Kapitel 7

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»Endlich bist du wieder dabei.«, sagte Lidia und öffnete die Tür zum Tanzsaal und gemeinsam betraten wir den Raum.

»Ja, endlich.«, murmelte ich.

Direkt erkannte ich die mir bekannten Gesichten. Die Mädchen waren schon dabei sich mit Dehnübungen aufzuwärmen, als ich sie begrüßte und mich mit Lidia ihnen anschloß.

»Lucía? Lidia?«, hörte ich jemanden hinter mir fragen.

Ich drehte mich um und entdeckte Isa. Sie lächelte uns an und umarmte uns augenblicklich.

»Was machst du hier?«, fragte Lidia.

»Ich war bei einer anderen Tanzschule, aber die Mädchen waren zu arrogant und oberflächlich, da habe ich mich hier angemeldet.«, klärte sie uns auf.

»Buenos días, mis alumnas. Heute haben wir ein neues Mitglied in unserer Gruppe. Isa wird ab sofort mit uns tanzen.«, verkündete Karen nachdem sie den Raum betrat, »So und nun lockern wir uns mit ein paar Standartschritten. Anschließend kümmern wir uns um die Choreographie.«

Und schon startete die Musik und wir bewegten uns synchron zum Rythmus der Musik. Und genauso wie ich am Sonntag gemerkt hatte, wie sehr ich es vermisst hatte zu tanzen, wurde mir auch jetzt klar, wie sehr es mir gefehlt hatte mit den Mädels zu tanzen und somit Teil einer Gruppe zu sein. Ich würde so gerde wieder aktiv hier mittanzen. Aber es war einfacher gesagt, als getan, denn die Veränderung der letzten Monate ließ es mir nicht mehr zu einfach das zu tun, was ich wollte. Oft hatte meine Mutter mich fast schon gezwungen tanzen zu gehen. Sie war sogar sauer, als sie erfahren hatte, dass ich alles aufgegeben hatte, doch im Endeffekt wusste sie, dass sie meine Unterstützung brauchte. Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden und selbst wenn ich es nicht täte, würde es nichts an der Situation ändern und so war es einfacher das Ganze zu akzeptieren.

»Okay und jetzt fangen wir mit unserer Choreographie an. Lucìa, Isa, ihr kommt bitte kurz zu mir.« Die Mädchen stellten sich auf und Karen startete wieder die Musik, nachdem sie die CD gewechselt hatte.

»Uno, dos, tres...«, rief Karen und wandte sich dann uns zu, »Momentan proben wir an einer Choreo für die jährliche Sommergala der Tanzschulen von Cartagena. Im Publikum wird Agata Salazar, die Direktorin der Tanzakademie, sitzen und dieses Jahr sind wieder einige Stipendien zu vergeben. Isa du kannst dich erstmal an die Seite stellen und die ersten Schritte einproben.«

Isa nickte und gesellte sich zu den anderen. Dann wandte Karen sich an mich und erzählte mir von ihrem Vorhaben.

»Lucìa, weißt du... Als Rosa mir gesagt hat, dass du heute dabei bist, hatte ich direkt den Einfall, dass das die Gelegenheit für dich wäre. Rosa hatte den selben Gedanken.«

Erstaunt sah ich sie an, da ich nicht damit gerechnet hatte, was sie mir vorschlug. Die Academia... Das wäre wirklich die perfekte Gelegenheit.

Ich schüttelte aber den Kopf, da ich wusste, dass ich nicht konnte. »Du weißt, dass ich das Tanzen liebe, Karen. Aber ich kann nicht.«, sagte ich und konnte es nicht verbergen, dass die Enttäschung in meiner Stimme mitschwang.

»Du hast es schon einmal geschafft und wir beide wissen, dass du es wieder schaffen könntest.«, sagte Karen und sah mich dabei eindringlich an.

»Momentan sieht es bei uns finanziell nicht so gut aus und ich-«

»Dafür gibt es ja die Stipendien. Lucìa das ist DIE Chance für dich.«, unterbrach sie mich und schien wirklich bemüht darüber zu sein, mich überzeugen zu wollen.

»Karen ich-, ich weiß nicht, ob-«

»Du bist ja auch zu nichts verpflichtet. Selbst wenn du ein Stipendium bekommen solltest, kannst du immer noch resiginieren.«, sagte sie schnell und es fiel mir immer schwerer abzulehnen.

El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt