Ritual der Befreiung

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Wenn das Gefühl übermächtig wird, dass Saugnäpfe aus der Kindheit Energie abzapfen, dass die Sprüche, die Mantren, die Flüche aus der Kindheit so stark sind, dass sie das Leben beeinträchigen, kann ein Ritual ( das natürlich beliebig wiederholt werden kann ) des Trennens helfen : Ich suche mir ein Messer, das ich schön finde, das eine besondere Form hat, das mir etwas bedeutet. In der Vergangenheit gab es die Frauenmesseer, Dichelmesser, mit denen das Gras, das Korn geschnitten wurde. Eine Sichel oder ein Sichelmesser ist für dieses Ritual also ganz gut geeignet.

Ich wähle einen Ort, an dem ich ungestört bin. Entweder bei mir zu Hause oder in der Natur. Ich kann aus diesem Ritual auch eine rituelle Reise an einen Kraftort machen, an einen Ort, der für mich eine besondere Bedeutung hat, den ich als stärkend und schön empfinde oder der vielleicht ein magischer Ort ist, wie ein Steinkreis oder ein Kultort früherer Kulturen.

Ich beginne, mich um die eigene Achse zu drehen und mit dem Sichelmesser abschneidende Bewegung zu machen. Es ist eine Art Sicheltanz. Dazu singe oder rufe ich, was ich von mir abtrenne. Ich löse nur die Bindungen an mich, ich schade nicht der Person, die ich nenne. Ich werfe sie aus meinem Raum. In meinem Raum bin ich die Königin. Alle anderen sind fremde Abgesandte und haben sich nach mir zu richten. Ich tanze und singe so lange, mich um die eigene Achste drehend, das  Sichelmesser schwingend und senkend, bis ich das Gefühl habe, befreit zu sein. Alles und alle, die an mir gesaugt, mir meine Kraft geraubt haben, sind nun auf Abstand gebracht. Jetzt rufe ich die Kräfte, die ich zur Neugestaltung meines Lebens brauche: die Kräuter, die Steine, die Tiere, die Geistwesen, die Eigenschaften. Dann setze ich mich auf den Boden und lasse ein neues Mantra aufsteigen. Einen Zauberspruch, der mich in meinem Leben begleiten wird und mich stärkt, nährt, erfreut. 

Danach bedanke ich mich bei allen Wesen, die mich in diesem Ritual begleitet haben, und beende es.  

  

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