Kapitel 39

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Letztes Kapitel vor der Lesenacht!

Aber auch etwas länger 😉

Gewidmet: bsGaensebluemchen

Ich hatte meine Arbeit schnell hinter mich gebracht und die Putzutensilien weggestellt. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte und meinem Zopf neu gebunden hatte, ging ich zu Carina den Garten, die Armando gerade etwas über Rosen erklären zu schien. Beide standen neben ihren Rosensträuchern und Armando folgte aufmerksam jedem Wort, das sie ihm erzählte. Sie war in ihrem Element.

»Ah, Lucìa!« Carina hatte mich entdeckt und stahlte wie ein Honigkuchenpferd. Sie hatte ein Dauergrinsen auf dem Lippen, seit Armando hier war, aber das war echt  unübertrefflich.

»Ich habe Armando nur ein wenig meine Blumen gezeigt.«, erklärte sie.

Ich nickte. »Das habe ich gesehen.«

Ich trat auf die beiden zu und Armando, der auf die Rosen gesehen hatte, wandte nun seinen Blick zu mir. Dann lächelte er wieder. Diesmal war es weder schelmisch noch belustigt. Es war ganz sanft und ernst. Am liebsten wollte ich ihn küssen, aber das würde ich im Traum nicht wagen.

»Können wir gehen?«

Erneut nickte ich.

»Alles klar, Kinder. Dann macht euch einen schönen Tag. Wir sehen uns am Samstag, hija.«, verabschiedete sich Carina von uns und brachte uns noch zur Tür.

Nach ein paar verabschiedenden Worten, verließen wir das Haus und steuerten Armandos Auto zu.

»Was hast du vor?«, fragte ich ihn und blieb vor dem Auto stehen.

Ich wusste immer noch nicht, was Armando hier her verschlug und ich hatte auch gar keine Zeit für ihn.

»Ich wollte dich abholen und dachte ich könnte dich ins Pasión bringen, falls du trainieren möchtest.« Er zuckte mit den Schultern, als wäre es keine großartige Sache. Dann rieb er sich am Nacken und das verriet mir, dass er doch ein wenig unsicher war, was sein Auftauchen anging.

»Die Sache ist nur, dass ich noch eine Schicht im Supermarkt habe.«, informierte ich ein wenig zerknirscht und bekam ein schlechtes Gewissen, auch wenn ich gar nicht wissen konnte, dass er kommen würde. Und ihn direkt beim Aufeinandertreffen wegschicken, wollte ich auch nicht.

Er schien für den Bruchteil einer Sekunde enttäuscht zu sein, aber dann zuckte er erneut mit den Schultern. »Naja, dann ist das so. Ich kann dich ja immer noch zur Arbeit bringen.«

Dann öffnete er die Beifahrertür und drückte mich sanft ins Auto.

»Du hättest mir schreiben sollen.«,  meinte ich, als er auf dem Fahrersitz Platz nahm und das Auto startete.

»Ich wollte dich überraschen. Ich dachte du freust dich.«

»Natürlich tue ich das.«

»Das sah aber nicht so aus.« Er klang beleidigt, doch ich wusste, dass es ihm nicht ernst war.

»Ja, ich war nur sehr überrascht und das war es doch, was du wolltest -mich überraschen. Das ist dir gelungen, also nimm es als Kompliment.«, verteidigte ich mich.

Er seufzte aus Verzweiflung.

»Ihr Frauen könnt auch immer alles so drehen, dass es euch passt, oder?«

Nun war ich es, die mit den Schultern zuckte.

»Was soll ich sagen? Wir sind halt Frauen.«

Armando schüttelte ungläubig den Kopf, beließ es aber dabei. Den Rest der Fahrt über schwiegen wir. Es war ein angenehmes Schweigen.

El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt