「 angel 」 - yoonmin

#47 Falling deeper

Pov Yoongi

"Yoongi, das werde ich nicht. Ich habe nicht vor, dich zu verlassen. Ich liebe dich und das meine ich ernst... Was ist nur mit dir los?"

"Ich liebe dich nur so sehr.."

"So sehr, dass du in dieser Liebe untergehst?"

"Ich weiß es nicht.."

"Vielleicht bist du aufgebracht, vielleicht war das alles etwas zu viel für dich."

"Ich habe keine Ahnung."

"Ich will nicht sehen, dass es dir so geht."

"Frag einfach nicht und... n-nimm mich in den Arm."

Jimin war sein Name.
Jimin der kleine Engel.
Engel kamen aus dem Himmel, Gott schickte sie, um uns Menschen vor der Verwahrlosung zu bewahren. Ich wunderte mich, konnten sie sie auch davor retten, wenn sie jener schon verfallen waren?

Ich ließ mich gegen ihn sinken, war auf einmal so schwach. Vielleicht waren die letzten Tage wirklich zu viel gewesen. Doch warum leidete ich dann mehr als er?

Jimin war der einzige Mensch, dem ich vertraute. Er war der erste Mensch, dem ich mich traute zu öffnen. Vor ihm konnte ich Schwäche zeigen, ich wusste, er würde mich nicht verurteilen. Für nichts würde er das. Bei ihm konnte ich mich fallen lassen, er liebte mich, wenn ich fiel, fing er mich auf. Er würde für immer bei mir bleiben, er war an mich gebunden, wie ein Hund an sein Herrchen. Ich hatte mit ihm einen Menschen an meiner Seite, der mich bei allem unterstützen und für alles lieben würde. Er war wirklich der einzige Mensch, der mich so sah und je gesehen hatte. Ich wollte ihm nichts vorspielen, denn dann würde ich mich schlecht fühlen. Er hatte nichts als Liebe verdient.

Wir sackten auf den Boden und ich schloss die Augen. Es fühlte sich an, als wäre ich mit allem überfordert, als könnte ich nichts. Und mein Engel hielt mich wie erwartet, hielt sich mit seinen kleinen Händen an mir fest.
Gab es so eine Situation überhaupt? Dass der Engel den Teufel soweit gebracht hatte, dass dieser für ihn auf die Knie ging?

"Mein großer Yoongi." Wisperte er. Mein Kopf lag auf an seiner Brust, er hielt mich, seine eine Hand meine Wange. Ein Engel in der Gestalt eines Jungen. Er war eigentlich ein junger Mann, er war erwachsen und kam alleine klar, doch seit ich ihn kannte, war er für mich ein kleiner Junge, den ich beschützen wollte, ich wusste schon damals, dass er selbstlos handeln würde, was immer er auch tat.

"Weißt du noch, als ich dir meine Liebe gestanden habe?" Seine Stimme war so hell und sorglos, "Wie du vom Schreibtisch aufgesehen und mich total verwirrt angesehen hast. Du hast es nie wirklich geglaubt, oder? Dass ich mehr, als nur Sex wollte. Und weißt du noch, wie das alles angefangen hat? Wie wir früher wenig im Vergleich zu anderen miteinander zu tun hatten und auf einmal eine Affäre hatten? Hättest du dir vorstellen können, dass sich ein Junge je in dich verliebt oder dass ich es bin? Jimin, der, den du nun Engel nennst? Ist es nicht komisch, wie sich das alles gewendet hat? Dass du mich plötzlich freiwillig küsst und voller Liebe?

Dass ich dachte, dass ich nichts verdiene und mir auf einmal das geschenkt wird, was ich am meisten brauche?

Wenn ich das alles Revue passieren lasse, sehe ich keinen Grund mehr darin, mich selbst zu verletzen, weil ich einen so schönen Grund habe, es nicht zu tun. Als ich mich in dich verliebt habe, war es anfangs nur dieses starke Gefühl von Zuneigung. Dass meinem Körper einmal diese Aufmerksamkeit geschenkt wurde, dass ihn jemand wertvoll fand und damit Spaß hatte. Für mich war es normal, ich war schon mal in einen Jungen verliebt, aber du hattest sonst nur Spaß an Frauen. Ich weiß noch, vor einem Jahr, als du jeden zweiten Tag vor die Tür gegangen bist, um dir Mädchen klar zu machen. Wie viele wohl schon in deinem Bett geschlafen haben, frage ich mich, und wie viele gar nicht dazu kamen. Ich war nur eine dieser Schlampen, am Anfang, weißt du noch?
Aber dein Blick, weißt du, dass er einen erstarren lässt? Wenn du mich angesehen hast, egal, ob du es so lustvoll wolltest, es hat mich um den Verstand gebracht. Deine Augen sind das schönste, was ich je gesehen habe. Ich glaube, ich habe noch nie so viel für einen Menschen gefühlt. Du hast so viel für mich getan, als du mich im Arm gehalten hast im Bad, es ist nicht lange her. Weißt du, ich wollte damals plötzlich alles versuchen, um stark zu werden. Ich wollte meine Dämonen besiegen, für dich. Obwohl du mich noch nicht einmal geliebt hast.