Kapitel 12.

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September 2021


Es war ungefähr eine Woche vergangen, seitdem ich Camila zu ihrem Therapeuten begleitet hatte. Seitdem haben wir wieder mehr Kontakt. Aber nicht nur ich und Camila , sondern auch Dinah, Ally und Normani. Camila holte Jake immer noch jeden Tag vom Kindergarten ab, was einer der Gründe war, wieso ich auch öfter als sonnst 'arbeiten' war. Ally war am Anfang etwas verwundert, dass ich so oft kam, aber ich denke, dass sie es trotzdem gut findet. Immerhin bekomme ich dadurch etwas Geld und ich trage eine gewisse  Verantwortung.

Heute war der 16.09.2021 und das bedeutet, dass Camila und ich morgen eigentlich unsern dritten Hochzeitstag hätten, hätte Austin sie nicht 'entführt'. Eigentlich würde ich den Tag damit verbringen, mich volllaufen zulassen, da diese Tage immer am schlimmsten für mich waren. Aber da Camila wieder da ist, wird es anders. Ich habe alles geplant. Ich werde sie heute nach einem Date fragen. Ich möchte morgen mit ihr verbringen und gucken, ob sie auch noch Gefühle für mich hat.

Ich habe noch keinem von meinem Plan erzählt, da ich keine Lust hatte damit genervt zu werden und das sich jeder einmischt, allerdings werde ich morgen spontan mein Outfit etc. mit Dinah planen. Ich vertraue in solchen Dingen Dinah mein Leben an.

Im Moment hatte ich noch keine Angst Camila zu fragen, aber ich wusste, dass sich das ändern wird, sobald sie vor mir steht. Ich hoffe, dass ich überhaupt einen vernünftigen Satz rausbekomme und nicht zu nervös werde.

„Lauren, passt du bitte auf, dass die Kinder sich nicht mit den Scheren schneiden? Ich muss dringen Telefonieren" riss Ally mich aus meinen Gedanken.

Ich schaute verwirrt hoch, da ich ganz vergessen hatte, dass ich im Kindergarten war und nickte dann schnell. Ich stand von meinem Stuhl auf und setzte mich auf den Platz von Ally, welchen sie gerade verlassen hatte.

„Na, was bastelt ihr da?" fragte ich die Kinder, welche mit Pappe, Scheren, Kleber und Stiften herum hantierten.

„Wir basteln ein Schild für die Eingangstüre. Da sollen alle Kinder von der Gruppe drauf. Dann weiß jeder, dass wir hier das sagen haben." sagte einer der Jungen begeistert und ich musste lachen.

„Ach, und wer sagt, dass ihr hier das sagen habt? Was ist mit mir und Ally?" fragte ich amüsiert weiter. Ich liebe Kinder. Sie sind so unschuldig und süß. Die meisten zummindest.

„Ja, ihr habt auch was zu sagen, aber wir noch mehr. Wenn wir alle zusammen auf euch drauf gehen, habt ihr keine Chance." erzählte der Junge weiter und reckte stolz sein Kinn in die Luft.

„Na, dann müssen wir aufpassen, das wir euch nicht verärgern." sagte ich und der Junge nickte hastig.

Bevor wir noch weiter reden konnten, ging die Tür des Raumes auf und Camila kam herein. Ich runzelte die Stirn und sah sie verwirrt an, da es eigentlich noch zwei Stunden dauert, bis sie normalerweise kommt und Jake abholt. Camila schaute sich etwas um, bis sie mich schließlich entdeckte und lächelnd auf mich zukam. Ich lächelte zurück und stand auf, um sie zu umarmen. Wir umarmten uns etwas länger als nötig, bevor ich etwas zurück trat um die Umarmung zu lösen.

„Was machst du schon hier? Du kommst doch sonnst immer später." fragte ich Camila mit einem leichten lächeln auf den Lippen. Natürlich fand ich es nicht schlimm, dass sie schon hier war, da ich jede Sekunde die ich mit ihr verbringe genieße, aber das mustte sie ja nicht unbedingt wissen.

„Ich habe spontan von Jakes Mutter erfahren, dass er einen Arzt Termin hat zu dem ich ihn bringen soll. Aber ich bin etwas zu früh, also können wir noch ein paar Minuten warten, bevor wir losfahren." antwortete sie, auch mit eine Lächeln auf dem Gesicht.

Das ist der Perfekte Zeitpunkt sie zu fragen. Aber natürlich unter vier Augen.

„Hey, Camila. Was machst du schon hier?" hörte ich Allys verwunderte Stimme, bevor ich Camila antworten konnte.

„Ich muss Jake etwas früher abholen. Ich hoffe das ist okay, dass ich vorher nicht angerufen habe um bescheid zu sagne. Ich hab es selbst erst vor einer halben Stunde erfahren." Camila drehte sich zu Ally und Umarmte sie auch, aber im Gegensatz zu unserer Umarmung war das gar nichts.

„Nein, das ist nicht schlimm. Willst du vielleicht irgendwas trinken oder so? Oder musste du direkt los fahren?" fragte Ally.

„Danke, das ist lieb aber ich will im Moment nichts und nein, ich hab noch ein paar Minuten Zeit bevor ich fahre."

„Okay, Ally kannst du uns kurz entschuldigen? Ich muss kurz mit Camila unter vier Augen reden." unterbrach ich die beiden Frauen und bekam von beiden verwirrte Blicke zugeworfen. Aber bevor jemand antworten konnte, zog ich Camila bereits vor die Türe, auf den Hof hinter dem Kindergarten. Ich führte sie zu einer der Bänke, die vor dem großen Sandkasten standen und setzte mich hin.

„Uhm, was ist den los?" fragte Camila etwas unsicher, nachdem sie sich auch hingesetzt hatte und ich nicht angefangen habe zu reden.

Ich wollte sie fragen, aber irgendwie schaffte ich es nicht. Ich strich mir nervös durch die Haare und versuchte einen möglichst sinnvollen, kurzen Satz zu formen, damit ich es schnell hinter mir hatte und nicht so nervös rüber kam.

„Also, ich habe mich gefragt, ob du vielleicht... Naja also ob du morgen mit mir etwas machen willst. Also alleine. Nur du und ich." Ich stotterte ein wenig und schaute überall hin, nur nicht in Camilas Augen.

Das hat ja gut geklappt mit dem kurzen und sinnvollen Satz.

Es dauerte etwas, bis Camila antwortete und ich hatte immer noch Angst davor, ihr in die Augen zu sehen. Ich hatte zu viel Angst vor ihrer Reaktion. Was wenn sie Nein sagt? Ich würde im Boden versinken.

„Also, du meinst so etwas wie ein Date?" hörte ich sie neben mir fragen und nickte.

„Ja. So etwas wie ein Date." antwortet ich und schaute ihr endlich in die Augen. Camila lächelte breit, nickte und fiel mir dann um den Hals.

„Ich würde liebend gerne mit dir auf ein Date gehen Lauren." murmelte sie in meinen Nacken und ich fing breit an zu grinsen. Ich schlang meine Arme um ihre Hüfte und genoss, wie immer, das Gefühl von Camila in meinen Armen.

„Ich dachte schon, dass du nein sagst. Ich hatte so Angst dich zu fragen." lachte ich leicht und drückte sie noch mehr an mich heran, falls das überhaupt noch möglich war.

„Ich würde niemals nein zu dir sagen Lauren. Merk dir das!" antwortete sie und an dem Ton ihrer Stimme konnte ich erkennen, dass sie es ernst meinte.

„Das werde ich."

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Das Kapitel ist etwas kürzer als die anderen, aber dafür wird das nächst Kapitel spannender.

X. X.

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