Ice in her Soul

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Negan hatte mir ein paar Stunden Zeit gegeben um mich zu beruhigen und mir das riesige Gebäude genauer anzusehen.
Naja nahm man es genau , müsste er mir Monate geben , das wäre vielleicht genug Zeit um mich halbwegs zu beruhigen.
Ich fühlte mich hier alles andere als wohl. Die Gänge waren Grau und Kalt.
Die Menschen die hier lebten schienen die Freude verlernt zu haben. Natürlich waren es schwierige Zeiten, dennoch gelang es auch mir bis vor ein paar Stunden noch , eine gewisse Freude zu empfinden.
Doch dieses Gefühl schien wie ausgestorben. Es war in meiner neuen Welt nicht mehr präsent.
Es war in mir nicht mehr Präsent.
Ich fühlte mich wie ausgestorben, ich fühlte mich Leer und Tod, doch gleichzeitig so eingesperrt.
Und soweit ich das wusste konnten Tote sich nicht eingesperrt fühlen.
Ich hatte mich also in “meinem“ Zimmer verschanzt und wartete bis Negan sich dann auch mal hier her bequemen würde.
Das geschah leider doch viel zu schnell. Denn kaum eine halbe Stunde später wurde die Tür ins Schloss geschmissen.
“Hast du etwa auf mich gewartet Cat?“ Wenn ich mich Recht erinnerte , war es das erste mal das er mich so nannte.
“Nein“ Monoton brachte ich dieses einfache Wort über meine Lippen. Es war ein einfaches kleines Wort , das mir so schwer fiel.
“Das kriegen wir hin, ich verspreche dir in spätestens zwei Monaten wirst du es kaum erwarten , das ich endlich zur Tür rein komme“ Leicht schüttelte ich den Kopf. Ich mochte es kaum zugeben, doch ich musste bei dieser Aussage lachen. Sie klang so unglaubwürdig, ich könnte mir in Zehntausend Jahren nicht vorstellen, das ich mich auf Negans Anwesenheit freuen oder sie gar genießen würde.
In meinen Gedanken versunken hatte ich nicht gemerkt , das er nun genau vor mir stand. Da ich mich leider an eine Kommode lehnte , die direkt neben der Tür zu unserem Bad stand , konnte ich nicht nach hinten Ausweichen.
Nun sah ich mir Negan zum ersten mal genauer an.
Seine Augen funkelten mir entgegen.
Er schien Müde. “Ich habe dir was mitgebracht.“ Er hob seine linke Hand zu meiner Wange und strich mir mit dem Daumen über die Wange.
Dann kam seine Rechte zum Vorschein. Er hielt mir einen Apfel entgegen, so einen glänzenden und noch wirklich gut aussehenden Apfel hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Erst jetzt bemerkte ich, das ich Hunger bekam.
“Ich wusste das er dir gefallen würde“
Behutsam legte er den Apfel in meine Hände und drehte mir den Rücken zu.
Diese Seite kannte ich von Negan bisher nicht.
Und noch wusste ich nicht ob sie mir Angst machte oder ob dieses Weiche in seinem Blick mir gefiel.
Er war unberechenbar , sehr schwer einzuschätzen, einerseits so Kalt und dann wieder so Behutsam. Aber wer davon war er ?
Oder war er einfach ein misch masch aus beidem?
Gott ich wünschte manchmal was in den Leuten vor sich geht.
“Ich werde jetzt Duschen, danach kannst du und dann wird geschlafen, es war ein langer Tag.“ Ich nickte , doch bevor er in der Tür zu meiner linken verschwand , schenkte ich ihm noch ein  leises : “Danke“.

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