Escape

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110km/h.
6km/h über der Geschwindigkeitsbegrenzung. Mit dem Auto war das zwar nicht wirklich schnell, aber auf dem Motorrad fühlte es sich so an, als ob wir über den Asphalt fliegen würden. Es war einfach nur geil! Der Wind fuhr mir durch die Haare und blies die Müdigkeit aus meinem Kopf, wirbelte meine Gedanken durcheinander. Mein Herz drohte vor Glück zu platzen. Pures Adrenalin schoss durch meine Adern und machte mich übermütig. Für einen kurzen Moment wagte ich es die Arme, die ich um Tom geschlungen hatte, zu lösen und in die Luft zu werfen. Ein übermütiger Schrei löste sich aus meiner Kehle. Dann legte ich die Arme schnell wieder an ihren Platz zurück, da ich sonst vom Ledersitz gefallen währe. Tom hielt das wohl für eine Aufforderung und beschleunigte. Ich konnte meine Augen beinahe nicht mehr offen halten, sosehr brannten sie vom Gegenwind. Er zerrte so heftig an mir das es beinahe schmerzte. Trotzdem war es einfach unbeschreiblich, meine Angst war wie weggeweht. Obwohl ich ohne Helm und sogar ohne Schuhe hinter ihm sass machte ich mir keine Sorgen. Ich vertraute Tom. Die Leute in den vorbeifahrenden Autos warfen uns komische Blicke zu. Manche schüttelten auch den Kopf oder zeigten uns einen Vogel. Ich hoffe blos keiner von den Spiessern verpfeift uns bei den Bullen. ,,Mach dir nicht so'n Kopf, chill mal!", herrschte ich mich selbst an und schob meine nervigen Gedanken beiseite.
Plötzlich hörte ich eine Sirene. ,,Fuck!", fluchte Tom. Ich warf einen Blick über die Schulter, und was ich sah bescherte mir Herzrasen. Hinter uns fuhr ein Polizeiauto. Scheisse! Mir wurde ganz übel, ich fühlte wie leichte Panik in mir aufkeimte. Verdammt, was machen wir denn jetzt?! ,, Keine Sorge, ", brüllte Tom gegen den Fahrtwind, als ob er meine Gedanken gehört hätte. ,, Die hängen wir ab!" Und schon bog er um eine Ecke, und noch eine. Wir tauchten in ein Gewirr aus Strassen ein, die Polizei immer dicht auf den Fersen. Ich war langsam am verzweifeln, ich glaube ich hatte noch nie so schiss. Was wenn wir sie nicht abhängen könnten? Ich meine, anfangs fuhren wir ja blos zu schnell und ich ohne Helm, doch jetzt flohen wir auch noch. Zudem hatte ich ja eben keinen Kopfschutz und ich war immer noch barfuss, und Tom fuhr wie ein Henker. Es wurde ganz eng in meiner Brust. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen, was nur halbwegs klappte. Immer wieder redete ich leise auf mich selbst ein, bis wir bei einer schmalen Gasse angelangten. Sie war so schmal, dass man nicht mal mit einem Auto durchfahren konnte. Zu unserem Glück, denn die Bullen waren uns immer noch dicht auf den Fersen. Schnell drehte ich mich um und warf einen Blick über die Schultern. Als ich die dummen Blicke der Polizisten bemerkte, legte ich den Kopf in den Nacken und lachte laut. Tom stimmte mit ein. Wir lachten immer noch, als bei seinem Haus ankamen. Er fuhr die Einfahrt hoch und der Kies spritzte in alle Richtungen. Ich fühlte mich gerade unbesiegbar. Ich meine Alter, wir haben die verdammten Bullen abgehängt! Ich zitterte überall vor lauter Aufregung und meine Zähne klapperten. Tom parkte sein Motorrad und stieg dann hinunter, weshalb ich meine Arme von ihm lösen musste. Ohne seinen wärmenden Körper wurde mir sofort kalt. Er riss sich den Helm vom Kopf. Ein wildes grinsen lag auf seinem Gesicht. Aufgekratzt wippte er auf seinen Füssen vor und zurück. ,,Das war geil!" Begeistert hielt ich ihm die Hand zum High-Five hin. Es knallte laut als unsere Handflächen aufeinander klatschten. Langsam wich das Adrenalin aus meinem Körper. Ich hatte beinahe Mühe die sieben Treppenstufen zur Türe hinauf zu gehen. Eigentlich war ich bis gerade eben noch total aufgekratzt gewesen, doch als der Brünette die grosse Holztür aufschloss wurde ich auf einmal von der Müdigkeit übermannt. Langsam schlurfte ich ihm hinterher, ich konnte meine Füsse kaum noch heben. Gähnend rieb ich mir die Augen. Auch mein Gastgeber sah völlig fertig aus. Seine Frisur war verstrubbelt und ein paar Strähnen hatten sich aus dem Dutt gelöst und hingen ihm nun wirr ins Gesicht. Er blickte mich aus seinen nur noch halb geöffneten Augen schläfrig an. Zudem waren seine Wangen vor Müdigkeit leicht gerötet. Er hatte sich neben der Tür an die weisse Wand gelehnt und schenkte mir ein müdes Lächeln. ,,Geh'n wir penn'?" Ich war zu müde zum reden, weshalb ich nur nickte. Meine Arme und Beine fühlten sich so schwer an. Während Tom sich seine braunen Timberlands von den Füssen kickte, liess ich mich an der Wand hinuntersinken. Ich zog meine Beine an den Rumpf und schlang meine Arme darum. Meinen schweren Kopf zog so sehr nach unten, also legte ich ihn auf die Knie. Meine Augenlider waren auf einmal bleischwer. Nur kurz die Augen schliessen... Und ohne es zu merken dämmerte ich langsam weg.

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Sorry, ich war echt mega inaktiv in letzter Zeit. Ich bin grad in Neuseeland und joa... Ich denke das reicht als Ausrede. Ich habe nähmlich alles was ich brauch: Sonne, Meer, Sand, Schmetterlinge und gutes Essen (ok nein, ich übertreibe langsam, das Essen ist grottenschlecht, aber das passte gerade so gut).
Bye,
Lou⚠️👾🗯

Friendshit (Tom Kaulitz ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt