Ausbruch

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"Ach du Schande...", brachte ich hervor, als ich die drei Mädchen sah, die sich auf uns zu bewegten: Marie, Amelie und Ella. Len bemerkte meine Reaktion, drehte sich um und entdeckte die drei ebenfalls, die mittlerweile ein falsches Grinsen aufgesetzt hatten. "Ah, da bst du ja, Len! Der Lehrer sucht nach dir, warum verschwindest du denn einfach aus dem Unterricht?", fragte Marie freundlich. "Ich hab nur nach Lin gesucht. Sie sollte ebenfalls wieder in den Unterricht.", entgegnete Len genauso freundlich. "Dann komm lieber, Herr Müller wartet doch nicht gerne!", schlug Marie vor. Len schüttelte den Kopf. "Entschuldigt, aber geht schon mal vor. Ich muss noch mit Lin was besprechen!", erwiderte er entschieden. "Welch ein Zufall, das hatten wir auch vor!", warf Amelie ein. Ich begann, zu zittern, und versteckte mich ein wenig hinter Len. Dieser hielt schützend die Hand vor mich. "Ich denke, es ist keine gute Idee, wenn ich euch hier mit Lin alleine lasse...", meinte er. Dankbar sah ich zu ihm. "Ach Quatsch, was hat Lin denn? Wir wollen nur mit ihr reden! Wir sind doch ihre Freundinnen!", entgegnete Marie lächelnd. "Ihr seid keine Freunde, ihr seid Monster...", murmelte ich. Len hatte dies gehört und schob mich noch ein Stück hinter sich. Nun meldete sich Ella zu Wort: "Dass wir nicht deine Freundinnen sind, ist klar! Du hast keine richtigen Freundinnen, und deine einzigen Freunde sind genauso dumm und unterbelichtet wie du!" In mir brach etwas. Ella und ich hatten uns noch nie verstanden, und wir waren seit dem Kindergarten irgendwie immer auf einer Schule. Wir waren eigentlich sowas wie Erzfeinde. Ich sprang hinter Len hervor und stürzte mich auf sie. "Du Miststück!! Dein Freund will erst recht keiner sein!! Du falsche Schlange, du bist das schlimmste Stück Dreck, dass die Welt je gesehen hat! Du belügst alle und du hintergehst alle und wunderst dich, dass du keine Freunde hast!! Keine Sorge, ich erlöse dich!!", schrie ich und legte meine Hände an ihren Hals, um so fest ich konnte, zuzudrücken. Marie und Amelie schrien auf und rannten, so schnell sie konnten, fort. Len versuchte, mich aufzuhalten. "Lin, nicht! Lass das!!", bat er, doch ich schlug seine Hand weg und drückte noch fester zu. "Dieses Miststück soll einfach sterben! Sie hat es nicht verdient, zu leben! Keiner wird ihren Tod betrauern, ihre Beerdigung wird eine Freudenfeier sein!! Ich hasse sie, ich hasse sie so sehr! Lass sie mich einfach umbringen!!", schrie ich wutentbrannt. "Lin, dadurch wird es nicht besser!! Bitte hör auf!!", versuchte Len wieder, mich aufzuhalten. Ella schnappte bereits nach Luft. Len packte mich an den Schultern und zog mich von ihr runter. "Lass es, das bringt eh nichts! Sie ist es nicht wert!!", appellierte er an meine Vernunft. Ella rappelte sich auf und rannte ebenfalls fort. "HALT MICH NICHT AUF!! LASS MICH LOS!!", schrie ich und versuchte, mich aus Lens Griff zu lösen, doch er war zu stark. Er hingegen umarmte mich nun so fest er konnte. "Bitte, Lin... Du bist keine Mörderin... Es wäre verschwendete Kraft... Sie ist es wirklich nicht wert... Du bist viel mehr wert, insbesondere für mich...", flüsterte er mir ins Ohr. Ich sah auf. "W-was...? I-ich bin...?", stammelte ich. Len nickte. "Du bist das Wertvollste und Beste, was einem je passieren kann... Seit damals... Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich das...", meinte er lächelnd. Ich schloss die Augen und beruhigte mich ein wenig. "Kannst du das... Vielleicht wiederholen...? Das hilft mir gerade irgendwie...", murmelte ich. Len nickte. "Du bist wirklich die Beste, die mir je begegnet ist... Und... Ich liebe dich... Schon seit damals..." Bei diesen Worten wurde mir merkwürdig warm ums Herz. "Du bist wirklich... Du liebst eine völlig Verrückte...", meinte ich mit Tränen in den Augen. Len schüttelte den Kopf, ohne mich loszulassen. "Du bist nicht verrückt, du bist nur verzweifelt und einsam... Also lass mich bitte für dich da sein...!", entgegnete er. Ich schloss die Augen. "Ich..." Ich seufzte. "Ich glaube... du hast Recht...", murmelte ich. "Natürlich hab ich Recht...", entgegnete er lächelnd. Dann hob er mich plötzlich hoch, sodass ich erschrocken aufschrie. "W-was hast du vor?!", rief ich aus. "Du musst verarztet werden, sonst entzünden sich deine Wunden. Wo ist das Krankenzimmer?", entgegnete Len. "Im ersten Stock, gegenüber vom Lehrerzimmer...", erklärte ich. Len nickte und ging zurück in die Schule, zu besagtem Ort.

Dort angekommen legte er mich auf das Bett und holte  einen Verbandskasten. Doch bevor er ihn öffnete, senkte er den Blick. "Was ist eigentlich... mit deiner Antwort...?", fragte er nach einer Weile zögerlich. Ich sah zu ihm, doch er hatte den Blick gesenkt. Ich musste lächeln. "Ich glaube... Nein, ich weiß, dass ich dich auch liebe..." Len sah auf. In seinem Blick spiegelte sich Freude wider. "Anfangs, als du gestern in unsere Klasse gekommen bist, hab ich dich für einen totalen Idioten gehalten. Da hatte ich dich noch nicht wiedererkannt... Also bitte... Versuch wenigstens, dich natürlich zu benehmen und nie mehr den Macho raushängen zu lassen! Das ist meine einzige Bedingung!", bat ich. Len lachte und nickte. Dann umarmte er mich stürmisch. "Na klar! Nie wieder, versprochen!", stimmte er zu. Ich musste ebenfalls lachen. Ich war so glücklich im Moment. Und ich hoffte, dass das so bleiben würde...


//Soo, das waren die zwei Kapitel für heute ^^ Ich hoffe, ihr verzeiht mir das fehlende Special... Nochmals: Es tut mir echt leid, ich hatte keine Chance, es zu schreiben! Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter und seid nicht allzu böse auf mich... Gomen nasai!

Kagamine Len - SPICE! Oder doch nicht...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt