Kapitel 9.

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September 2021


„Also gut. Wir machen es so. Auf wen die Flasche Zeigt, der muss zwischen Wahrheit oder Pflicht wählen. Wenn man eine Aufgabe nicht machen will oder eine Frage nicht beantworten möchte, der muss einen Shot trinken. Lauren, du darfst nur drei trinken und wir anderen sollten auch nicht bei jedem mal trinken, okay?" erklärte Normani die Regeln und holte noch fünf Gläser, zwei Flaschen Wodka und noch eine leere Flasche aus einem Schrank.

„Warum darf Lauren nur so wenig trinken?" hörte ich neben mir Camila sagen.

Ich warf den anderen drei einen warnenden Blick zu und setzte mich etwas zurück, sodass ich mit dem Rücken an der Couch angelehnt war. Ich wollte nicht, das Camila es erfährt. Jedenfalls noch nicht.

„Das wäre doch eine gute Frage für das Spiel." sagte Ally nur und ich sah sie wütend an, aber sie zuckte nur mit den Schultern und wendete sich zu Normani. „Wer fängt an zu drehen?"

Anstatt zu antworten nahm ich die leere Flasche, platzierte sie in der Mitte des Kreises und drehte.

Als erstes landete sie auf Dinah. „Ich fange am besten mit Wahrheit an."

Ich überlegte kurz und sagte dann: „Okay. Ich wir fangen einfach an. Wenn du einen von uns verkaufen müsstest, wer wäre das?"

„Wie kommt man bitte so schnell auf so eine Frage? Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann... Gott, das ist schwierig. Ich denke ich würde Normani verkaufen. Aber für so richtig viel Geld und dann stehle ich sie einfach wieder. Außerdem würde man für dich bestimmt am meisten Geld bekommen." antwortete Dinah und warf Normani einen Entschuldigenden Blick zu.

„Vielen Dank auch." sagte sie, fing aber dann an zu lachen.

„Was kann ich dafür wenn Lauren mir so eine dumme Frage stellt? Darauf kann man nur falsch antworten!" erwiderte Dinah lachen.

„Die Frage war nicht dumm, sie war nur mal etwas anderes." mische ich mich ein.

Anstatt darauf etwas zu antworten nahm Dinah die Flasche und drehte sie. Der Deckel zeigte neben mich, auf Camila und Dinah fing an zu grinsen. Ich wusste was das bedeutet. Egal ob Camila Wahrheit oder Pflicht nimmt, es wird so oder so unangenehm.

„Okay, also ich nehme Wahrheit, denke ich." sagte Camila leise neben mir. Ich beobachtete sie von der Seite. Sie wirkte angespannter als vorher und etwas zurückgezogen. Warscheinlich hatte sie einfach Angst, was sie erwarten wird.

Plötzlich drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah mich an. Ich lächelte kurz und drehte meinen Kopf dann wieder zu Dinah, welche mich mit wackelnden Augenbrauen ansah. Augen verdrehend starrte ich auf den Boden, bis sie anfing erneut zu sprechen.

„Ich fange mal harmlos an. Also Camila, was hast du immer für 'Termine'?" Das war eine Frage, die mich tatsächlich auch interessierte. Camila sagt immer, dass sie Termine hätte, aber nie welche. Sie könnte ja auch einfach sagen, dass sie Arbeiten müsste.

„Uhm. Also ich... Wie soll man das sagen. Ich gehe zu einem Arzt. Einem Psychologen, der sich speziell auf posttraumatische Belastungsstörungen spezialisiert." sagte sie leise, aber laut genug, dass wir es alle hören konnten.

„Was?!" riefen wir vier alle fast gleichzeitig.

Camila hatte mir zwar erzählt, das sie Angst hat, das Austin wieder kommen wird und das es sich komisch für sie anfühlt morgens aufzuwachen und dahinzu gehen wo sie will, aber ich hätte nie gedacht das sie ein so starkes Trauma hat, dass sie sogar zu einem Therapeuten muss.

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