Emotions

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300 Reads o.O ?! Whaaat?! Danke ey ^-^. Deshalb gibs heute ein neues Kapi Yay!

Ich war geradezu froh das ich heute wieder arbeiten musste. So kam ich wieder unter die Leute und hatte nicht das Gefühl komplett zu desozialisieren.

Es war bereits der dritte Montag an dem ich hier im Café arbeitete. An diesem Wochentag war immer am wenigsten los, die meisten Leute mussten heute arbeiten, wenn man heute hier Gäste sah, dann nur während der Mittagspause. Hiess leider, dass ich nicht wie letzten Freitag in der Backstube sein und Henry aus dem Weg gehen konnte. Er hockte die ganze Zeit auf mir und machte wieder seine blöden Sprüche, wobei er mich aus seinen fast schwarzen Augen mit unverhohlener ... man könnte es fast als Gier bezeichnen, anfunkelte. Es machte mich rasend. Obwohl ich es mir für heute fest vorgenommen hatte, war ich bisher nicht dazu gekommen mir im über dieses gewisse Thema zu sprechen. Einerseits wollte ich dem so schnell wie nur irgendwie möglich ein Ende bereiten, zum anderen hatte ich überhaupt keine Lust auf ein Gespräch unter vier Augen mit meinem ach so tollen Chef. Aber ich hatte ja ein Versprechen einzulösen, und sowieso, eigentlich sprach ja nichts dagegen, ich hatte nur Angst vor seiner Reaktion.
So stand ich um 19.15 Uhr vor Henrys Büro, in das er sich nach Ladenschluss immer verzog, und klopfte zaghaft an. ,,Come in."Seine Entenstimme klang gedämpft durch das Holz der Tür. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Sachte drückte ich die Klinke hinunter und trat ein. Vor lauter Unbehagen hätte ich am liebsten gekotzt. Überraschung und gleichzeitig auch Freude machte sich auf seinem blassen Gesicht breit. ,,Hi Luna." Er sah mich mit einem Blick an, der, wie ich befürchtete, sexy sein sollte, und fuhr sich durch seine weissblonden Haare. Es fühlte sich so an, als ob sich meine Eingeweide verknoteten, mir wurde noch übler.
,,Was führt dich zu mir?" Ich zwang mich zu einem Lächeln. ,,Ich wollte mit dir unter vier Augen reden." Nein, wollte ich auf gar keinen Fall, aber ich hatte keine Wahl. Er sah mich gespannt an. ,,Ok, schiess los." Ich räusperte mich. Es war mir so richtig unangenehm. ,,Also, ich wollte dich um etwas bitten."
,,Alles, Süsse." Er lächelte mich mit dem ''Zahnpastawerbunglächeln'' an.
,,Ehm ... sie nennen mich die ganze Zeit Süsse, und das stört mich." Das ich ihn auf einmal mit Sie ansprach merkte ich gar nicht. ,,Zudem versuchen sie sich andauernd an mich ranzumachen, machen dumme Sprüche und starren in meinen Ausschnitt, als ob sie hypnotisiert wären. Das ist mir unangenehm, ich hasse das. Ich bin ihre Angestellte und sie mein Chef. Eine andere Beziehung haben wir nicht zueinander!" Ich holte tief Luft um mich wieder zu beruhigen. ,,Deshalb bitte ich sie damit aufzuhören, es nervt mich einfach nur. Merken sie denn nicht das nichts von meiner Seite kommt?!" Während ich gesprochen hatte, war sein Kopf immer röter und röter geworden, es sah aus als ob er jeden Moment platzten könnte. Jetzt starrte er mich verblüfft an. Dann schwieg er eine lange Zeit. Eine sehr, sehr lange Zeit. Unsicher wand ich den Blick ab und senkte ihn zu Boden, während ich nervös auf meiner Unterlippe herum kaute. Unbehaglich verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere oder wippte mit den Zehen vor und zurück.
,,Gut." Sagte er nach langer Zeit des Schweigens. Seine Stimme klang trotzig und beleidigt, wie ein kleines Kind, dem man sagt es müsse ins Bett, obwohl es noch hell war.
,,Sie dürfen jetzt gehen." Und mit diesen Worten drehte er sich auf seinem Bürostuhl um und widmete sich seinen Papieren. Ich schluckte trocken. Er hatte mich Sie genannt. Und mit diesem Gedanken machte mich dann so schnell wie möglich aus dem Staub. Nichts wie weg von hier.
Sobald ich den Laden verlassen hatte, schwang ich mich auf mein klappriges Damenfahrrad und fuhr so schnell ich nur konnte weg vom Wolf at the door. Ich wusste, das würde ein Nachspiel haben.

Meine Übelkeit liess erst nach, als ich endlich in meiner Wohnung angekommen war. Mit einem Seufzten liess ich mich erschöpft auf den schwarz-weissen Fliesen nieder. Sofort setzte sich Magnus auf meinen Schoss und liess sich das schwarze Fell von mir kraulen. Es beruhigte mich ungemein, sein beständiges Schnurren zu hören. Ich fühlte mich sicher, zuhause. Nach einiger Zeit hörte ich mein Handy klingeln. ,,Bitte lass es nicht Henry sein, bitte lass es nicht Henry sein!", betete ich stumm, während ich in meiner Tasche wühlte. Endlich hatte ich mein Handy gefunden. Überrascht starrte ich auf das leuchtende Display. Es war mein Dad. ,,Hi Dad, lange nicht mehr gehört!"
,,Hi Lunita." In meinem Magen machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Er nannte mich nur bei meinem Spitznamen, wenn es Ärger gab oder er sich Sorgen machte.
,,Gibt es einen bestimmten Grund wieso du anrufst?"
Er schwieg eine Weile. Mein Magen spielte verrückt. Diese Ungewissheit machte mich noch ganz kirre. ,,Es geht um deine Mutter."
Seit ich ein kleines Kind war, hatte Mom Krebs gehabt. Mal merkte man nichts davon, mal ging es ihr so schlecht das sie für kurze Zeit ins Krankenhaus musste. Früher hatte mir Dad dann immer erzählt, sie wäre in den Ferien, obwohl er E-Mail wusste, das ich wusste, dass sie im Spital war.
,,Was ist los?"
,,Es geht ihr wieder schlechter. Der Arzt hat gesagt ..." Er machte eine Pause um Luft zu holen.
,,Was hat der Arzt gesagt?" Meine eigene Stimme klang schrill und ungewohnt hoch in meinen Ohren. War sie etwa ...
,,Er hat gesagt, sie hätte nicht mehr lange zu leben, es könnte sein das sie in den nächsten Tagen von uns geht." Eine Schockwelle raste durch meinen Körper, mein Herz begann ungesund schnell zu schlagen und ich japste nach Luft.
,,Luna, alles ok?"
,,Ja.", krächzte ich. ,,Ich werde sie jetzt anrufen. Bye."
,,Tschüss Luna, pass auf dich auf."
,,Mach ich, tschüss."
,,Ich hab dich lieb." Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
,,Ich dich auch Dad, ich mach jetzt Schluss, Bye." Und mit diesen Worten legte ich auf. Schnell erhob ich mich vom Boden und ging ins Schlafzimmer um mein Laptop zu holen. Ich setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer und öffnete Skype. Wenn Mom im Krankenhaus war, hatte sie bisher immer ihren Laptop dabei gehabt. Ich hoffte das dies auch heute der Fall war.
Wie ich es gehofft hatte nahm sie den Anruf sofort an. Bei ihrem Anblick erschrak ich mächtig. So hatte ich sie in meinem ganzen Leben noch nie zu Gesicht bekommen. Ihr eingefallenes Gesicht war leichenblass. Sie war an unzählige Schläuche und Apparaturen angeschlossen. In ihrem rechten Handrücken steckte eine Infusion und ich konnte an dem Abdruck unter der weissen Decke erkennen, das sie ihr auch eine Sonde verpasst hatten. Sie war also nicht einmal mehr in der Lage selber zu essen. Ihre Gliedmassen sahen so dünn und zerbrechlich aus, und ihre Augen lächelten mich müde an.
,,Hi Luna!" Sie klang sehr erfreut mich zu sehen. ,,Hi Mom." Ich versuchte zu lächeln, doch stattdessen brach ich in Tränen aus.

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Friendshit (Tom Kaulitz ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt