Trauerphase

1.2K 43 1
                                    

Hicks:

Am nächsten Morgen war Sturmpfeil verschwunden. Ich suchte ganz Berk nach ihr ab, aber sie war nicht da. Vielleicht braucht sie eine Auszeit... dachte ich und versuchte mir nicht allzu große Sorgen zu machen.

Ich fühlte mich schrecklich elend. Den ganzen Tag aß ich nichts. Ich blieb in meiner Hütte. Meine Mutter übernahm netterweise eine Weile die Rolle als Stammesoberhaupt, da ich im Moment keine Kraft dafür hatte.
Astrid hätte mich jetzt wahrscheinlich hochgezerrt und gemeint ich solle mich nicht so anstellen, da ich diesen Job besser machte als so manch erfahrenes anderes Oberhaupt.

Das hatte sie früher so oft getan. Diese Erinnerung brachte mich zum Lächeln, entlockte meinem Auge gleichzeitig aber auch eine Träne.
Dann fiel mir etwas ein. Ich sollte zu Heidrun gehen und sehen wie es ihr geht. Immerhin war Astrid ihre beste Freundin.

Entschlossen wenigstens eine sinnvolle Sache heute zu tun stand ich auf und lief zur Gäste-Hütte. Als ich jedoch eintrat war niemand zu sehen.
Stattdessen fand ich einen Zettel, welcher an mich adressiert war:

Hicks,
es tut mir leid dich in so einer schweren Zeit nicht unterstützen zu können, aber ich muss fort. Ich brauche eine Auszeit, bitte versteh das. Wenn ich irgendwann einmal stark genug sein sollte nach Berk zurückzukehren werde ich das tun. Keine Sorge, Sturmpfeil ist bei mir. Ich kümmere mich um sie, fest versprochen!

Meine Gedanken waren leer. Wenigstens ging es Sturmpfeil gut.
Ich konnte verstehen dass Heidrun eine Auszeit brauchte. Die brauchte ich auch, doch ich konnte sie mir nicht nehmen. Ich musste mit meiner Situation fertig werden, ob ich wollte oder nicht.

  ~knapp ein Jahr später~

Nun war Astrids Tod fast ein Jahr her, und es hatte sich nicht viel verändert. Sie fehlte mir noch genauso wie am ersten Tag, doch ich konnte den Schmerz verdrängen und mich wieder meiner Aufgabe als Oberhaupt widmen.

Glücklicherweise waren die Aufgaben inzwischen sehr viel weniger, wahrscheinlich auch weil Grobian immernoch darauf achtete mich nicht zu sehr zu belasten. Auch wenn es schon ein Jahr her war, das Loch in meinem Herzen war da, und es ließ sich nicht schließen.

Deshalb flog ich wieder öfter mit Ohnezahn los, und konnte meinen Kopf dadurch ganz gut frei bekommen. Auch heute hatte ich meinen Kram bereits erledigt, also ging ich schnellstens zu Ohnezahn.

Wir mussten noch nicht einmal fliegen, es reichte schon dass er da war. Wir verstanden uns auch ohne Worte, sodass wir manchmal stundenlang einfach nur nebeneinander im Gras lagen und in den Himmel starrten.

Ich bin nicht faul geworden, aber ich versuche so viel Zeit wie möglich mit den Menschen zu verbringen die ich liebe, da ich weiß dass ich sie nicht ewig habe. Wäre mir das nur früher bewusst geworden...

_____________________________________
Neeeeein, es ist immernoch nicht zu Ende ;) Ich werde später noch ein Kapitel veröffentlichen,  das könnte dann etwas spannender werden♡♡♡

Don't let me go 2 hiccstridWo Geschichten leben. Entdecke jetzt