#39 Friends

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Pov Jimin

Ich hatte Yoongi gebeten die anderen anzurufen. Auch wenn er der einzige war, mit dem ich Zeit verbringen wollte, ich hatte das Gefühl, dass ich mich um diese 'Familie' kümmern musste. Denn diese Familie sprach nicht offen miteinander. Jeder hatte etwas, was er verheimlichte und dass ich ihr Ansprechpartner war, ehrte mich. Doch zuerst mussten wir uns um Hoseok kümmern. Auch wenn ich nicht wusste, wie mein innerstes auf seine Visage reagieren würde, war ich mir sicher, dass ihn nach heute nicht länger sehen musste.

"Die Polizisten sind im Bad, sie werden ihn festnehmen, sobald er etwas von der Tat gestanden hat, ja? Wenn er dich anpackt, schrei einfach." Yoongi wuschelte mir durchs Haar und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
"Und du bist sicher, dass du mental in der Verfassung dazu bist?" Fragte der Arzt, der neben ihm stand. Ich lag im Bett.
"Ja," sagte ich, "Ich denke, ich bin abgehärtet. Ich habe es schon drei Menschen erzählt, ich wurde als Mann vergewaltigt.. Ihm gegenüber zu treten, ist zwar komisch, aber ich weiß, warum ich das tue." Ich sah zu Yoongi, meinte ihn. Ich würde es für ihn tun, mehr, weil das die größte Motivation war.

Man hörte die Tür aufgehen und jemand kam ins Zimmer. Mein Magen verkrampfte sich, als Ich das gefälschte Lächeln des älteren sah.
"Guten Morgen, ist noch recht früh." Begrüßte Hoseok uns. Er hatte die Hände in den Hosentaschen seiner Jeans, ihn zusehen war so anders. Ich hatte immer noch das Gesicht eines Freundes vor meinen Augen, wenn ich an ihn dachte und musste mir eingestehen, dass vielleicht alle Jahre davor nur gespielt waren.

Yoongi konnte es nicht lassen und beugte sich zu mir, um mir noch einmal seine Lippen aufzudrücken. Ich wandte mich, nachdem ich es für einige Sekunden genoß, dennoch ab, denn ich wusste, es würde Hoseok aggressiv machen. Erinnerte mich an seine Worte; 'Eure Beziehung ist so süß. Deswegen muss sie auch zerstört werden.' Und ich schluckte, was mir bedeutend schwer fiel.

Beide, Yoongi und der Arzt verließen das Zimmer und ich spürte sofort die bedrückende Stille der Zweisamkeit auf mir liegen. Sie schnürrte meine Kehle zu, als wäre es ein Nebel, den Hoseok mit sich führte. Er sah mich an, betrachtete meine Situation. Seine Augen, die ich so fürchtete, sahen an meinem Körper herunter. Unter ihrem Bann hatte er mich gezwungen, unter ihrem Blick hatte er mich vergewaltigt. Der Ausdruck in ihnen war der gleiche. Etwas leer, aber dahinter steckte viel mehr. Ich wurde nervös bei dem Gedanken unter ihm gelegen zuhaben, da er länger nichts sagte. Ging er die Nacht noch einmal durch?

Er seufzte schließlich und ging hinüber zum Fenster, um sich rückwärts gegen die Fensterbank zu lehnen. "Kommt mir komisch vor, warum willst du mit mir reden? Warst gestern doch nicht so 'Auskunft-gebend'."
Er lächelte und es wirkte freundlicher. Ich schaute auf die Bettdecke, in die ich meine Finger krallte.
"Was war das Ziel des ganzen?" Fragte ich, hoffend, dass er nun derjenige war, der unseren Zuhörern Auskunft gab.
"Das weißt du doch." Grummelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich wollte es nicht, doch es sah ganz danach aus, als müsste ich ihn provozieren. Er schien noch müde.
"Ich kann es nicht verstehen, was hat es dir gebracht? Ich bin nicht tot, Yoongi nicht am Boden, es ist, als wäre nichts geschehen." Das war sehr untertrieben. Wir würden noch lange an den Folgen zu leiden haben. Ich sah, wie Hobie die Zähne zusammen biss, also setzte ich nach. "Was hast du der Polizei erzählt?"

Sein ruhiges Gemüt schlug um, er starrte mich wütend an und ich sank innerlich zusammen, diesen Blick hatte ich abbekommen, wenn ich damals etwas verweigert hatte. "Was ich den Bullen gesagt habe?" Doch er lächelte, es schien, als würde er etwas ahnen. "Dass wir eine wilde Nacht hatten, du an dem Morgen dann mit Holly gegangen bist und ich dich nicht mehr gesehen habe, weil ich im Wohnzimmer gesessen habe. Ich konnte leider die Information nicht auslassen, dass du total heiß auf mich warst, denn sonst wärst du Yoongi ja nicht fremdgegangen."
"Wer war hier heiß auf wen?" Fauchte ich.
"Du warst geiler als gedacht. So eng und ... verlassen." Er wusste genau, wie weh mir diese Worte taten.
"Ich habe mich gewehrt."
"Das war kein Wehren." Konnte er nicht einfach betonen, dass das ganze nicht freiwillig abgelaufen war? "Yoongi war gestern Nacht nicht zuhause. Ich weiß nicht, wie ihr das so schnell heute gekl-"

「 angel 」 - yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt