Harry sah herab zu dem Kater und musste unwillkürlich lächeln. Wie konnte er es auch nicht verzeihen?
Er bückte sich hinab und hob das Fellknäuel zu sich herauf.
„Was hältst du von Poseidon als Namen?", fragte er leise, um ihn zu necken. Und tatsächlich maunzte Josh leise vorwurfsvoll. „Oder wir belassen es bei Josh", Harry schenkte ihm ein kleines, vorsichtiges Lächeln. Dieses Mal rieb der Stubentiger seinen Kopf an Harrys Hand. „Bin ich auch für", nickte dieser leicht und seufzte.
„Deswegen habt ihr dieselben Augen gehabt. Und deswegen hatte ich manchmal das Gefühl, dass ihr gleich riecht", er rieb seine Nase an dem schwarzen Fell. „Ich kann das nicht glauben. Das ist noch so .... so unwirklich."
Mit einem Grinsen fasste er den Kater im Nackenfell und stand auf. „Aber dafür, dass du mir nicht vorher schon was gesagt hast, gehörst du bestraft." Und bevor Josh reagieren konnte, hatte Harry den Kater in die Dusche gesetzt und ließ Wasser über ihn laufen. Er wusste ja, wie sehr der Kater das hasste.
Innerhalb weniger Sekunden hatte Josh sich von dem schwarzen Kater in den jungen Mann gewandelt, der er sonst war.
Klitschnass saß er in der Dusche und schaute hoch zu Harry, der sich vor lauter Lachen den Bauch hielt und anscheinend noch nicht mitbekommen hatte, dass er in Schwierigkeiten steckte.
Geschmeidig stand Josh auf und zog Harry am Kragen seines Shirts zu sich unter das Wasser.
„Na, gefällt dir das, mein Süßer?" Schelmisch grinste Josh seinen Freund an. Die Locken hingen schon in dicken, nassen Strähnen in Harrys Stirn.
„Mehr als dir", gab Harry zurück und lehnte seine Stirn gegen Joshs. Er seufzte und atmete tief durch. Es störte ihn tatsächlich nicht, dass er angezogen mit einem nackten Josh in der Duschwanne saß und nass wurde.
„Deswegen dein häufiges Gerede über Gestaltwandler. Ich hab mich schon gefragt, was das soll", schmunzelte er, „aber du hättest mir ruhig früher sagen können, dass ich nicht verrückt werde und das Essen tatsächlich verschwindet. Ich hab mir da echt Sorgen um mich selber gemacht. Aber sag mal, warum hast du mir nicht vorher was erzählt?"
Josh seufzte leise und strich sich durch die nassen Haare.
„Ich... ich wollte ja. Aber... irgendwie hab ich immer den richtigen Moment verpasst und..." Er biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Naja, nicht jeder reagiert so cool wie du. Es tut mir leid, Harry, dass ich nicht schon eher etwas gesagt habe. Bleibst du trotzdem mein Freund?"
Große braune Augen sahen Harry mit flehendem Blick an und um seine Bitte noch zu unterstützen, saß kurz darauf der schwarze Kater wieder vor Harry.
„Ich werde dir nie widerstehen können, wenn du mich jetzt in zwei so niedlichen Varianten mit deinen wundervollen Augen anguckst!", zuckte der Lockenkopf mit den Schultern. „Wieso sollte ich nicht dein Freund bleiben, wenn ich so einen wundervollen Kater noch dazu bekomme?"
Vorsichtig schob er seinen Kater auf die Seite und stand auf. Er musste raus aus den nassen Klamotten. Der Wasserhahn war schnell zugedreht und nackt wie er war, schnappte er sich ein Handtuch, trocknete sich kurz ab und wickelte das Fellbündel ebenfalls ein.
Seine süße Fracht an seine Brust gedrückt ging er rüber ins Schlafzimmer. „Aber dass das mal klar ist, du bleibst hier. Und ob in menschlicher oder tierischer Gestalt ist mir egal!", verlangte er, „wir können deine Sachen herholen und dann darfst du dich hier einrichten, wie du magst."
Josh hatte Harry nicht einen Augenblick aus den Augen gelassen. Gerade drehte der Lockenkopf ihm den Rücken zu, um sich eine frische Boxershorts aus der Schublade zu angeln, da hatte Josh ihn auch schon in seiner menschlichen Gestalt von hinten umarmt und zu sich aufs Bett gezogen.
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Kater(chen) sucht ein Zuhause
FantasyFies, wenn man als Katzenwandler in eine Tonne voll Regenwasser fällt. Gut, wenn man daraus gerettet wird. Noch besser, wenn der Retter sich als Traumtyp entpuppt. Noch fieser, wenn man sich aber nicht traut, sich vor ihm zu offenbaren... Joshs...