Wenn man zueinander findet >V<

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Es war so schön warm, was mich dazu veranlagte mich noch näher an dir Wärmequelle zu kuscheln. Seit wann roch Ren denn nach Aftershave? Oder war das einfach nur der Geruch des Bettlakens auf dem Takumi jede Nacht ruhte. Als ich die Augen öffnete, stellte ich fest das die Jungs nicht mehr zwischen uns lagen und ich mich über Nacht quasi an Takumi geklammert hatte, der mich ruhig von oben herab ansah. Er hatte seine Arme um mich geschlungen und seine linke Hand in meinen Haaren vergraben. Mit meiner Körpergröße reichte ich ihm gerade mal bis zum Kehlkopf, aus dem das beruhigende Summen stammte. Ich kannte diese Melodie. Abrupt löste ich mich. „Sorry! Ich klammer mich im Schlaf immer an irgendwelche Sachen." „Schon okay", brummte er mit verschlafener Stimme. Er lag einfach vor mir und blickte mich an. „Ich mag deine Augen", meinte er und begann mir Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Wie elektrisierend sich die Fingerspitzen auf meiner Haut anfühlten. Ich atmete tief durch, in der Hoffnung seinen Berührungen Stand zu halten. „Soll ich damit aufhören?" Verlegen schüttelte ich den Kopf. Nach einigen Minuten wanderte seine Hand zu meiner Wange. „Du siehst total süß aus wenn du schläfst", lächelte er und mein Herz begann zu rasen. War zwischen uns wieder alles in Ordnung? Konnten wir eine unbeschwerte Beziehung führen, ohne irgendwelche bösen Überraschungen? „Was hast du?" Mir kam es so vor als wusste er von meinen Gedankengängen. „Wir empfinden was füreinander, oder?", fragte ich direkt, worauf ich einen verwunderten Blick erntete. „Naja, also egal bist du mir nicht." Ich lächelte. Es war still und durch die Gardinen kämpften sich einzelne Sonnenstrahlen. „Welche Art von Beziehung wünscht du dir?" Meine Frage wirkte unsicher. Ich merkte, dass er ins Grübeln geraten war und nachdenklich den Blick an der Decke schweifen ließ. Das lange Schweigen machte mir langsam Angst. „Vergiss meine Frage", murrte ich unzufrieden und drehte mich zur Seite. Alles hatte den Anschein gemacht das er sich diese Art wünschte wie ich sie bevorzugt hätte. Eine Liebesbeziehung. Mit Küssen, Zärtlichkeiten und dem ganzen Drum und Dran. Es war eine der schönsten Vorstellungen überhaupt. Ohne jede Vorwarnung konnte ich plötzlich seinen Atem in meinem Nacken spüren. Meine Nackenhaare richteten sich augenblicklich auf und mein Ohr in das er flüsterte, begann zu glühen. „Ich hab mir über die Frage schon lange Gedanken gemacht. Jedoch wusste ich nie auf welche Seite ich gehöre." Seine Hand riss mich unsanft zurück und schon kniete er über mir. „Was ist mit dir?" Meine Haut brannte und meine Hautfarbe änderte sich merkbar. Mein Herz würde jeden Moment einen Herzinfarkt erleiden, wenn es sich nicht gleich beruhigte. Mir schnürte es die Kehle zu. So im gedämmten Licht war er im Moment der schönste Mann, den ich je gesehen hatte. Meine Wangen brannten und ich streckte meine Hand aus um ihm sanft über die Wange zu streichen. Was für einen durchtrainierten Körper er besaß! Wie kam ein Anwalt dazu zu trainieren? „Warum versuchen wir es nicht?" Die Frage traf mich ins Herz. „Du gibst mir eine Chance?" Er nickte und bückte sich näher zu mir hinunter. „Kyo liebt dich und genauso scheint es mir zu ergehen. Jeden Tag, den ich dich sehe, verliebe ich mich ein Stück mehr in dich." Wie schön diese Worte in meinen Ohren klangen. Noch schöner war die Art und Weise wie sie mein Herz dazu brachten so stark zu pochen. Ich schloss einfach mit einem Nicken meine Augen. Der nächste war einer der wenigen schönen Momente in meinem Leben. Wie energisch er seine Lippen gegen meine bewegte. „Scheint so als schlafe ich jetzt öfters hier", lachte ich als er sich von mir löste und sich neben mich fallen ließ. „Nur zu gern", lächelte er. Plötzlich stürmten Kyo und Ren ins Zimmer und sprangen zu uns aufs Bett. „Guten Morgen! Wir sind heute extra früh aufgestanden um Frühstück zu machen." Takumi und ich wechselten verwunderte Blicke aus, bevor er den starken Qualm roch und aus dem Bett hüpfte um einen Brand zu verhindern. Mit Mühe verkniff ich mir ein Lachen und tätschelte die Köpfe der Jungs. „Na toll. Und wieder sind meine neuen Töpfe im Eimer", sagte Takumi als er wieder ins Schlafzimmer kam und sich seufzend gegen den Türrahmen lehnte. „Also ich mag's ja durchgebraten", lachte ich und stand auf um mich ums Frühstück zu kümmern.
~Später
War ich echt mit einem Mann zusammen? War ich wirklich homosexuell?
Die Uhr zeigte acht Uhr an und Takumi war schon längst zur Arbeit gefahren. Mit lächelndem Gesicht wusch ich ab, während die Jungs fern sahen. Ich hatte eine neue Familie. Mit einem einfühlsamen Mann, einem kleinen Sohn der meinen Bruder und mich über alles liebte und einer frischen Liebesbeziehung. Als ich um zehn fertig war, klingelte mein Handy. „Souta? Hab gehört ihr habt euch wieder vertragen?" „Ja." „Er hat mir erzählt ihr wärt jetzt ein Paar?" Schon wieder gab ich nur ein „Ja" von mir. „Ich will dir ja nicht reinreden, mein Schatz, aber ist das nicht etwas früh? Oder bedenke mal den Altersunterschied! Ihr kennt eich doch grad mal ein paar Tage." Ich war mir im Klaren, dass das alles ziemlich schnell ging, dennoch wollte ich seine zarten Lippen nicht missen. ( Ich weiß. Kitschig!!🤤) „Jedenfalls freue ich mich für euch. Und denk dran ein Homo zu sein ist nichts schlimmes!" Click und schon hatte sie aufgelegt. Ich lächelte und stellte fest, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben glücklich war. Mit lautem Pipen meldete sich mein Handy. Eine Nachricht von Takumi.

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