---Souta-----Als ich hinter dem großen Mann stand und die Hand des kleinen Kyo schüttelte konnte ich sein Aftershave riechen. Er hatte einen breiten Rücken und seine schwarzen Haare waren in einem Undercut geschnitten. Ich hätte ihn zu gern mal oberkörperfrei gesehen. „Bye Bye!", lachte ich und winkte dem kleinen nochmal zu. Auch Ren war ziemlich traurig darüber und klammerte sich schmollend an mich. Ich hob ihn hoch und begab mich nachhause. Was hatte er wohl damit gemeint, dass wir seinem Sohn das Lachen wiedergegeben hatten? Ich klingelte an der Tür und wartete ungeduldig darauf, dass Mine uns öffnete. Plötzlich drang mir eine nur zu bekannte Stimme ans Ohr, die mein Herz für einen Moment aussetzten ließ. „Souta, Ren, da seid ihr ja! Ich habe euch überall gesucht!" Es war mein Vater, der am anderen Ende des Ganges stand und auf uns zu ging, nein gar sprintete. Er packte mich am Handgelenk und wollte mich mit sich zerren. „Nein, lass mich los! Ich gehe nicht mit dir!", kreischte ich, „Ich bleibe bei Tante Mine! Ich werde es nicht zulassen, dass du uns weiter misshandelst!" Plötzlich ging die Tür auf und ich wurde an meiner Kapuze in die Wohnung gezogen. Mit einem Knall wurde die Tür ins Schloss geworfen und sofort begann das Gehämmer. „Verdammte Mine! Mach auf!" Reglos saß ich am Boden. Wie hatte er uns so schnell gefunden? Mein Blut pulsierte. „Das war doch Papa! Müssen wir wieder nachhause?", fragte Ren, der aufgeschreckt war. „Nein", erwiderte ich leise. Meine Stimme war brüchig und man konnte die Unsicherheit heraushören. Meine Tante stemmte sich schweratmend gegen die Tür und versuchte sie abzuschließen. Schnell sprang ich auf und warf mich gegen die Tür, so dass sie es endlich schaffte den Schlüssel zu drehen. Ich blickte zu Ren, der mit weit aufgerissenen Augen am Boden saß und sichtlich traumatisiert war. Zum Allen übel konnte er auch noch hören, wie unser Vater tobte und unzählige Schimpfwörter herumschrie. Ich zog ihn an mich und brachte ihn ins Schlafzimmer, wo ich ihn auf das Bett setzte. Ihm kullerte eine Träne nach der anderen über die Wange. „Warum weinst du?" „War Ren wirklich so böse, dass Papa so aufgebracht ist?" Dass er sich die Schuld für alles gab, machte es noch schwerer für mich. Mir kamen fast die Tränen, ich hockte mich vor ihn und nahm seine Hände. „Hör zu Ren. Das alles hat nichts mit dir zu tun. Papa ist auch nicht wütend auf dich, sondern auf mich. Schließlich hab ich dich ja einfach mitgenommen. Du musst nicht mehr weinen. Denk einfach daran, dass du Kyo vielleicht morgen wiedersiehst." Kaum hatte ich den Namen ausgesprochen breitete sich ein breites Grinsen aus. Beruhigt fuhr ich ihm durch die Haare. „Du bist sicher müde vom Herumtoben, was?" Er nickte. Das Geklopfe hatte immer noch nicht aufgehört. Mine stampfte zur Tür und begann zu schreien. „Mach dich sofort aus dem Staub, sonst hol ich die Bullen!" „Ich komme morgen wieder, solange bis du mir die Kinder gibst!" Nie wieder. Meinem Bruder ließ ich die Badewanne ein und setzte hinein. Sanft massierte ich das Kindershampoo in seine braunen Haare ein. Mit einem Schwamm fuhr ich seine kleinen Arme entlang und kümmerte mich um seinen Körper. Ich hob ihn wieder aus dem Wasser und wickelte ihn in ein Handtuch. Er wäre mir beinahe im Stehen eingeschlafen. Lächelnd hüllte ich ihn in einen Schlafanzug, der aussah wie ein kleiner blauer Bär. (Kawaiii -///-) Den völlig erschöpften Ren trug ich dann in unser Zimmer und legte ihn in unser Bett und streichelte ihm nochmal über seinen Kopf. Ich schloss die Tür hinter mir und gesellte mich zu Tante Mine und Yuuta aufs Sofa. „Was willst du tun?" Ich seufzte. Wenn ich das wüsste. „Ich werde sparen und uns beiden eine Wohnung suchen." „Du weißt, dass dein Vater das Sorgerecht für Ren hat, oder?" Ich nickte. „Ich werde das Sorgerecht anfechten." Yuuta reichte mir ein Glas Wein. Ich nippte daran und stellte es auf den Wohnzimmertisch. „Du bist wirklich tapfer", sagte Mine und kuschelte sich näher an ihren Mann. „Du bist genau wie ich eine Kämpfernatur." Ich lachte schwach und hörte dem Feuer im Kamin zu wie es knisterte. Auch ich brauchte jemanden, an den ich mich anlehnen konnte. Jemand bei dem ich auch mal schwach sein durfte. Aber das würde wohl nie passieren. Ich musste stark sein. Für mich und meinen Bruder. Nach einem langen Gespräch rappelte ich mich auf und machte mich fertig um ins Bett zu gehen. Ren schlief immer noch seelenruhig auf die rechte Seite des Bettes. Auch er hatte es nicht leicht. Das einzige was ihn zurzeit aufmunterte, war sein kleiner Freund Kyo.
(Morgen geht's erst richtig los, mein lieber Souta! Lasst mir doch ein Kommentar da und stimmt ab wenn euch die Gesichte gefällt!)
DU LIEST GERADE
Unsere neue Familie
RomanceDer junge Souta Miyashima und sein kleiner Bruder Ren haben es nicht einfach. Sie werden von ihrem Vater geschlagen und suchen Schutz bei ihrer Tante Mine. Als der gewalttätige Alkoholiker sie jedoch da auch findet, beschließt Mine sie bei einem Arb...