The End

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Hicks:

Am nächsten Morgen beschlossen wir zurückzufliegen. Heidrun wollte nicht mitkommen, aber sie versprach uns zu besuchen. "Immerhin muss ich meinen Job als Tante erfüllen!" zwinkerte sie uns zu.

Astrid umarmte Heidrun und nahm ihr anschließend unser Kind ab. Unser Kind. Diese zwei Worte ließen mich immer wieder grinsen. Ich kannte Linnea erst seit gestern, aber es fühlte sich an als würden wir als kleine Familie schon immer existieren. Wer hätte gedacht dass ein Ausflug dein ganzes Leben verändern kann...

Als wir auf unsere Drachen stiegen winkte Heidrun noch einmal zum Abschied. Dann flogen wir los.
Mitten auf dem Flug fragte meine wundervolle Freundin halb belustigt, halb besorgt: "Wie werden sie wohl reagieren?" Dann riss sie erschrocken die Augen auf. "Wie wird meine Mutter (!) reagieren!?"

Ich lächelte beruhigend und meinte: "Sie wird sich freuen, ganz sicher! Denk doch mal nach: Sie bekommt nicht nur ihre Tochter zurück, ihr wird auch eine Enkelin geschenkt!"
"Deswegen mache ich mir ja Sorgen!"
Grinsend schüttelte ich den Kopf.

Die Beziehung zwischen Astrid und ihrer Mutter war schon seltsam. Da wurde ich abgelenkt da man unsere Heimatinsel schon am Horizont sehen konnte. Ich war nur einen Tag weg, doch trotzdem sah die Insel anders für mich aus.

Sie war für mich kein Ort der Trauer mehr, wo ich an jeder Ecke eine schmerzhafte Erinnerung fühlte. Sie strahlte nun voller Hoffnung und Vorfreude, auch wenn nur ich das sehen konnte. Als wir auf Berk landeten konnte ich spüren wie angespannt meine Freundin war.

Beruhigend streichelte ich ihren Rücken. In den Arm nehmen konnte ich sie nicht, da sie Linnea trug. Diese schlief seelenruhig und merkte nicht wie aufgeregt ihre Mutter war.
Wir standen mittlerweile vor dem Haus meiner Mutter, da dort auch oft Astrids Mutter war.

Die beiden verstanden sich auf Anhieb und verbrachten viel Zeit zusammen. Vorsichtig nahm ich Astrid das Baby ab. Dann meinte ich sanft: "Vielleicht wartest du noch kurz draußen. Nicht dass sie einen Herzinfarkt bekommen!" Sie lächelte nervös und sah mich dankbar an.

Schließlich klopfte ich einmal kurz, machte die Tür auf und trat mit meiner Tochter im Arm ein. Wie erwartet saßen meine und Astrids Mutter am Tisch und redeten. "Äh..Hallo Mutter!" fing ich an. Sie saßen beide mit dem Rücken zu mir.

Ohne such umzudrehen begrüßte meine Mutter mich:
"Hallo Sohn, schön dich mal wieder zu sehen. Grobian meinte er würde deine Aufgaben heute selbst übernehmen, darum habe ich mir ein bisschen Zeit für Carmen (so heißt Astrids Mutter) genommen."
Carmens Hinterkopf nickte zustimmend.

"Ja, es ist wirklich wunderbar wie sich deine Mutter um mich kümmert seit...dem Tag." antwortete sie mit gesenktem Kopf, drehte sich aber immernoch nicht um. Die Arme war, wie ich, seit Astrids "Tod" nie richtig glücklich.

Das musste ich jetzt ändern. Verlegen kratzte ich mich mit der freien Hand am Hinterkopf und meinte: "Äh, ja...was das angeht...Also ich war ein bisschen fliegen...und...da hab ich das gefunden!" Interessiert drehten sich die Frauen zu mir und erstarrten als sie Linnea auf meinem Arm sahen.

Gespannt hielt ich die Luft an. Was würde wohl jetzt passieren?
Da schien meine Mutter aus ihrer Starre zu erwachen, setzte ein freudiges Lächeln auf und ging, den blick auf das Kind gerichtet, auf mich zu. "Ach nein, ist das ein süßes Baby! Ja hallo! Och wie süß, es schläft... Anscheinend fühlt sie sich sehr wohl bei dir!" begrüßte sie das immernoch schlafende Baby in meinem Arm.

Erstaunt sah ich sie an. "Woher weißt du dass es ein Mädchen ist?" "Eine Frau sieht soetwas..." winkte sie ab und machte Anstalten das Kind auf den Arm zu nehmen. Mit einem unterdrückten Grinsen legte ich ihr meine Tochter in den Arm. Was sie wohl sagen würde wenn sie wüsste dass das ihre Enkelin ist?

Carmen schien erst jetzt aus ihrer Starre erwacht zu sein, ging aber ebenfalls mit einem milden Lächeln auf ihre Enkelin zu und strich ihr über die Stirn. Davon wurde sie wach und schlug müde ihre Augen auf. Wenn meine Mutter konnte hätte sie sich die Hand vor den Mund geschlagen, denn sie meinte mit großen Augen: "Hicks, sieh nur wie ähnlich sie dir sieht, was für ein Zufall!"

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Wisst ihr wie schwer es ist seiner Mutter zu sagen dass du Vater bist?! "Ach echt? Tjaaaaa... daskönntevielleichtdaranliegendasssiemeineTochterist..." nuschelte ich und sah in zwei stirnrunzelnde Gesichter.
" Wie war das Hicks?" fragte meine Mutter irritiert. "Ich sagte das könnte daran liegen dasiemeineTochterist..."
nuschelte ich etwas lauter, dummerweise so laut dass man mich verstand.

"WAS!??!?!" riefen sowohl Carmen, als auch meine Mutter, der vor Schreck fast das Baby aus den Händen gefallen wäre. Meine Mutter sah mich entsetzt an, aber Carmen war...schockiert. Ihr Gesicht zeigte Misstrauen. Wahrscheinlich dachte sie dass Kind wäre von einer anderen Frau und ich hätte Astrid betrogen.

"Ja...aber um euch zu beruhigen: ihre Mutter habe ich auch gefunden!" Als diese Worte meinen Mund verließen hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt. Wie schräg klang das denn?! Astrids Mutter sah mich bedrohlich an. "Wer...?" fragte sie mich leise, aber bedrohlich.

Nervös ging ich rückwärts zur Tür, öffnete sie einen Spalt weit und zog die wartende Astrid davor ins Haus.
Sie stolperte etwas unbeholfen herein und blieb dann hilflos auf den Boden starrend stehen. Einen Moment lang war es still. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein.

Bis jetzt hatte ich mich nicht getraut zu ihrer Mutter zu blicken, doch jetzt hielt ich es nicht mehr aus und sah auf. Carmen hatte Tränen in den Augen und konnte ihren Blick nicht von ihrer Tochter wenden. Nun sah auch meine Freundin vorsichtig auf.

Als sich ihre Blicke trafen rannen beiden die Tränen herunter. Ich wusste genau dass Astrid nicht oft weinte, umso emotionaler machte es diesen Moment. Dann hielten die beiden es nicht mehr aus und fielen sich wortlos in die Arme.

Augenblicklich löste sich die Spannung im Raum und verwandelte sich in Freude, Hoffnung und Liebe.
Lächelnd betrachtete ich Mutter und Tochter. Dieses Bild war so aufwühlend und emotional, aber gleichzeitig auch friedvoll und harmonisch.

Da zog mich auf einmal meine Mutter beiseite und meinte in einem ernsten, aber liebevollen Ton: "Ich glaube ihr habt uns einiges zu erklären..."
Ich konnte nicht anders und musste lachen. Die Familienatmosphäre war in diesem Moment so deutlich zu spüren. Wir waren eine große Familie.

Nichts auf dieser Welt hätte mich im Moment glücklicher machen können als dieses Wissen.

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So, jetzt ist die Geschichte zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Ich wurde auch gefragt ob ich noch ein Buch schreiben könnte. Ein großes Thema für ein Buch fällt mir momentan nur leider nicht ein...

Aber ich hätte ein paar Ideen für Kurzgeschichten. Hättet ihr vll. Lust dass ich ein Hiccstrid-Oneshot Buch veröffentliche? ♡♡♡

Don't let me go 2 hiccstridWo Geschichten leben. Entdecke jetzt