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Meine Mutter weckte mich um 6 Uhr morgens auf. Ich stand auf, zog einen blauen Pulli und eine Jeans an, ging dann nach unten um zu frühstücken.
Wir sprachen nicht viel mit einander. Ich war mit meinen Gedanken immer noch woanders. Die Angst vor der Schule wurde schlimmer.

» Es wird alles gut sein. « Sie legte ihren Arm um mich.

» Woher wusstest du das? «

» Ich hab dich großgezogen, Tyler. Du siehst immer gleich aus, wenn du dir Sorgen um etwas machst. Denk einfach an etwas Schönes. Jenna oder so. « Und da schaute sie mich wieder mit diesem Blick an. Ich konnte mein Lächeln nicht unterdrücken und wurde rot.

» Ich muss los. « Schnell stand ich auf und ging nach oben.

********

Als ich bei der Bushaltestelle angekommen war, sah ich nirgendwo Ben. Vielleicht wurde er gefahren oder hat bei jemandem übernachtet.
Der Bus kam, ich stieg ein, setzte mich ans Fenster und holte meine Kopfhörer raus. Ich wollte jetzt an nichts denken und genoss deswegen die Musik.

******

Als wir bei der Schule ankamen, drängelten sich wie immer alle aus dem Bus. Ich hielt währenddessen Ausschau nach Ben. Und tatsächlich sah ich in bei seiner Clique stehen. Alle lachten gerade über etwas.

» Bestimmt über dich. «

Da gebe ich dir mal Recht.

Ich stieg aus den Bus und versuchte mit dem Strom aus Schülern in die Schule zu gelangen, damit Ben mich nicht jetzt schon erniedrigen  konnte.
Das gelang mir auch.

Bereits 10 Minuten vor Schulbeginn saß ich ganz hinten in der Reihe. Keiner sprach mich nach der Sache mit Ben an, keiner sah mich überhaupt an, es kam so vor als würden alle mich ignorieren.
Naja ist ja jetzt nichts Neues für mich.
Ich schaute auf die Uhr. Noch 5 Minuten. In diesem Moment kam Jenna mit anderen zwei Mädchen herein. Sie winkte mir zu und machte sich auf den Weg zu mir. Ein paar der Leute hier drehten sich nach mir um. Ein Junge hielt Jenna auf. Er packte sie am Arm und flüsterte ihr etwas zu. Sie riss ihren Arm aus seinem Griff und machte ein genervten Blick.
Dann setzte sie sich neben mir.

» Was hat er zu dir gesagt? «

» Ach nicht so wichtig. Wie geht's dir heute? «

Ich schaute zu dem Jungen hinüber. Er warf mir einen einen angeeckelten Blick zu.

Was hab ich ihm angetan?

» Eh mir geht es gut. Und dir? «

» Auch gut. Ich freue mich schon auf morgen. «

» Ich auch. Soll ich dich von zu Hause abholen? « Ich musste grinsen.
Bitte sag ja, bitte sag ja.

» Klar gerne. Warte ich schreibe dir kurz meine Adresse auf. Also um 17 Uhr beginnt der Film. Du kannst so um 16:15 kommen. « Ihre Wangen wurden etwas roter.

Ich nahm den Zettel, laß ihn mir kurz duch und packte den in meine Hosentasche.

» Okay mach ich. « Bestimmt grinste ich gerade wie ein Vollidiot.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr angestarrt werden?

Es fühlte sich so komisch an, ich drehte mich um nach vorne und fast alle starrten uns beide an. Auch Ben. Mehrere Leute standen um seinen Platz herum.

» Was ist? «  Sagte Jenna angenervt zu den anderen.

Alle drehten sich sofort um.

Die Schulglocke leutete und unser Lehrer kam herein. Alle setzten sich auf ihre Plätze.

Two Faces (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt