Meeting in the morning

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Als ich meine Augen aufschlug war es noch dunkel. Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Müde linste ich durch meine halb geschlossenen Augenlider. Ich lag in einem riesigen Bett mit weisser Bettwäsche. Rechts von mir schlief Tom. Sofort stahl sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Bei seinem Anblick wurde mir ganz warm um mein Herz, in welches ich ihn bereits nach so wenigen Stunden geschlossen hatte. Seine vollen, rosafarbenen Lippen waren leicht geöffnet und seine dunklen Haare lagen verteilt auf dem ganzen Kopfkissen. Er hatte seine Tunnel und sein Nasen- und Lippenpiercing nicht herausgenommen. Seine langen, geschwungenen Wimpern malten dunkle Schatten auf seine Wangen. Seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt und er wirkte so... friedlich. Wie ein kleines Kind, das noch in dem Glauben war, alles würde gut werden. Von seiner coolen Fassade war nichts zu merken. Ich glaube die hatte er sich zugelegt, aus Angst vor Verletzlichkeit. Ich sah ihn eine Weile lang an und konnte meinen Blick einfach nicht von ihm losreissen, bis mir etwas noch interessanteres auffiel.
Die Decke lag so, das ich sah dass er kein T-Shirt mehr trug und ich somit freie Sicht auf seinen unbedeckten Oberkörper hatte (was mich nicht im geringsten störte). Die Jeans war gegen eine Trainerhose getauscht worden. Schnell sah ich an mir hinunter. Ich trug noch die selben Sachen. Zum Glück. Erleichtert stiess ich die angehaltene Luft zwischen meinen Zähnen aus. Bääääää, Mundgeruch! Zudem hatte ich Durst, also schlug ich die grosse Bettdecke zurück und stand auf. Wohl etwas zu schnell, denn mir wurde schwarz vor den Augen. Als ich wieder klare Sicht hatte sah ich mich im Zimmer um. Gegenüber vom Bett war eine grosse, verglaste Doppeltür mit weissen Vorhängen, die auf einen Balkon hinausführte. Durch das Glas sickerte Mondlicht in das grosse Schlafzimmer. Auf der linken Seite des Bettes war ein in die Wand eingebauter Kleiderschrank aus hellem Holz und daneben war ein grosser Spiegel ohne Rahmen, der vom Boden bis zur Decke reichte. Ich machte ein paar Schritte auf das riesige Ding zu und betrachtete mich in der spiegelnden Oberfläche. Ich sah richtig verpennt aus, sogar im Mondlicht waren meine Augenringe unschwer zu erkennen. Schnell zupfte ich mir, so gut das ohne Kamm ging, die braune Mähne zurecht. Schon besser. Ich drehte mich um. Auf der anderen Seite war ein Regal in dem sich Comics stapelten. Mitten im Raum lag ein cremefarbener Teppich, auf dem ein schwarz weisser, grosser Hund schlief. So weit ich weiss gehörte er zu Tom. Ansonsten war das grosse Zimmer leer. Ich öffnete die Zimmertür und trat hinaus. Ich stand auf einer Art Plattform, die aber nicht ganz bis zur gegenüberliegenden Wand ging, sodass man unten direkt in die Küche sah. Links und rechts von mir waren nochmal zwei Türen. Da ich nicht wusste ob sie 'besetzt' waren, beschloss ich keine von ihnen zu öffnen und stattdessen in die Küche zu gehen. Vor mir war ein schwarzes Geländer und eine ebenfalls schwarze Wendeltreppe die nach unten führte. Noch etwas verpennnt schlurfte ich hinunter. Auf meiner gegenüberliegenden Seite war die Wand komplett verglast und durch das weisse Licht, welches der Mond durch die Scheibe warf war es genügend hell um das Licht auszulassen. Und vielleicht war ich auch einfach zu faul um den Lichtschalter zu suchen. Vor der Glaswand, die auf einen Holzbalkon hinaus führte, stand ein Esstisch mit ein paar Stühlen drum herum. Rechts von mir war eine Küchenzeile. Sie war ziemlich modern, alles war verchromt, die Ablage war aus hellem Marmor und die Schränke aus weiss lackiertem Holz. Diese Küche war ein Traum, aber sie sah trotzdem nicht wirklich benutzt aus. Die Arbeitsflächen waren so sauber, dass sich der Mond in ihnen spiegelte. Ein Wasserkocher und eine Kaffeemaschine standen einsam in einer Ecke, ansonsten waren alle Flächen leer. ,,Wow!" , dachte ich. So viel Ordnung hätte ich den beiden Zwillingen gar nicht zugetraut. Ich setzte Wasser auf und während der Kocher fröhlich vor sich hin fauchte (das Teil war spottbillig) durchsuchte ich alle Schränke und Schubladen. Sie waren grösstenteils mit Knabberzeugs und Süssigkeiten gefüllt, und ansonsten besassen die zwei wohl nur Brot und Cornflakes. Im Kühlschrank wurde ich schliesslich fündig. Neben Milch und Orangensaft fand ich einen Sack Zitronen. Ich hatte zwar keine Ahnung warum man die in Kühlschränken lagern sollte, aber egal. Und irgendwo zwischen Nutella und Skittles fand ich eine Ingwerknolle. Ich stellte mir eine Tasse auf die Marmorablage und schnitt ein bisschen Ingwer rein. Darüber presste ich eine halbe Zitrone und gross das kochende Wasser darüber. Honig hatte ich leider keinen gefunden und so musste ich mich mit Zucker begnügen. Ich räumte alles auf und setzte mich vor der grosse Glasfront auf den Boden. Es war immer noch dunkel und die Sterne funkelten hell. Weil mein Tee noch ziemlich heiss war, stand ich auf und dehnte mich ein bisschen. Ich räkelte und steckte mich wie eine Katze. Danach setzte ich mich wieder in den Schneidersitz und weil ich so ungeduldig war nahm ich ein paar Schlucke von meinem viel zu warmen Tee und verbrannte mir die Zunge. Naja, danach war ich immerhin wach. Ich sass einfach nur da und betrachtete den Himmel. Langweilig war mir nicht, in meinem Kopf dachte ich mir gerade irgend eine verrückte Geschichte aus. Plötzlich hallte ein leises Geräusch durch die Stille, ich hörte wie sich eine Türe öffnete. Ich drehte mich um, und sah wie Bill durch den Türrahmen trat. Vor Schreck hätte ich beinahe die Tasse fallen gelassen. ,,Hi," sagte Bill trocken. Mein Hals war wie zugeschnürt und mein Gesicht verwandelte sich in eine Supernova. ,,Ganz ruhig!", sprach ich mir selber zu. ,, Hi, " erwiderte ich mir kratziger Stimme und lächelte ihn an. Ich erhob mich vom Teppich und ging auf den Sänger zu, der müde im Türrahmen lehnte.
,,Ich bin Luna." Er nickte. Falls er überrascht war das ich deutsch sprach, so liess er sich jedenfalls nichts anmerken. Trotz seiner offensichtlichen Müdigkeit war sein Blick aufmerksam. Er betätigte einen Lichtschalter und über uns flackerte eine nackte Glühbirne auf, die an einem Kabel von der Decke hing. Wegen der plötzlichen Helligkeit musste ich blinzeln. Bill stand immer noch da wie eine Statue. Seine kalten Augen scannten mich von oben bis unten.
,,Für eine von Toms Bettgeschichten siehst du etwas zu jung aus." Ich erwiderte nichts, sondern schluckte nur. Leichter Zorn wallte in mir auf. Mein erstes Treffen mit meinem Teenie Idol hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt. Warum war er blos so unfreundlich?! Ich liess mich nicht beirren und lächelte weiter. ,, Ne, wir hatten keinen Sex." Warum sagte ich nur so etwas Dummes?! Innerlich schlug ich mir die Hand vor die Stirn. Überrascht hob der Eisblock vor mir seine Augenbrauen, dann sah er mich wieder so belanglos an wie vorher. ,, Keine Sorge, den bekommst du noch.", sagte Prinz Charming aka der Kühlschrank kalt und liess seinen Blick nicht von mir. Langsam reichte es mir. Ich machte einen Schritt auf ihn zu. ,, Hey, jeder hat mal 'n schlechten Tag, bzw. Nacht, aber lass deine scheiss Laune bitte nicht an mir aus Ok? Ich habe dir nichts getan. Wen du willst können wir das einfach vergessen und nochmal von vorne beginnen." Er legte seinen Kopf schief. Und dann fuhr er sich müde übers Gesicht und sah mich entschuldigend an. ,, Danke, tut mir leid, ich hatte wirklich einen scheiss Tag." Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sein Blick fiel auf meine Hand, in der ich noch immer die Tasse hielt. ,, Hast du dir Tee gemacht?" Ich nickte. ,, Kaffee ist nicht so meins, vor allem nicht um diese Zeit." Bill warf einen interessierten Blick in meine Tasse. ,, Ich mach mir auch einen. Kaffee ist ungesund." Murmelte er und machte sich sogleich ans Werk. Ich setzte mich einfach auf eine Arbeitsfläche und sah ihm dabei zu. Während er in diversen Schränken herumwühlte murmelte er die ganze Zeit leise Entschuldigungen. Nach einer Weile gesellte er sich zu mir und sah mich aufmerksam an. Nachdem er seinen Ingwertee in einem Sturz gelernt hatte und noch Zitronensaft hinterher gekippt hatte, war von seiner Müdigkeit nichts mehr zu merken. ,, Nochmal sorry, eigentlich bin ich nicht so ein Arsch." ,, Kein Ding!" Sagte ich versöhnlich.
,,Sag mal, du magst also auch Ingwertee?" Ich wollte vom Thema ablenken. Er schüttelte den Kopf. ,,Aber ist gut für die Stimme." Jetzt war ich es die die nickte. Auf einmal grinste mich Bill schelmisch an.
,,Wenn du und Tom nicht gevögelt haben, was habt ihr dann gemacht?" Ich lachte. ,,Ist das denn sehr ungewöhnlich für ihn?"
,,Ich kann mich nicht erinnern, wann er eine das letzte mal eine Frau nach Hause gebracht hat, die kein Onenightstand war."
,,Also," Begann ich. ,,Das war so..."

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Yo, ich weiss, dieses Kapitel ist seeeehr seltsam. Habe grad nen kreativen Tiefpunkt. Meh! In meinem Kopf sah das irgendwie besser aus. Mehr gibt es nicht zu sagen...
Bye
Lou 🎩🦋⚓️

Friendshit (Tom Kaulitz ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt