. Ich wusste das sie auf vorhin anspielte und es gefiel mir zum ersten Mal unbeschwert mit amy zu lachen und zu reden.
"Ich bin eben voller Überraschungen."
Mittlerweile stand sie direkt vor mir. Sie nahm meinen Hosenbund in die Hand und wirkte viel zu konzentriert. Ich merkte wie ihre Hände leicht zitterten.
"Hey entspann dich. Ich beiße nicht."
Sie sagt nichts aber ich merkte wie sie rot anlief. Mit einem Ruck war der Knopf zu. Sie hob ihren Kopf und unsere Augen trafen sich. Hübsche Ozeane leuchteten mir entgegen. Ich hob meine linke Hand und strich ihr vorsichtig eine haarsträhne aus dem Gesicht.
"Danke." Murmelte ich.
"Kein Ding. Brauchst du sonst noch Hilfe?"
"Nein. Ich glaube das wars. Kann ich dir unten in der Küche helfen."
"Nein. Entspann dich in 10 Minuten kommt Ella dann wird sie dich wieder in Beschlag nehmen. Und das kann anstrengend werden."
"Okay. Du hast zwei wundervolle Töchter amy. Auch wenn Sophie mich nicht mag."
Wir standen immer noch viel zu nah voreinander. Ich konnte ihren Atem auf meinem Gesicht spüren. Sie musste ihren Kopf in den Nacken legen um mir in die Augen schauen zu können.
"Sie mag dich. Sie hat nur Angst. Angst wieder verletzt zu werden und Angst davor das du dich in unser Leben schleichst und dann wieder verschwindest. So wie wir alle."
Den letzten Satz flüsterte sie so leise das ich mir nicht sicher war ob ich sie richtig verstanden hatte. Aber für einen Moment setzte mein Verstand aus und ich nahm sie in meine Arme. Atmete ihren unvergleichbaren Duft ein und entspannte mich zum ersten Mal seit 8 Jahren völlig. Die Umarmung war viel zu kurz. Viel zu schnell löste sie sich von mir und verschwand aus meinem Zimmer. Sie hatte die Umarmung nicht erwidert. Aber sie hatte zugelassen das ich sie in den Arm nahm. Mehr konnte ich nicht erwarten. Zum ersten Mal hatten wir seit unserem Wiedersehen nicht gestritten. Zum ersten Mal war keine Wut in mir entflammt. Ich machte mich auf den Weg hinunter zur Küche und hörte ein leises schluchzen. Ich blieb stehen und schaute mich um. Es kam aus Sophies Zimmer. Sollte ich zu ihr gehen?
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Forever Mine
RomanceLiebe ist ein arschloch. Liebe lässt einen im Stich. Liebe verlässt einen. Liebe ist grausam. Yannic hat sich nach amys verschwinden geändert. Er wollte nicht mehr der gute Junge sein. Er wollte nie wieder verletzt werden. Yannic ist Junior Chef in...